Sony hat nach dem Hack seines Filmstudios Sony Pictures Gegenmaßnahmen eingeleitet. Es versucht, durch DoS-Angriffe gegen Server und auch Torrent-Angebote seiner gestohlenen Daten vorzugehen, indem es große Zahlen falscher Verbindungen vortäuscht.
Wie Recode berichtet, nutzt Sony dafür Ressourcen in den Rechenzentren von Amazon Web Services in Singapur und Tokio. Mit ihnen löst es Massenzugriffe auf Server aus, die gestohlene Daten oder Filme zum Download anbieten. Betroffen seien hunderte Server in Asien, heißt es. So will Sony wenigstens die Verbreitung der gestohlenen virtuellen Güter eingrenzen.
Im Fall der Bittorrent-Angebote hat Sony eine vergleichbare Strategie entwickelt. Bittorrent unterscheidet zwischen Seeder-Systemen, die Daten komplett vorhalten, und Leechern, die die Daten selbst herunterladen und deshalb nur einen Teil davon anbieten können. Massenweise Leecher zu imitieren, würde das System nur beschleunigen. Sony setzt darum falsche Seeds in die Welt, um auf diese Weise Download-Geschwindigkeiten massiv zu senken.
Hinter dem Angriff auf Sony wird eine Gruppe mit dem Namen Guardians of Peace vermutet, über die wenig bekannt ist. Sie entwendete unter anderem fünf unveröffentlichte Filme, darunter „Fury“ und „Annie“, aber auch Buchhaltungsdaten und E-Mails. Das Wall Street Journal weist auf eine besonders pikante Mail-Korrespondenz zwischen CEO Michael Lynton und Co-Chairman Amy Pascal hin, in der die Schauspielerin Angelina Jolie als „verzogene Göre mit minimalem Talent“ bezeichnet wird.
Hacker-Drohung auf den Bildschirmen der SPE-Mitarbeiter (Screenshot: ZDNet.de)Obwohl es keine klaren Hinweise dafür gibt, halten sich Mutmaßungen, dass die Hacker im Auftrag der nordkoreanischen Regierung handelten. Nordkorea hat das in einer offiziellen Erklärung bestritten, den Cyberangriff aber gleichzeitig als „gerechte Tat“ bezeichnet. Zumindest scheint es sich bei den Hackern um Sympathisanten Nordkoreas zu handeln, fordern sie doch, den Vertrieb von „The Interview“ zu stoppen, den sie als „Film des Terrorismus“ bezeichnen. In dieser unveröffentlichten Komödie werden zwei Fernsehjournalisten in einen Anschlagsversuch auf den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-Un verwickelt.
Für Sony sind eigene Hackerangriffe kein gänzlich neues Terrain. 2005 versah es Verkaufs-CDs mit einem Kopierschutz, der Sicherheitsspezialisten zufolge Rootkits ähnelnde Funktionen hatte. Diese Kopierschutzsoftware namens XCP installierte sich beim Abspielen der CD auf einem PC. Dabei verankerte sich die Software tief im System und nutzte eine ausgefeilte Tarnmethode, um ihre Existenz vor Windows und dem Anwender zu verstecken. Sicherheitsexperten befürchten, dass die Versteckfunktion von Malware-Autoren ausgenutzt werden könnte, um schädlichen Code vor Virenscannern und anderer Sicherheitssoftware zu verbergen.
XCP übermittelte Sony Informationen wie die IP-Adresse des Anwenders und eingelegte CDs. Zugleich beeinträchtigte es die Fähigkeit des Systems, Audio-Tracks von nicht geschützten CDs zu kopieren. „Die Software fügt kopierten Audiodateien pseudo-zufällige Störgeräusche hinzu, so dass sie weniger angenehm anzuhören sind“, sagte damals Sam Curry von Computer Associates. „Was mich beunruhigt, ist dass dies alles ohne Ankündigung, ohne Einverständnis und ohne Deinstallationsmöglichkeit geschieht.“
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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3 Kommentare zu Gegenschlag per DoS: Sony greift Downloads und Torrents seiner Daten an
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hi zusammen,
ich sage mal ehrlich: es gibt schon seit heute Nachmittag Links im Internet, wo man den Film kostenlos gucken kann OHNE Bezahlschranke.
Außerdem habe ich deswegen mit Sony kein Mitleid, weil dieser Rückzug des Films wohl NICHT wegen echter – angeblicher – Terrordrohungen war, sondern ich vermute mal, dass hier viel mehr eine miese und gemeine PR-Kampagne dahinter stand. Warum wohl wird der Film nun offiziell sogar als „Weihnachtsgeschenk“ betitelt??
Dann ist es so, dass es bei welt.de diverse Berichte darüber gab, dass hier eine Firma namens Lions Gate Entertainment eine feindliche Übernahme von Sony Pictures versucht haben soll, die Sony aber abgelehnt hat. Das geht – lautwelt.de – aus Emails hervor, die geklaut wurden. Nachzulesen hier:
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article135495153/Sony-sagt-Filmpremiere-wegen-Hacker-Drohung-ab.html
„Laut E-Mails, die an die Öffentlichkeit gelangten, soll zudem das kanadische Medienunternehmen Lions Gate Entertainment im Sommer an Sony herangetreten sein, um die Möglichkeit einer Fusion auszuloten. Sony soll demnach einen Zusammenschluss abgelehnt haben. Lions Gate produziert unter anderem die Kino-Reihe „Tribute von Panem“ und die erfolgreiche Serie „Mad Men“.“
Dann wurde auf welt.de auch über die Art der Daten, die bei Sony gestohlen wurden, berichtet und diese passen auch nicht zu Nordkorea. Es geht bei den gestohlenen Daten hierum:
1. jede Menge private Daten von Schauspielern (Wohnadressen, Emailadressen, usw.)
2. Gehaltslisten und Boni von Sony-Mitarbeitern und Sozialversicherungsnummern
3. ein Überwerfen zwischen Sony und seinem inhouse-Regisseur wegen einem Film
4. die Einnahmen von Sony-Pictures durch deren Filme (was für uns gehörnte abgemahnte User sogar noch ein Gefallen ist)
5. ausgehandelte Gewinnspannen zwischen Sony-Pictures und den Schauspielern
6. mindestens fünf neue Produktionen von Sony
7. ein neues geleaktes Drehbuch für einen neuen James-Bond Film
Der Punkt 7 ist nachzulesen hier:
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article135495153/Sony-sagt-Filmpremiere-wegen-Hacker-Drohung-ab.html
„Durch den Hackerangriff waren etliche interne Daten an die Öffentlichkeit gekommen, etwa ein neues James-Bond-Drehbuch, Kopien noch unveröffentlichter Filme sowie Gehaltslisten und Sozialversicherungsnummern von Angestellten.“
Die übrigen Punkte sind hier nachzulesen:
http://www.welt.de/kultur/kino/article135356667/So-brisant-sind-Sonys-geklaute-Daten-fuer-Hollywood.html
„Zigtausende gehackte E-Mails“
Und da sind Emails, allein 70.000 (!) von und an Amy Pascal im Lauf der vergangenen zwölf Monate.“
„Dann wird es heftiger. Jeffrey Zimmer, Chef der United Talent Agency, zieht am 15. Oktober über ein anderes Studio her: „Warum sind die Leute von MGM so behindert?“ Pascal macht mit: „Die talentlosesten Leute, die ich je getroffen habe… stimmt nicht. Aber so lahm.“ MGM wird nicht so schnell wieder mit einer der wichtigen Talent-Agenturen Hollywoods arbeiten.“
„Am 23. April schreibt Pascal an den Regisseur David Fincher, der für sie „The Social Network“ und „Verblendung“ gedreht hatte: „Wirst Du mich irgendwann mal zurückrufen?“ Finchers Antwort ist kurz: „Nein.“ Wenige Tage zuvor hatte er erfahren, dass Sony ihn als Regisseur der heiß erwarteten Steve-Jobs-Filmbiografie hinauswarf; das Projekt liegt nun bei Universal.“
„Sony hat es sich also mit einem der begehrtesten Regisseure der Gegenwart verdorben, und der Produzent Scott Rudin macht Pascal die heftigsten Vorwürfe: „Du hast über dein Benehmen bei diesem Film deine Beziehungen zur halben Stadt (d.i. Hollywood) zerstört. Du hast dich scheußlich benommen, und es wird sehr, sehr lange dauern, bevor ich vergesse, was du diesem Film angetan hast.“
„Es geht noch schlimmer. Die Streitigkeiten hatten bereits im Februar begonnen, weil Angelina Jolie sich Fincher als Regisseur ihres „Kleopatra“-Films wünschte; dazu musste er von „Jobs“ abgezogen werden.“
„Dabei haben wir von den wirklich harten Problemen noch gar nicht gesprochen. Eine Tabelle mit dem Titel „Comp Roster by Supervisory Organization 2014-10-21″ enthält Details über Gehälter und Bonusse Tausender Sony-Angestellter.“
„Und was ist mit dem am besten gehüteten Geheimnis aller Studios, den tatsächlichen Gewinnen eines Films nach Abzug aller Kosten? Auch dies ist bei Sony nun kein Geheimnis mehr. In den Lecks finden sich genau diese „Ultimates“: „Das ist das Ende“ mit James Franco erlöste 50 Millionen Dollar, „Kindsköpfe 2“ mit Adam Sandler 48 Millionen, „Captain Phillips“ mit Tom Hanks 39, und selbst der als Flop betrachtete „Monuments Men“ mit George Clooney noch zehn.“
„Das sind kleine Sorgen, verglichen mit den möglichen Folgen der „Ultimates“. Viele Stars handeln heute Gewinnbeteiligungen aus, und sollte das Studio bei der Abrechnung geschummelt haben, kommt eine Prozesslawine auf es zu.“
Diese Art der Daten passt überhaupt NICHT zu Nordkorea. Und wenn man dann zu dieser Art der geklauten Daten auch noch diesen feindlichen Übernahmeversuch dazuzählt, dann kann das mit diesen – angeblichen – Terrordrohungen irgendwie nicht ganz stimmen.
Wir sehen also: irgendwer belügt uns also hier ganz kräftig und irgendwer führt hier die Welt an der Nase herum. Und dass heißt: beim Wahrheitsgehalt dieser Behauptung über diese – angeblichen – Terroranschläge sollten absolut die Alarmglocken schrillen. Denn da scheint einiges an Lüge dahinterzustecken!!
Fazit: es geht hier wohl eher NICHT um angebliche Terrordrohungen, sondern viel mehr um einen neuen knallharten War innerhalb der Content-Industrie, bei dem es um verdammt viel Geld, Wirtschaftsmacht und Vormachtstellung geht!!
Darüber hinaus: warum hat Sony das Recht, das Kino zu zensieren?? Soweit kommt’s noch, sage ich mal dazu.
Dann ist zusätzlich zu sagen: wer uns europäische User von diesem Debut ausschließt, der bekommt kein Mitleid mehr von mir. Wenn schon, dann müsste es ein globales Debut geben OHNE bestimmte Länder und OHNE User von bestimmten Ländern davon auszuschließen.
Von daher tun mir auch diese ganzen werten Herren Abmahnanwälte, die solche Rechtsbrüche (diese Kinozensur) und auch diesen Ausschluss von bestimmten Ländern und deren Usern vertreten (was eine absolute Ungerechtigkeit ist), ebenfalls KEINEN Strich mehr leid.
Und genau aus diesem Grunde habe auch ich mir schon ein Torrent-File von diesem Film besorgt!
Hier geht es ums Prinzip und diese Kinozensur ist ein hochgefährlicher Präzendenzfall, der niemals hätte geschaffen werden dürfen! Das war ein Eingriff in die Menschenrechte (Grundrecht auf Meinungsfreiheit und Kunstfreiheit)! Darüber hinaus ist es so, dass die us-Administration öffentlich weder bestätigt noch dementiert, dass sie hinter diesem Internetausfall in Nordkorea stecken!
Am Stammtisch mag das zwar angehen, dass man wegen der Verletzung eines Rechtsguts eine Straftat begeht. Aber darf Sony das? Oder ignorieren die die Rechtsnormen einfach? Wird der Rechtsbruch durch Sony strafrechtlich verfolgt?
>Für Sony sind eigene Hackerangriffe kein gänzlich neues Terrain. 2005 versah es Verkaufs-CDs mit einem Kopierschutz, der Sicherheitsspezialisten zufolge Rootkits ähnelnde Funktionen hatte.
Und ich habe seit 2005 nichts mehr gekauft, wo Sony draufsteht. So etwas kann nach hinten los gehen, genau so wie der aktuelle DDOS Gegenschlag. Wenn das jeder täte der sauer auf andere Leute/Firmen ist, dann könnte man das WWW gleich dicht machen. Aber Sony muss mal wieder mit gutem Beispiel vorangehen …