Amazon.com hat in den USA die Möglichkeit eingeführt, Waren nicht zum Festpreis zu kaufen, sondern ein Gebot abzugeben: „Make an offer“. Reuters zufolge besteht diese Option allerdings nicht für alle Kategorien, sondern nur für Kunstwerke und seltene Sammlerstücke, die von Dritten über die Amazon-Plattform angeboten werden. Zum Start ist für 150.000 Datenbankeinträge ein Gebot möglich.
Die Option „Make an offer“ kann nur für Waren angegeben werden, die einen regulären Preis von mindestens 100 Dollar haben. Auf einer Hilfeseite erklärt Amazon, Bieter erhielten binnen 72 Stunden eine Reaktion per E-Mail. Dabei könne es sich um Annahme oder Ablehnung des Angebots ebenso wie einen alternativen Preisvorschlag handeln.
Die Vielfalt der Preise und Optionen ist allerdings sehr verwirrend. So findet sich unter den über Amazon angebotenen Kunstwerken eine Lithografie eines Werks von Joan Miró. Daneben steht, dass der Preis früher 7500 Dollar betrug, aber auf 6000 Dollar gesenkt wurde. Und darunter findet sich die Möglichkeit, ein Gebot abzugeben.
Neben Kunstwerken sind es etwa Sammlerstücke aus dem Sportbereich, auf die Amazon-Kunden bieten können, beispielsweise ein von Quarterback Brett Favre signiertes Trikot der Football-Mannschaft Green Bay Packers zum regulären Preis von 252,81 Dollar. Die beiden verbleibenden Kategorien sind Münzen und Erinnerungsstücke aus dem Entertainment-Bereich – darunter eine Autogrammkarte von Star-Wars-Schauspielerin Carrie Fisher für 199 Dollar.
Amazon zufolge handelt es sich nicht um eine Auktionsfunktion wie beim großen Konkurrenten Ebay. Vielmehr wolle man dem Verkäufer und potenziellen Käufern die Möglichkeit bieten, in Kontakt zu kommen. Ein Kunde müsse nie mehr als den Standardpreis zahlen.
Amazon-CEO Jeff Bezos hat kürzlich angekündigt, weiter hohe Risiken einzugehen. Wie um diesen Willen zum Experiment zu bestätigen, wurde im Oktober ein erstes Ladengeschäft (in Manhattan) vorgestellt. Ebenfalls in New York experimentiert Amazon mit schneller Lieferung per Fahrradkurier, und in den USA will es mit Amazon Local künftig auch Nahrungsmittel vertreiben.
[mit Material von Michael Moore, TechWeekEurope.co.uk]
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