Der „Trendmonitor Finanzdienstleistungen 2014“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research hat sich mit den Aussichten von Mobile Payments in Deutschland beschäftigt. Er stützt sich auf eine Befragung von über 1000 Bundesbürgern ab 18 Jahren mit Girokonto, Internetanschluss und Handy zu ihrem Banking- und Bezahlverhalten. Erst knapp jeder Fünfte weiß demnach überhaupt, dass die Möglichkeit des Bezahlens mit dem Smartphone besteht.
Auch nach entsprechender Aufklärung blieb über die Hälfte der Befragten laut Nordlight skeptisch: Über 50 Prozent lehnen Bezahlen mit dem Telefon grundsätzlich ab, während nur 10 Prozent diese Möglichkeit ausdrücklich begrüßen. Rund ein Drittel zeige sich zumindest nicht grundsätzlich ablehnend, heißt es.
Als hemmend bezeichnen die Marktforscher neben der geringen Bekanntheit und allgemeiner Technologieskepsis auch fehlende Standards. Hinzu komme, dass hierzulande erst vereinzelte Einsatzmöglichkeiten im Handel und im Dienstleistungssektor existierten.
„Aktuell verstärken große Anbieter wie Apple, Google oder PayPal sowie auch Telekom, Vodafone und O2 ihre Anstrengungen, dem Mobile Payment zum Durchbruch zu verhelfen“, kommentiert Nordlight-Geschäftsführer Torsten Melles. Er glaubt vorerst nicht an ‚Killer-Apps‘ in diesem Bereich. Der großen Mehrheit reichten Bargeld und Kreditkarte vorerst völlig aus. Genauso werde das Online-Banking am PC dem Mobile Banking mittels Smartphone oder Tablet vorgezogen.
Auch Juniper Research aus den USA betrachtet in einer am Vortag veröffentlichten Studie Mobile Payments, also Bezahlen mit einem NFC-fähigen Smartphone, eher skeptisch. Apple Pay könnte dieser Technik – und damit auch dem schon länger existierenden, aber wenig verbreiteten Konkurrenzprodukt Google Wallet – 2015 zum Durchbruch verhelfen. Sicher sei dies aufgrund anhaltender Sicherheitsbedenken der Nutzer aber noch lange nicht.
Juniper beschäftigte sich hauptsächlich aber mit Mobiltransaktionen. Demnach wird es Ende 2017 etwa 2 Milliarden Menschen geben, die mit Smartphone oder Tablet einkaufen und auch ihre Bankgeschäfte erledigen. Ende 2014 tun dies schon 1,6 Milliarden Menschen weltweit.
Die Entwicklung der Mobiltransaktionen, wie Juniper diese Kategorie summarisch nennt, wird in dem genannten Fünfjahreszeitraum noch stark von entwickelten Nationen angetrieben. Juniper geht – anders als Nordlight – davon aus, dass dort 2018 für jede zweite Online-Transaktion ein Tablet oder Smartphone – statt eines PCs – zum Einsatz kommt.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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