Samsung plant angeblich eine Reorganisation seiner Mobilsparte. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll B. K. Yoon, Co-CEO und derzeit für die Geschäftsbereiche Fernseher und Haushaltsgeräte zuständig, auch die Verantwortung für Smartphones und Tablets übernehmen. Das Unternehmen soll damit auf die schlechte Profitabilität des Smartphone-Geschäfts sowie die schrumpfenden Marktanteile reagieren.
Der derzeitige Chef J. K. Shin, der nicht nur für den schnellen Aufstieg der Mobilsparte, sondern auch die jüngsten Probleme verantwortlich ist, würde dem Bericht zufolge seinen Posten als Co-CEO verlieren. Die Ausweitung von Yoons Befugnissen würde es Samsung wiederum erlauben, das Management zu rationalisieren und schneller auf die zunehmende Konkurrenz zu reagieren.
Sollte Yoon tatsächlich die Mobilsparte übernehmen, könnte er laut WSJ auch helfen, Samsung besser im Bereich Connected Home zu positionieren. Der 61-Jährige sei ein Befürworter des Trends, Haushaltsgeräte mit dem Internet zu verbinden. Er habe auch die Akquisition des US-Start-ups SmartThings für 200 Millionen Dollar vorangetrieben.
Den Quellen der Zeitung zufolge wird Shin unter anderem hausintern vorgeworfen, er habe Verkaufsprognosen der Mobilfunkpartner für das Galaxy S5 nicht ausreichend hinterfragt. Samsung habe daraufhin 20 Prozent mehr Geräte produziert als bei den Vorgängern des Galaxy S5, was nun zu Überbeständen geführt habe. Über die mögliche Abberufung von Co-CEO J. K. Shin sei aber noch nicht abschließend entschieden worden. Viele innerhalb des koreanischen Konzerns rechneten allerdings mit diesem Schritt.
Samsung hat insgesamt drei Co-CEOs. Kwon Oh-hyun leitet die Abteilungen für Halbleiter und Displays. An Kwons Position werde sich im Rahmen der Reorganisation nichts ändern, heißt es weiter in dem Bericht. Bis März 2013 war Kwon alleiniger CEO des Unternehmens.
Der operative Gewinn von Samsungs Mobilsparte war im dritten Quartal um 74 Prozent geschrumpft. Das schlechte Ergebnis begründete das Unternehmen mit sinkenden Durchschnittspreisen. Zudem hat Samsung vor allem in aufstrebenden Märkten Anteile an lokale Anbieter wie Xiaomi und Huawei verloren.
In der vergangenen Woche hatte Samsung zudem angekündigt, im kommenden Jahr weniger verschiedene Smartphone-Modelle auf den Markt zu bringen und seine Position im Einstiegs- und Mittelklassesegment zu stärken. Dadurch will das Unternehmen unter anderem die Kosten und damit auch die Preise senken.
Dem Bericht zufolge sucht Samsung derzeit auch nach einem Nachfolger für Chairman Lee Kun-hee, der seit einem Herzinfarkt im Mai in ärztlicher Behandlung ist. Als aussichtsreichster Kandidat gilt sein einziger Sohn Jay Y. Lee, derzeit Vice Chairman von Samsung.
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2 Kommentare zu Bericht: Samsung plant Reorganisation seiner Mobilsparte
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Hatte nicht jemand im Forum die Illusion, es sei nicht so schlimm? Nun, ich finde, dass das sogar dramatisch klingt: „Der operative Gewinn von Samsungs Mobilsparte war im dritten Quartal um 74 Prozent geschrumpft. Das schlechte Ergebnis begründete das Unternehmen mit sinkenden Durchschnittspreisen. “
Gut so, CopyCat’s Strafe. ;-)
Nebenbei wird dann noch bestätigt, dass das S5 sich nur ’suboptimal‘ verkauft – daran hatte ja auch jemand gezweifelt. ;-]
Womit nun Klarheit herschen sollte, warum Samsung so bescheiden dasteht.
Wer immer noch auf COPYCAT reinfällt, kann nur ein Anhänger von Apfeleimer sein….peinlich! Dramatisch!?…Mehr Gewinn als VW, die größte Autofirma von Europa, also Samsung nicht jammern, sondern auch mal erkennen, dass der astronomischer Aufstieg innerhalb von 5 Jahren nicht immer so weitergeht….