Microsoft hat zur Eröffnung seiner Entwicklerveranstaltung Connect() angekündigt, den kompletten serverseitigen Core-Stack seines .NET Framework als Open Source freizugeben. Dieser soll dann neben Windows auch Linux und Mac OS unterstützen.
Schon im April hatte Microsoft Pläne bekannt gegeben, Teile seiner Entwicklertechniken als Open Source verfügbar zu machen, darunter ASP.Net, die unter dem Codenamen „Roslyn“ entwickelte .NET-Compiler-Plattform, das .NET Micro Framework, .NET.Rx und die Programmiersprachen VB sowie C#. Dazu gründete es die .NET Foundation als „Verwalter einer wachsenden Sammlung von Open-Source-Technologien“.
Jetzt hat Microsoft weitere .NET-Komponenten unter der Open-Source-Lizenz MIT freigegeben. Dazu zählen die .NET Common Language Runtime (CLR), der Just-in-time-Compiler, Garbage Collector und die Basisklassenbibliotheken. Außerdem verspricht Microsoft zusammen mit seinem Partner Xamarin, der .NET auf andere Plattformen gebracht hat, „die Arbeit an der Mono Runtime und unsere eigene zusammenzubringen und sie mit der Zeit zusammenzuführen“. Das erklärt Soma Somasegar, Corporate Vice President von Microsofts Developer Division, in einem Blogbeitrag.
Microsoft wird den serverseitigen Core der .NET Runtime portieren und via GitHub bereitstellen, sodass sie sowohl unter Windows, Linux und Mac OS läuft. Das erlaubt die Entwicklung von ASP.NET-5.0-Anwendungen, die sich ohne Modifikation in Windows-, Linux- und Mac-Umgebungen ausführen lassen. Allerdings erwartet es, dass die meisten Server-Apps weiterhin für Windows und Linux entwickelt werden.
„Wir wollen ein umfassendes und vollständiges Entwicklerangebot für Leute, die an allen erdenklichen Arten von Anwendungen arbeiten“, sagte Somasegar. Den clientseitigen .NET-Stack will Microsoft jedoch nicht als Open Source freigeben. Das bedeute, bestimmte Teile wie Windows Presentation Foundation (WPF) oder Windows Forms würden nicht Open Source, erklärte Somasegar. WPF wird übrigens Bestandteil von Visual Studio 2015 sein, das im kommenden Jahr erscheint.
Die Arbeiten an der neuen Open-Source-Initiative sowie die Portierung haben bereits begonnen. Allerdings wird es laut Microsoft noch einige Monate dauern, bis mit Ergebnissen zu rechnen ist.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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