Videostreaming ersetzt zunehmend klassisches Fernsehen

Laut einer Umfrage im Auftrag des Bitkom verzichtet jeder dritte Nutzer von Streaming-Angeboten ganz oder teilweise auf klassisches Fernsehen. Fast jeder zweite schaut weniger TV via Kabel oder Satellit. Ein Hauptvorteil ist die zeitliche Unabhängigkeit.

Videostreaming verändert die Fernsehgewohnheiten vieler Verbraucher. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Aris im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom, bei der 1004 Personen ab 14 Jahren interviewt wurden. Demnach ersetzt jeder dritte Nutzer von Videostreaming das klassische Fernsehen ganz oder teilweise durch Streaming-Angebote. Das entspricht hochgerechnet rund 13 Millionen Bundesbürgern.

Videostreaming läuft dem klassischen Fernsehen langsam den Rang ab (Grafik: Bitkom).

Fast jeder zweite Streaming-Nutzer (44 Prozent) schaut laut eigener Aussage weniger Fernsehen über Kabel oder Satellit, seitdem er Videoinhalte im Internet abruft. Fast jeder Fünfte (18 Prozent) würde künftig sogar komplett auf klassisches Fernsehen verzichten.

„Die kommende Zuschauergeneration wird kaum noch feste TV-Sendezeiten kennen“, kommentiert Bitkom-Experte Timm Hoffmann. „Über Mediatheken, Videoportale oder On-Demand-Angebote wird man sich sein eigenes TV-Programm im Internet zusammenstellen.“

Einer der Hauptvorteile von Videostreaming ist, dass Nutzer selbst entscheiden können, wann und wo sie Filme, Serien oder Nachrichten sehen möchten. Viele machen dies bereits heute schon: Sechs von zehn Streaming-Nutzern (59 Prozent) sagen, dass sie sich grundsätzlich nicht unter Zeitdruck setzen, um zu bestimmten Sendungen rechtzeitig einzuschalten.

Fast die Hälfte der Nutzer bestätigt (46 Prozent), dass sie durch die Möglichkeit des Videostreaming bereits einmal darauf verzichtet hätten, eine Sendung zur Sendezeit zu sehen. Selbst bei Live-Übertragungen setzen viele Verbraucher auf das Internet statt auf klassisches Fernsehen: 37 Prozent der Streaming-Nutzer (37 Prozent) bestätigen dies.

Insgesamt rufen drei von vier Internetnutzern (73 Prozent) ab 14 Jahren Videostreams auf. Dies entspricht gut 40 Millionen Bundesbürgern. Dagegen speichert nur rund jeder vierte Internetnutzer (27 Prozent) Videos zunächst per Download, um sie anschließend anzusehen.

In Deutschland buhlen inzwischen zahlreiche Streaming-Anbieter um die Gunst der Zuschauer. Zuletzt hatte der Pay-TV-Sender Sky Ende Oktober sein Programm auch für Nicht-Abonnenten online abrufbar gemacht. Das neue On-Demand-Angebot „Sky Online“ ergänzt den entsprechenden Streaming-Service Sky Go für Abonnenten und umfasst auch die Inhalte der Online-Videothek Sky Snap. Außerdem haben Nutzer optional Zugang zu exklusiven Live-Sportübertragungen von Sky.

Im September ist zudem der weltgrößte Video-on-Demand-Dienst Netflix in Deutschland gestartet. Hierzulande konkurriert er außer mit den Sky-Produkten auch mit Angeboten wie Amazon Lovefilm, Maxdome, Videoload oder Watchever, die gegen eine Abogebühr ebenfalls unbegrenzten Zugriff auf ihren Katalog mit Filmen und Serien geben.

Zudem gibt es immer mehr Geräte, die das Streamen auf den Fernseher erleichtern. Außer Settop-Boxen wie Apple TV, Googles Nexus Player oder Amazons Fire TV stehen dafür auch HDMI-Sticks wie Google Chromecast, Amazons Fire TV Stick oder der mit Firefox OS ausgestattete Matchstick zur Verfügung, die direktes Streaming von Mobilgeräten erlauben.

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2 Kommentare zu Videostreaming ersetzt zunehmend klassisches Fernsehen

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  • Am 21. November 2014 um 21:16 von Kurt S

    Wird die nicht interessieren. Wer sollte sonst Propaganda für den Staat betreiben?

  • Am 21. November 2014 um 9:21 von Ghost 666

    Ach nee, ist das so? Kann das bitte mal jemand der untrechtmäßigen GEZ-Verbrechernbande beibringen?

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