Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) informiert über einen erfolgreichen Cyberangriff, dem sie zum Opfer gefallen ist. Mitarbeiter ließen sich von personalisierten Phishing-Mails (Spearphishing) täuschen. Die Unbekannten erlangten Administratorzugriff auf bestimmte ICANN-Systeme, darunter ihren Centralized Zone Data Service (CZDS).
Der Angriff fand mutmaßlich Ende November 2014 statt. Die an einzelne Mitarbeiter verschickten Mails täuschten vor, interne Nachrichten zu sein. Mehrere Angestellte fielen darauf herein und verrieten ihre Zugangsdaten. Damit konnten die Angreifer auf weitere Systeme zugreifen.
Mit dem CZDS können Domain-Registrare und andere Interessenten Zugriff auf Dateien der DNS-Root-Zone beantragen. Dass dieser Dienst kompromittiert wurde, heißt, dass die Angreifer diese Dateien einsehen konnten – und zusätzlich die Kontendaten der User des Systems, einschließlich E-Mail-Adressen und Passwörtern. Letztere lagen nur als mit Salt angereicherte Hashes vor, lassen sich also wohl nicht so einfach verwenden. Dennoch fordert die ICANN alle Nutzer des Systems auf, ihre Passwörter zu ändern.
Auf alle Fälle dürften die Kriminellen nun über Namen, Postadressen, E-Mail-Adressen und Fax- wie Telefonnummern der Konteninhaber verfügen. Diese Daten eignen sich als Ausgangspunkt für weiteres Spearphishing.
Nicht kompromittiert wurden nach heutigem Erkenntnisstand die Systeme der Internet Assigned Numbers Authority (IANA). Diese ICANN-Abteilung verwaltet das weltweite Domainnamensystem und die dahinter stehenden IP-Adressen.
[mit Material von Larry Seltzer, ZDNet.com]
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