Knapp zwei Wochen nach dem Release von iOS 8.1.1 hat die chinesische Hackergruppe TaiG einen ersten Jailbreak für die jüngste Version von Apples Mobilbetriebssystem veröffentlicht. Er soll auch mit der Betaversion 8.2 funktionieren. Wie üblich erfolgt die Installation auf eigene Gefahr.
Mit iOS 8.1.1 hatte Apple den zuvor verfügbaren Jailbreak des ebenfalls aus China stammenden Pangu-Teams unbrauchbar gemacht. Dieses empfahl daher schon Anfang November, dass Nutzer, die den Jailbreak weiterhin verwenden möchten, ihr Gerät nicht auf iOS 8.1.1 aktualisieren. Damit wären sie jedoch dem Risiko von Angriffen auf bekannte Schwachstellen im Kernel und der Sandbox von iOS ausgesetzt.
Das Jailbreak-Tool von TaiG liegt aktuell nur in chinesischer Sprache und ausschließlich für Windows vor. Es handelt sich um einen Untethered Jailbreak, was bedeutet, dass er nach einem Neustart des Geräts nicht immer wieder neu ausgeführt werden muss. Bei der Installation können Nutzer wählen, ob sie Cydia oder einen chinesischen App-Store aufspielen wollen.
Der Download erfolgt direkt von der TaiG-Website und ist 45,9 MByte groß. Unterstützt werden angeblich alle Apple-Mobilgeräte, auf denen iOS 8.x läuft. Dazu zählen alle iPhones von 4S bis 6 Plus, iPad, iPad 2 und iPad Air, iPad Mini sowie die fünfte Generation des iPod Touch. Es wird empfohlen, vor der Installation des Jailbreaks die Passcode-Sperre und den iCloud-Dienst „Mein iPhone suchen“ zu deaktivieren.
Warum TaiG den Jailbreak noch vor der finalen iOS-Version 8.2 veröffentlicht hat, ist unklar. Denn so bietet es Apple die Möglichkeit, die dafür ausgenutzten Lücken in der Final zu schließen und den Jailbreak damit unwirksam zu machen.
Der als Mitglied der Entwicklergruppe Evad3rs ebenfalls der Jailbreak-Szene angehörende MuscleNerd mutmaßt auf Twitter, dass sich TaiG einen Wettlauf mit dem Pangu-Team liefert, wer den ersten funktionierenden Jailbreak für die jüngste iOS-Version bereitstellt. Außer um Ruhm und Ehre gehe es dabei auch um das große Geld. Beide Gruppen betreiben beispielsweise eigene App Stores, an denen sie mitverdienen.
Durch einen Jailbreak erhalten Nutzer Zugriff auf Programme, die Apple in seinem App Store nicht anbietet. Neben Must-Have-Tools wie SBSettings sind vor allem Anwendungen für den Schutz der Privatsphäre beliebt. Mit Protect my Privacy (PMP) und Privacy lässt sich die Datensammelleidenschaft, die fast jede offizielle App aus dem App Store an den Tag legt, stark einschränken. Die beiden Tools bieten deutlich mehr Datenschutzoptionen als die von Apple in iOS 8 integrierten Privatsphärefunktionen. Bei vielen ist ebenfalls die App „iFile“ beliebt, die einen unbeschränkten Zugriff auf angeschlossene USB-Sticks ermöglicht. Auch Adblocker stehen für gejailbreakte Geräte zur Verfügung. Ferner können Jailbreak-Anwender den Sprachassistenten Siri durch Google Now ersetzen.
Ein Jailbreak erhöht naturgemäß auch die Infektionsgefahr durch schadhafte Software. Zwar ist im traditionellen Cydia-Store noch kein schädliches Programm entdeckt worden, dafür geht vor allem von chinesische App Stores eine große Gefahr aus. Allerdings haben Cyberkriminelle inzwischen auch einen Weg gefunden, nicht per Jailbreak entsperrte Geräte mit Malware zu infizieren.
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Apple selbst warnt vor Jailbreaks. Sie könnten verschiedenste Probleme auf den gehackten iOS-Geräten verursachen, darunter Instabilität, Sicherheitsprobleme, Gesprächsabbrüche, unzuverlässige Datenverbindungen und verschlechterte Akkulaufzeiten. Der iPhone-Hersteller vertritt außerdem die Ansicht, dass ein Jailbreak seine Lizenzbedingungen verletzt und gegen den US Digital Millennium Copyright Act verstößt. Er behält sich vor, „Kundendienstleistungen für Geräte zu verweigern, auf denen ungenehmigte Software installiert ist“.
Das US Copyright Office hat indes 2010 entschieden, dass ein Entsperren des iPhone für die Installation beliebiger Software legal ist. Die Entscheidung fiel im Rahmen eines alle drei Jahre üblichen Revisionsprozesses des Digital Millennium Copyright Act auf Antrag der Electronic Frontier Foundation (EFF). Zudem ist es Nutzern erlaubt, einen sogenannten Unlock zur Aufhebung der Providersperre (SIM-Lock) durchzuführen. Eine ähnliche Auffassung vertritt auch der Europäische Gerichtshof. Im Januar erklärt er das Umgehen von Schutzmechanismen für die Installation von Programmen für legal. Verboten bleibt das Aushebeln des Kopierschutzes von urheberrechtlich geschützten Inhalten.
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12 Kommentare zu Jailbreak für iOS 8.1.1 und iOS 8.2 Beta erschienen
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„gefühlte“ Apfel-Sicherheit – voll in Action…
Die Realität sieht anders aus. Die Hacker sind schneller als der Apfel selbst…der gar nicht mehr mit dem Stopfen nachkommt.
Und @Mac-Harry faselt was von Speed & Innovationskraft.
Mal wieder widerlegt, wie üblich. Glaube ersetzt eben nicht Wissen!
…Du bist so gar nicht anders als Mac-Harry…
Und ich hab manchmal das Gefühl, als würde ab und an jemand hier einen vermeintlichen MacHarty Kommentar loslassen, um dann dagegen zu halten.
Warum ich das denke? Weil MacHarry früher mehr bissig-wahre Kommentare von sich gegeben hat. Weniger Plattheiten wie ‚Speed ist alles, Apple ist Toll‘. Früher war mehr Inhalt dabei.
Und ich hab das Gefühl, als hätte ich deinen Kommentar in ähnlicher Art auch bei den Kommentaren über das Buch von Steve Jobs, welches Mac-Harry so toll geschrieben hat, gelesen. ;)))
Warum sollte Mac-Harry hier weiter so umfangreich die „glorreiche“ Story von Apple und seinen „Vorzügen“ predigen?
Leute die sich missionieren lassen oder die seine Aussagen für „bissig-wahr“, Betonung liegt auf wahr, halten, sind doch bis auf wenige Ausnahmen, wie z. B. Du, hier eher schlecht zu finden. ;)
Da reicht reichen doch seine Kommentare über billig, Entscheider und Business-Class völlig aus. ;)
Der Stachel ist gesetzt, die Leute springen an, und Mac-Harry lacht sich in’s Fäustchen.
Außerdem gibt es seit Monaten eigentlich so gar keine guten Meldungen über/von Apple, was sollte er denn da großartig schreiben? ;)
@Hi,Hi…, was gibt es denn am Kommentar von @C auszusetzen?
Ich kann da jetzt nix erkennen was man kritisieren muss?
Von mir hätte es sogar noch eine ordentliche Spitze gegen „Namenlos“ gegeben, der egal, welche schlechte Meldung zu lesen ist, trotzdem beharrlich schreibt, dass der Apfel sicher ist.
…Mac-Harrys Kommentare sind i.d.R. scheuklappenbehaftet und nutzlos, die von C auch. Nur das Vorzeichen ist anders. Der eine blendet die Fehler von Apple aus, der andere kramt diese explizit hervor und übersieht wissent- und geflissentlich, dass nicht nur Apple Fehler macht. (Ich meine, wo war denn „C’s“ Aufreger, als Lollipop mit Kinderkrankheiten erschien? Hat er sich über die Fehler von Google aufgeregt oder darüber, das Apple bemüht ist, die eigenen Fehler zügig ausbügelt? Innovation ist das nicht aber besser als Fehler aussitzen allemal.)
Hierzu hat Captain C auch geschwiegen – aber drei Anti-Apple Kommentare flutschten nur so aus seinen Fingern. ;-)
http://www.zdnet.de/88213295/mehrere-schwachstellen-google-app-engine-entdeckt/
Und JI schweigt so etwas auch gerne mal aus, leider auch mittlerweile punisher, der für mich lange Zeit ein ernstzunehmender Diskussionspartner war – wenngleich wir 90% der Themen anders einordnen. In letzter Zeit verfällt er aus meiner Sicht zu häufig in Einzeiler-Polemik.
@Hi,hi
Doch, der Unterschied ist die Realität.
@Mac-Harry führt hier grundlos & nur Teil-Aspekt betrachtend die Apfel Offence-Line. Von daher bekommt er das, was er verdient: „eat your own shit“. Mal sehen, wie ihm seine eigene Medizin schmeckt.
Ja, die Wahrheit tut manchmal weh. Und der Apfel war & ist nicht sicher, egal was die Jünger hier gebetsartig beten. Die Realität ist eine andere. Es ist an der Zeit, dieses anzuerkennen, anstatt es abzustreiten.
…DEINE Realität!
Apple-Software ist nicht sicherer als andere, allerdings sind Deine Kommentare einfach nur voll von „Apple bäh!“, „Apple Mist!“, „Apple würg‘!“ Solcherart „Kritik“ ist NICHT konstruktiv (genausowenig, wie „Apple immer hurra!“ konstruktiv ist.)
Mac-Harry ist ein „Apple-Fanboy“ ohne Seitensicht, DU bist ein „Apple-Hater“ ohne Seitensicht. Kritikfrei an nahezu allem, was NICHT Apple heißt.
@Hi, hi
Es gibt nur EINE Realität.
Deine Ausführungen sind unterirdisch und Du bewegst Dich auf negativem Niveau…
…Realität ist die Interpretation einer gegenwärtigen Situation.
Aber nur zu. Zeig‘ mir doch mal … sagen wir fünf von Deinen Kommentaren, in denen Du
a) nicht über Apple/Applenutzer herziehst und/oder
b) Android oder Windows ode deren Nutzer kritisierst.
Also, wenn ich das hier lese …
„Von daher bekommt er das, was er verdient: “eat your own shit”. Mal sehen, wie ihm seine eigene Medizin schmeckt.“
… dann versprüht das eine Selbstgerechtigkeit, die schon sehr grenzwertige Züge annimmt.
Gut, dass Du dem Rest der Welt selbige erklärst … aber vergiss nicht: es gibt TATSÄCHLICH auch andere Meinungen neben Deiner. ;-)
Und gerade Hi,Hi… der hier noch irgendwie versucht Brücken zu bauen, dermaßen anzugehen, das ist schon sehr komisch. Aber so ist es schon im Kindergarten üblich gewesen: wenn man mit manchen Kindern diskutiert hat, und sie keine Argumente mehr hatten, haben sie einen gehauen.
Meine Mutter sagte dann immer: „sei nicht traurig, das ist ein Zeichen von Hilflosigkeit, sie wissen einfach nicht weiter.“ ;-)
@Hi,hi
Ich habe Dir 3x bzgl. MS das im Parallel-Blog mit Link aufgezeigt.
Daher verlinke Ich jetzt auf den Blog, der dann weiter auf die einzelnen Meldungen verweist.
Link:
http://www.zdnet.de/88212668/itunes-kartellklage-apple-droht-strafzahlung-von-350-millionen-dollar/
Du kannst weitere bei zdnet.de suchen. Betreffen NSA, Cisco, US-Richter, Google, etc.
Und nun, Asche auf Dein Haupt, denn Du lagst komplett daneben!