Adobe hat US-Journalisten eine Demonstration von Photoshop als Chrome-App gezeigt. Seinen Eindruck fasst nun Sean O’Kane auf The Verge zusammen. Photoshop Streaming, so der vorläufige Name, wurde von Adobe zusammen mit Google entwickelt und wie berichtet Ende September angekündigt.
Um das komplexe Grafikprogramm im Browser und somit auch auf wenig leistungsfähigen Chromebooks funktionsfähig zu machen, läuft die eigentliche Software Photoshop CC 2014 auf einem Server. Sie wird wie eine virtuelle Maschine per Streaming auf den Browser übertragen. Aktionen des Anwenders gehen per JavaScript zurück an den Server, der für ihre Umsetzung sorgt.
Die Demoversion lädt aus dem Chrome Web Store. Vorerst kann sie Bilder exklusiv aus Google Drive entnehmen. Unterstützung für andere Clouddienste ist Adobe zufolge aber noch geplant. 3D-Funktionen, die eine GPU erfordern, und auch ein Druckbefehl stehen bisher noch nicht zur Verfügung.
Andere Funktionen wie Ebenen und Masken oder auch der Rohdaten-Editor stehen wie gewohnt zur Verfügung. O’Kane schreibt, das Öffnen und Bearbeiten einer 30 MByte großen PSD-Datei habe zügig funktioniert. Nach seiner Schätzung ist die Umsetzung zu 90 Prozent komplett.
Im Rahmen eines Betatests sammelt Adobe gerade Feedback und nutzt es für Verbesserungen. Als Partner beschränkt es sich bewusst auf Bildungseinrichtungen in Nordamerika, die mit schlichter Hardware arbeiten – der Hauptgrund, warum Photoshop Streaming überhaupt entwickelt wird. Eine kommerzielle Veröffentlichung ist zwar angedacht, aber erst in fernerer Zukunft.
Testeinrichtungen benötigen ein kostenpflichtiges Creative-Cloud-Abonnement. Sie können Photoshop Streaming auf Chromebooks von Herstellern wie Hewlett-Packard, Dell, Asus oder Samsung ausgeführt werden. Zudem ist eine Breitband-Internetverbindung mit mindestens 5 MBit/s sowie einer Antwortzeit von höchstens 250 Millisekunden erforderlich.
Adobe hatte das Abo-Modell Creative Cloud 2012 vorgestellt. Einzelanwender zahlen monatlich zwischen 12,29 Euro für Photoshop sowie Lightroom und 61,49 Euro für Adobes vollständiges Softwarepaket. Im Abonnement erhalten sie stets die neueste Produktversion – ohne zusätzliche Kosten. Bei einer Kauf-Software sind zwar die anfänglichen Ausgaben höher, dafür kann eine Anwendung zeitlich unbegrenzt genutzt werden.
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