Mozilla hat die Suchpartnerschaft mit Google beendet. In den USA ist künftig Yahoo die Standardsuchmaschine in Firefox. Das Abkommen mit dem Internetkonzern hat laut einem Eintrag im Mozilla-Blog eine Laufzeit von fünf Jahren. In Russland und China setzt Mozilla ebenfalls auf lokale Anbieter.
„Heute kündigen wir eine Änderung unserer Strategie für Firefox-Suchpartnerschaften an“, schreibt Mozilla-CEO Chris Beard. „Wir beenden die Praxis, weltweit nur einen Suchanbieter voreinzustellen. Wir übernehmen einen regionaleren und flexibleren Ansatz, um die Auswahl und die Innovationen im Web zu verbessern.“
Die Zusammenarbeit zwischen Mozilla und Yahoo beginnt im Dezember. Ab dann erhalten Firefox-Nutzer in den USA auch exklusiv Zugriff auf eine neue Yahoo-Suchseite. Allen Yahoo-Nutzern steht das „interaktive und integrierte“ Nutzererlebnis erst ab Anfang 2015 zur Verfügung. Es soll den Zugriff auf von Yahoo angebotene Inhalte vereinfachen und auch mehr Möglichkeiten zur Personalisierung bieten.
Darüber hinaus unterstützt Yahoo den in Firefox integrierten Tracking-Schutz Don not Track (DNT). Die Angebote von Google, Bing, DuckDuckGo, Ebay, Amazon, Twitter und Wikipedia stehen in den USA weiterhin als Suchoptionen in Firefox zur Verfügung.
In Russland macht Yahoo Yandex zur Standardsuche für Firefox. Die voreingestellten Alternativen sind Google, DuckDuckGo, Ozon.ru, Price.ru, Mail.ru und Wikipedia. In China setzt das Unternehmen weiterhin auf den lokalen Anbieter Baidu. Hier sind Google und Bing sowie Youdao, Taobao und weitere lokale Optionen erhältlich.
Google ist laut Mozilla trotz des Abkommens mit Yahoo in allen Ländern und Sprachen weiterhin ab Werk als Option in Firefox verfügbar. Darüber hinaus treibt Google auch künftig die Safe-Browsing- und Standort-Funktionen von Firefox an.
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Mit dem Wechsel zu Yahoo beendet Mozilla seine zehnjährige Zusammenarbeit mit Google. 2011 hatten beide Firmen ihr Abkommen um drei Jahre verlängert. Mozilla erhielt dafür 300 Millionen Dollar pro Jahr, was mehr als 90 Prozent des Jahresumsatzes von Mozilla entspricht.
Firefox-Nutzer waren zuletzt für rund 100 Milliarden Suchanfragen pro Jahr verantwortlich und damit auch eine wichtige Traffic-Quelle für Google. Allerdings hat Googles eigener Browser in einigen Regionen inzwischen einen höheren Marktanteil als Firefox. Für Suchanfragen, die es über Chrome erhält, muss es zudem keine Traffic Acquisition Costs (TAC) an einen Partner abführen.
Yahoo wiederum verspricht sich von der Partnerschaft neue Nutzer und ein Umsatzplus. In den vergangenen elf Quartalen habe Yahoo seine Sucheinnahmen abzüglich TAC gesteigert. „Die Partnerschaft hilft uns, unsere Reichweite zur vergrößern“, schreibt Yahoo-CEO Marissa Mayer im Yahoo-Blog. „Das ist die wichtigste Partnerschaft für Yahoo und wir sind sehr stolz, dass Mozilla uns als langfristigen Suchpartner gewählt hat.“
Auch wenn Firefox-Nutzer die voreingestellte Suchmaschine ändern können, geht Jan Dawson, Chief Analyst bei Jackdaw Research, davon aus, dass viele Nutzer bei Yahoo bleiben. „Google sollte beunruhigt sein“, sagte Dawson. „Das könnte eine erhebliche Änderung der Marktanteile weg von Google und hin zu Yahoo bedeuten.“
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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