Google zeigt in seinen US-Suchergebnisseiten neuerdings komplette Songtexte an. Das hat Nutzer Glenn Gabe auf Google+ gemeldet; in der Folge griffen es SEO Roundtable und TechCrunch auf.
Die Funktion beschränkt sich derzeit offenbar auf US-Traffic bei Google.com. Zudem tauchen die Texte nur auf, wenn das Wort „lyrics“ in der Suchanfrage steht. Der Kasten wird mit einem Link auf Google Play abgeschlossen.
News.com merkt außerdem an, dass selbst die bekanntesten Songs längst nicht alle vertreten sind. So kenne Google zwar „Let it Be“ von den Beatles und zeige auch den Text von „Mrs. Robinson“ (Simon & Garfunkel) auf der Ergbnisseite. „Hotel California“ der Eagles und „Piano Man“ von Billy Joel seien hingegen offenbar nicht vertreten.
Zudem heißt es, die Suche decke auch Verhörer auf, englisch „mondegreens“ – beispielsweise „Hold me closer, Tony Danza“ statt „Tiny Dancer“ im gleichnamigen Song von Elton John. Darauf wies auch ein Google-Sprecher hin, der gegenüber TechCrunch die Neuerung bestätigte.
PC World zufolge finden sich 500.000 Songtexte schon seit Oktober in Microsofts Suchmaschine Bing. Es sei also nur eine Frage der Zeit gewesen, dass Google nachziehe, kommentiert Gabe. TechCrunch spekuliert darüber hinaus, dass es sich um eine Maßnahme Googles gegen Sites handeln könnte, die Songtexte publizieren, ohne die Rechte daran zu besitzen.
In Deutschland ergibt diese Funktion derzeit wenig Sinn, da auch Google Play hierzulande noch keine Songtexte enthält. Eine Einführung könnte eines Tages in Kombination erfolgen. Auch heute schon führt natürlich eine Google-Suche nach „Songtext Let It Be“ und dergleichen zu einer ganzen Liste an Angeboten mit größtenteils zumindest zweifelhafter Rechtslage.
Im November hatte Google schon die Möglichkeit eines Münz- oder Würfelwurfs in seine US-Suche integriert. Mit solchen kleinen Ergänzungen macht es seine Ergebnisseite langsam aber sicher zum Ziel einer Suche, statt zu einer Durchgangsstation, über die man zu den eigentlich gewünschten Inhalten gelangt. Im Mai 2013 führte der Konzern – zunächst in den USA, später etwa auch in Deutschland – zu diesem Zweck die Wissensdatenbank „Knowledge Graph“ ein. Sie enthält rund 500 Millionen Einträge zu Personen, Orten und Dingen, die neben den üblichen Suchergebnissen erscheinen.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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