McAfee unterstützt Europol künftig im Kampf gegen Cyberkriminalität

Der Sicherheitsanbieter und die Strafverfolgungsbehörde wollen ihre Kräfte für eine bessere Abwehr bündeln und Daten austauschen. McAfee wird technische Informationen über Cyberangriffe für das European Cybercrime Centre bereitstellen.

McAfee und das European Cybercrime Centre (EC3) haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, gemeinsam gegen Cyberkriminalität vorzugehen. Mit vereinten Kräften wollen die Intel-Tochter und die Europol-Abteilung eine verbesserte Abwehr gegen Online-Angriffe bieten.

Infografik des EC3 zum ersten Jahr seiner Tätigkeit (Grafik: EC3).

Die Vereinbarung sieht vor, dass sich die neuen Partner über die besten Vorgehensweisen verständigen und nicht-operative Daten im Zusammenhang mit Cyberkriminalität austauschen. McAfee beziehungsweise Intel Security wird technische Informationen über Cyberangriffe für Europol bereitstellen.

„Cyberkriminalität hat sich so stark weiterentwickelt, dass niemand sie alleine bekämpfen kann“, sagt Raj Samani, Chief Technology Officer für EMEA bei Intel Security und Sonderberater des European Cybercrime Centre für Internetsicherheit. „Ich freue mich, mit dem Team von Europol zusammenzuarbeiten und mein Wissen dazu beizutragen, Cyberkriminalität wirksam zu bekämpfen.“

Troels Oerting, Leiter des EC3, ergänzt: „Heute haben wir die Ressourcen von Intel Security zu unseren bestehenden Fähigkeiten dazugewonnen, mit denen wir unsere digitalen Leben schützen. Diese Aufgabe kann nicht von der Strafverfolgung allein bewältigt werden und erfordert einen viel breiteren Ansatz. Intel Security hat das European Cybercrime Centre bereits in der Vergangenheit unterstützt. Mit der Unterzeichnung der Erklärung wird sich unsere Zusammenarbeit zum Nutzen aller gesetzestreuen Internetnutzer und zum Nachteil der Cyberkriminellen fortsetzen.“

Das EC3 war am 11. Januar 2013 in Den Haag offiziell eröffnet worden. Im Februar 2014 legte es einen ersten Tätigkeitsbericht vor. Demnach war die Einrichtung 2013 an 19 größeren Operationen beteiligt, die sich gegen illegale Online-Aktivitäten krimineller Organisationen aus dem Gebiet der Europäischen Union richteten. Unter anderem ging es gegen Erpresser-Malware, Botnetze sowie Kreditkarten- und Online-Banking-Betrüger vor.

Im Zuge der zunehmenden Internetnutzung rechnet das EC3 auch mit einem Zuwachs von Online-Kriminalität. Dabei beschränke sich dies natürlich nicht nur auf die EU, sondern betreffe alle Regionen der Welt. Einen besonders starken Anstieg erwartet die Europol-Abteilung in Südostasien, Afrika und Südamerika.

Dem Cybercrime-Zentrum zufolge verlagern sich die Angriffe vom heimischen Computer zunehmend auf Smartphones und andere Mobilgeräte. Angesichts der Verbreitung elektronischer Währungen wie Bitcoin oder anderer anonymer Bezahlsysteme warnt die Behörde vor einem Anstieg der Geldwäsche über das Internet. Auch Cloud-Dienste bildeten in Zukunft attraktive Ziele für Cyberkriminelle. Sie könnten von ihnen für Spionage, Datendiebstahl und Erpressung genutzt werden. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des EC3 neben der Bekämpfung illegaler Online-Aktivitäten ist der Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Internet.

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