Merchant Customer Exchange (MCX), Anbieter des mit Apple Pay konkurrierenden mobilen Bezahlsystems CurrentC, hat einen Hackerangriff eingeräumt. Wie AppleInsider berichtet, informierte es gestern Kunden per E-Mail über einen nicht autorisierten Zugriff auf seine Daten. Demnach erbeuteten die unbekannten Täter die E-Mail-Adressen zahlreicher Nutzer. Weitere persönliche Informationen wurden nach Angaben des Unternehmens nicht kompromittiert.
Bei den Betroffenen handelt es sich um Teilnehmer eines Pilotprogramms. Den Regelbetrieb soll CurrentC erst im kommenden Jahr aufnehmen.
In der Zwischenzeit warnte das Unternehmen seine Kunden davor, persönliche Daten per E-Mail weiterzugeben, selbst wenn die Anfrage anscheinend von MCX komme. „Wir bitten Sie, keine Links oder Dateianhänge von unbekannten Dritten zu öffnen. Weder CurrentC noch MCX werden Ihnen jemals E-Mails schicken und nach ihren Kontodaten, Sozialversicherungsnummer oder anderen Informationen fragen, die Ihrer Identifizierung dienen.“
Die Untersuchung des Vorfalls sei noch nicht abgeschlossen, heißt es weiter in der E-Mail. „Wir nehmen die Sicherheit Ihrer Daten sehr ernst, entschuldigen uns für alle Unannehmlichkeiten und bedanken uns für Ihre Unterstützung.“
In einem Blogeintrag nennt CurrentC allerdings keine Details zu seinen Sicherheitsvorkehrungen. Es betont lediglich, dass die Speicherung persönlicher Daten wie Sozialversicherungs- oder Führerscheinnummern in der Cloud sicherer sei als auf einem mobilen Gerät, falls es „gehackt, gestohlen oder anderweitig kompromittiert wird.“
Zudem weist MCX die Behauptung zurück, es habe seine Mitglieder – darunter der in den USA führende Einzelhandelskonzern Wal-Mart – aufgefordert, Terminals mit NFC-Funktion zu deaktivieren, um Apples auf NFC basierenden Bezahldienst Apple Pay zu boykottieren. Es werde auch keine Strafen gegen Einzelhändler verhängen, die MCX verlassen wollten.
„MCX-Händler treffen ihre eigenen Entscheidungen über die Lösung, die sie ihren Kunden anbieten wollen“, schreibt MCX. Man habe CurrentC entwickelt, weil man festgestellt habe, dass es keinen brauchbaren mobilen Bezahldienst gebe. Ziel sei es, eine Lösung anzubieten, die sich in vielen wichtigen Punkten von anderen mobilen Bezahloptionen unterscheide.
Ein wichtiger Unterschied zwischen CurrentC und Apple Pay ist derzeit, dass ersterer QR-Codes statt NFC nutzt. MCX kündigte allerdings als zusätzliche Option Bluetooth an. Weitere Techniken würden folgen. Zudem können Kunden derzeit nur ihr Bankkonto mit CurrentC verknüpfen. Laut CEO Dekkers Davidson wurden bereits Absprachen mit zwei Geldinstituten getroffen. Ab wann Kunden per CurrentC auch mit ihrer Kreditkarte bezahlen können, teilte er jedoch nicht mit. „Wir erwarten, dass im Lauf der Zeit alle Karten von CurrentC akzeptiert werden“, ergänzte Davidson.
[mit Material von Donna Tam, News.com]
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2 Kommentare zu Apple-Konkurrent CurrentC wurde gehackt
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RIP, CurrentC. Pech gehabt, Walmart. ;-)
Wenn man schon NFC-basierte Zahlsysteme abschaltet, um sein eigenes System durchzudrücken, dann sollte solche eine Panne ganz bestimmt nicht zu diesem Zeitpunkt passieren. ;-)
Schade, dass wir in DE scheinbar immer abhängiger von amerikanischen Unternehmen werden. Es gibt auch bei uns bereits solche Bezahlsysteme, die sogar mit deutschen Banklizenzen arbeiten. Sicherer geht es kaum, allerdings werden diese Produkte kaum in Berichterstattungen erwähnt