Vodafone bringt im Januar App zum verschlüsselten Telefonieren

Die schon auf der CeBIT vorgestellte Anwendung "Secure Call" hat es zusammen mit Secusmart entwickelt. Sie basiert auf der gleichen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die auch die Bundesregierung nutzt. Die zunächst für Geschäftskunden vorgesehene, kostenpflichtige App unterstützt alle gängigen Mobilbetriebssysteme.

Vodafone will seine im März auf der CeBIT vorgestellte Verschlüsselungs-App „Secure Call“ im Januar auf den Markt bringen. Sie stehe zunächst Geschäftskunden gegen eine monatliche Gebühr zur Verfügung, erklärte Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum gegenüber der Nachrichtenagentur DPA, ohne jedoch konkrete Angaben zu den Kosten zu machen.

Secure Call wurde von Vodafone und Secusmart gemeinsam entwickelt (Bild: Vodafone).

Für die App arbeitet der Düsseldorfer Provider mit der ebenfalls in der Rhein-Metropole ansässigen Firma Secusmart zusammen. Secure Call basiert Schulte-Bockum zufolge auf der gleichen Verschlüsselungstechnologie, die auch die Bundesregierung nutzt. Die Anwendung stellt Ende-zu-Ende-Sprachverschlüsselung plattformunabhängig zur Verfügung. Sie soll sich auf allen gängigen Mobilbetriebssystemen einsetzen lassen.

Secusmart lieferte wie die Deutsche Telekom in der Vergangenheit bereits abhörsichere Mobiltelefone für die Bundesregierung, darunter auch ein Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auf diesen Geräten kommt die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zugelassene SecuSuite zum Einsatz, die nicht nur Telefonate und SMS, sondern auch das Surfen im Internet sowie persönliche Daten des Anwenders wie Termine, Notizen und Kontakte schützen soll.

Ende Juli kündigte Blackberry die Übernahme von Secusmart an. Nachdem das Bundeswirtschaftsministerium die Transaktion zunächst gestoppt hatte, um zu prüfen, ob Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland gefährdet sein könnten, gab es kürzlich grünes Licht. Allerdings musste Blackberry der Bundesregierung im Gegenzug besondere Kontrollrechte einräumen.

So darf das BSI den Quellcode des Blackberry-Betriebssystems einsehen. Blackberry verpflichtet sich zudem, eventuell auftretende Schwachstellen sofort nach Bekanntwerden der Bundesregierung zu melden. Es unterwirft sich auch einer „No-Spy-Klausel“ und sichert somit zu, dass es nicht dazu verpflichtet ist, vertrauliche Informationen an ausländische Nachrichtendienste weiterzugeben.

Seit den Enthüllungen durch NSA-Whistleblower Edward Snowden um die Überwachungsaktivitäten der Geheimdienste ist die Nachfrage nach Verschlüsselungsdiensten stark gestiegen. So erfreuen sich beispielsweise auch Krypto-Messenger wie Threema großer Beliebtheit.

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