Samsung hat auf seiner Entwicklerkonferenz Pläne für „Connected Living“ vorgestellt, worunter der Konzern das Internet der Dinge (IoT) versteht. Luc Julia, Vizepräsident für Innovationen, sagte, man versuche, „ein neues Paradigma zu definieren“, dessen Entwicklung von Daten getrieben wird. Sammelpunkte für diese Daten sind für Samsung nicht nur vernetzte Haushalte, sondern etwa auch Krankenhäuser.
Die drei von Samsung Electronics besonders ins Auge gefassten Branchen sind laut President Won-Pyo Hong nämlich digitales Gesundheitssystem, Smart Home und Wearables. Hong zufolge werden 2014 22 Millionen solcher Geräte verkauft werden; für 2018 erwartet er 135 Millionen Dollar.
Die Samsung Digital Health Platform umfasse beispielsweise ein SDK, eine API, Algorithmen, Analytics, aber auch Geräte und Sensoren. Als Partner habe man Anbieter von Fitnessbändern wie Nike, den US-Krankenversicherer Aetna, die Stanford University und das medizinische Zentrum der University of California in San Francisco gewonnen. Fitnessbänder und Armbanduhren mit Sensortechnik könnten langfristig zur präventiven Gesundheitspflege beitragen.
Als Beispiel für eine Medizin-Partnerschaft sprach auf der Samsung-Konferenz Chief Medical Officer John Mattison vom kalifornischen Krankenversicherer Kaiser Permanente. Was gebraucht werde, seien Apps, die zu bestimmtem Verhalten motivieren und „uns helfen, Gesundheitsdaten auf einer kollaborativen Plattform zu kalibrieren.“ Als Anlass für eine solche immense Datensammlung führte er die große Bedeutung der Gesundheit an: „Wenn Sie nicht gesund sind, spielt alles andere keine Rolle.“
Auch Ram Fish, Vizepräsident für Digital Health bei Samsung Electronics, berief sich auf hehre Ziele: „Digital Health ist eine der größten, bedeutendsten Chancen unserer Generation.“ Dafür brauche es Branchenpartnerschaften und ein offenes Referenzdesign für Entwickler. „Innovation, insbesondere wenn sie eine kompletten Bruch bedeutet, wird nicht von einem einzelnen Unternehmen ausgehen.“
In diesem Kontext konnte Samsung auf sein offenes Referenzdesign Simband verweisen, das schon früher angekündigt wurde, jetzt aber Entwicklern zur Verfügung steht. Ihre Prototypen sollen dann „gewaltige Datenmengen des menschlichen Körpers“ sammeln.
Fürs Smart Home sieht Samsung zudem eine auf seinem Betriebssystem Tizen basierende, aufs Web ausgerichtete und für alle Geräte offene Plattform vor, die unter anderem Entwicklung mit HTML5 und JavaScript unterstützen soll. CEO Alex Hawkinson von Samsung-Partner SmartThings sprach von einer „programmierbaren Welt“, die man gemeinsam schaffen werde. Heute schon unterstütze man 7420 Gerätetypen und 11.801 Apps. Zu den Partnern von SmartThings zählten beispielsweise die Google-Tochter Nest und Jawbone.
Im Bereich der eigenen, nicht immer positiv aufgenommenen Smartwatches hofft Samsung auf das Gear S SDK, das Entwicklern Zugriff auf Mobilfunknetz und Ortsdaten und eine verbesserte Oberfläche biete. Ergänzend gebe es das S Pen SDK für den Stift, mit dem die Note-Reihe ausgestattet ist. Mit der Gear VR Innovator Edition kommt im Dezember außerdem eine Virtual-Reality-Brille mit Oculus-Technik fürs Galaxy Note 4 in die US-Geschäfte, und die Technik Samsung Flow soll zunehmend für einen Austausch zwischen Endgeräten sorgen.
Unter dem Motto „Enterprise of Everything“ hofft Samsung schließlich, seine Wearables und verwandten Techniken auch in Firmen zu positionieren. In diesem Kontext beschwor es erneut die Bedeutung von Offenheit und Ökosystem, Applikationsschnittstellen (APIs) und Entwicklerkits (SDKs).
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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