Unzufriedene Yahoo-Aktionäre fordern Zusammenschluss mit AOL

Sie haben sich bereits mit AOL-CEO Tim Armstrong getroffen. Armstrong steht angeblich zumindest einer "freundlichen" Übernahme offen gegenüber. Die Investoren rechnen durch eine Fusion mit Einsparungen von rund 1,5 Milliarden Dollar.

Mindestens zwei der zehn größten Yahoo-Aktionäre setzen sich für einen Zusammenschluss mit AOL ein. Wie die Agentur Reuters berichtet, sind sie mit dem von CEO Marissa Mayer eingeschlagenen Kurs nicht zufrieden. Um eine Fusion voranzutreiben, haben sie sich angeblich bereits mit AOL-CEO Tim Armstrong getroffen.

Yahoo-Logo (Bild: Yahoo)Der Kurs der Yahoo-Aktie hat sich zwar seit dem Amtsantritt von Marissa Mayer im Jahr 2012 deutlich erhöht, den Quellen von Reuters zufolge sind die Anteilseigner aber trotzdem davon überzeugt, dass die Aktie unterbewertet ist. Ihre Einschätzung begründen sie mit Yahoos operativem Geschäft und den verbliebenen Anteilen am chinesischen E-Commerce-Unternehmen Alibaba.

Armstrong stehe der vorgeschlagenen Fusion mit Yahoo offen gegenüber, heißt es weiter in dem Bericht. Die beiden Investoren seien überzeugt, eine Zusammenlegung der beiden Firmen führe zu einer Kostensenkung von 1,5 Milliarden Dollar.

Nach Angaben der beiden Anteilseigner sowie der Quellen von Reuters soll Armstrong sein Interesse an einem Zusammenschluss mit Yahoo jedoch heruntergespielt haben. Es gebe keine offiziellen Gespräche und er selbst sei nur offen für eine „freundliche Übernahme“.

Es ist nicht das erste Mal, dass Yahoo-Aktionäre die Strategie von Marissa Mayer kritisieren und eine Annäherung an AOL gefordert haben. Im September hatte sich die Investmentfirma Starboard Value in einem offenen Brief an Mayer gewandt und den Kauf von AOL verlangt.

„Wir glauben, dass die Zusammenlegung des Kerngeschäfts von AOL und Yahoo einer der besten Wege ist, Kosten zu sparen, und steuergünstig Yahoos nicht zum Kerngeschäft gehörende Firmenbeteiligung zu monetisieren“, heißt es in dem Brief von Starboard Value.

Der Hauptgrund für die Forderungen der Anleger ist Yahoos Anteil an Alibaba. Nach dem Börsengang des chinesischen Unternehmens hatten Yahoo zwar einen Teil seiner Anteile verkauft und damit mehr als 10 Milliarden Dollar vor Steuern erlöst, die verbliebenen Anteile haben aber immer noch einen Wert von rund 44 Milliarden Dollar. Hinzu kommt Yahoos operatives Geschäft, also die Website und der E-Mail-Dienst, die mit rund 7 Milliarden Dollar bewertet werden. Yahoos Marktkapitalisierung beläuft sich derzeit aber nur auf rund 47 Milliarden Dollar.

Ein Gemeinschaftsunternehmen aus Yahoo und AOL habe zudem eine bessere Position gegenüber Google und Facebook im Berich digitale Anzeigen, so Reuters weiter. Starboard Value erwartet, dass ein Gemeinschaftsunternehmen unter anderem im Bereich digitale Werbung bis zu eine Milliarde Dollar einsparen könnte.

Online-Werbung, vor allem Video- und mobile Anzeigen, sind ein wichtiger Teil von Mayers Strategie. Am Dienstag hatte Yahoo den Kauf von BrightRoll für 640 Millionen Dollar bekannt gegeben. Das Start-up ist auf Videoanzeigen für mobile Geräte, Websites und internetfähige Fernseher spezialisiert. Der US-Markt für Videoanzeigen soll laut eMarketer in diesem Jahr ein Volumen von 6 Milliarden Dollar erreichen.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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