Parallels hat für die nächste Version seiner Lösung Parallels Cloud Server Unterstützung von Containern im Docker-Format angekündigt. Es will damit „die wachsende Zahl Entwickler, die Docker-Anwendungen programmieren“, bedienen. „Parallels Cloud Server wird eine sichere und hoch dichte Virtual-Server-Umgebung anbieten, die Service-Providern die Möglichkeit gibt, hinsichtlich Preis und Leistung mit großen Public-Cloud-Providern in Wettbewerb zu treten.“
Lange vor dem Aufstieg der Container-Technik durch das quelloffene Dockers-Projekt machte Parallels vergleichbare Techniken durch seine proprietäre Lösung Virtuozzo und das Open-Source-Projekt OpenVZ verfügbar. Jetzt kommt Docker-Unterstützung hinzu. Den Grund benennt CTO James Bottomley: „Service-Provider wollen die Wünsche ihrer Kunden erfüllen, und ihre Kunden wollen Docker-Anwendungen einsetzen.“
Der Einsatz von Dockers-Containern in einer virtualisierten Umgebung auf Basis eines Hypervisors ergebe ein Problem, führt Bottomley weiter aus. „Das reduziert einen Hauptvorteil von Docker beträchtlich – dass nämlich die Anwendungen in Containern mit hoher Dichte und Leistung laufen.“ Die Parallels-Lösung sorge aber dafür, das es keine Einbußen gebe, indem es auf einen Hypervisor verzichte.
Wie Parallels in einer FAQ erklärt, steht Hypervisor-Virtualisierung für virtuelle Hardware, während Container das Betriebssystem virtualisieren. Letzteres hat mit nur 2 Prozent einen weit geringeren Overhead.
Einen ähnlichen Weg gehen derzeit CoreOS, Canonical mit Ubuntu Core und Red Hat mit Project Atomic – alles reduzierte Linux-Server-Betriebssysteme, deren wichtigste Funktion Unterstützung von Containern ist. Ihnen gegenüber hat Parallels aber den Vorteil größerer Erfahrung mit dem Einsatz von Containern auf Linux.
Parallels zufolge haben auch viele seiner Kunden langjährige Container-Erfahrung. Mehr als eine Million Instanzen setze derzeit seine Containertechnik ein. Die Kunden könnten diese Erfahrung jetzt für Docker weiter nutzen – und damit auch von ihnen entwickelte Tools für die Parallels-Plattform. Die Lösung decke zudem Einsatzgebiete vom Virtual Private Server (VPS) bis zur Infrastructure-as-a-Service (IaaS) ab.
Das jetzt angekündigte Update wird im Lauf des ersten Quartals 2015 verfügbar gemacht werden. Es unterstützt übrigens nur Linux-Container. Um Windows-Server unter Parallels Cloud Server anzubieten, müssen Service-Provider Parallels Hypervisor einsetzen. Alternativ ermöglicht Parallels Virtuozzo Containers eine Container-Umgebung, die sich auf Windows beschränkt.
Die aktuelle Popularität von Docker-Containern unterstreicht etwa Microsofts Ankündigung, sie in der nächsten Windows-Server-Version zu unterstützen. Anwender können dadurch Container-Anwendungen On-Premise oder gehostet unter Windows Server Next in einer virtuellen Maschine in der Azure-Cloud ausführen. IBM, Rackspace, Google sowie wie erwähnt auch Canonical und Red Hat setzen Docker bereits ein. Microsoft unterstützt es seit Juni für Linux auf Azure.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Parallels Cloud Server unterstützt Docker-Container
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.