Nur wenige Tage nach einem Hackerangriff auf Sony Pictures sind mehrere Filme des Studios auf Filesharing-Sites aufgetaucht. Wie das Branchenmagazin Variety berichtet, sind darunter auch vier bisher unveröffentlichte Titel. Dabei handelt es sich unter anderem um ein Remake des Musicals „Annie“ sowie einen Film über den britischen Landschaftsmaler William Turner, die beide in diesem Monat in die Kinos kommen sollen.
Ein weiterer Titel ist „Still Alice“ mit der US-Schauspielerin Julianne Moore, der im erst im Januar veröffentlicht werden sollte. Darüber hinaus haben die Hacker offenbar auch den jüngsten Film von Brad Pitt erbeutet. „Fury“ soll im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Herz aus Stahl“ ebenfalls Anfang 2015 starten.
Sony unterstützt laut Variety die Strafverfolgungsbehörden bei ihren Ermittlungen. „Der Diebstahl von Inhalten von Sony Pictures Entertainment ist eine Straftat, und wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen“, so eine Sprecherin des japanischen Unternehmens.
Anfang vergangener Woche hatten mehrere Medien übereinstimmend von einem erfolgreichen Hackerangriff auf Sony Pictures berichtet. Eine Gruppe, die sich selbst „#GOP“ nennt, behauptete, sie habe interne Daten und „Geschäftsgeheimnisse“ erbeutet. Sie drohten mit der Veröffentlichung der gestohlenen Daten, falls Sony Pictures die nicht näher genannten Forderungen der Hacker erfülle.
Die Hintermänner des Angriffs wurden bisher nicht ermittelt. Laut Recode prüft Sony unter anderem die Möglichkeit, ob die Hacker im Auftrag der nordkoreanischen Regierung handelten. Hintergrund sei womöglich die Komödie „The Interview“, in der zwei Fernsehjournalisten in einen Anschlagsversuch auf den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-Un verwickelt werden.
Schon früher ist es Hackern gelungen, in Computersysteme des japanischen Konzerns einzudringen. Im November behauptete die Hackergruppe DerpTrolling, sie sei im Besitz tausender Anmeldedaten des PlayStation Network. Ein DDoS-Angriff legte zudem im August das PlayStation Network lahm. Das Spiele-Netzwerk war auch 2011 das Ziel eines Angriffs, bei dem die Daten von mehr als 100 Millionen Sony-Kunden kompromittiert wurden.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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