Microsofts Betriebssystem Windows 10 wird voraussichtlich einen neuen Browser enthalten. Er trägt den internen Namen „Spartan“ und ist Quellen von ZDNet.com nicht etwa Version 12 des Internet Explorer, sondern eine separate Entwicklung.
Zuvor hatte schon Microsoft Student Partner Thomas Nigro, Entwickler von VLC, auf Twitter mitgeteilt, Microsoft arbeite an einem komplett neuen Browser. Dies sei in der Dezember-Folge des Podcasts LiveTile gesagt worden.
Klar war bisher, dass „Spartan“ sich optisch stärker an Chrome und Firefox anlehnen wird, wie es dem Codenamen entspricht. Allerdings war man bisher davon ausgegangen, dass Spartan einfach der Name für IE 12 ist.
Den Quellen zufolge gibt es aber in einigen Punkten Kontinuität. So wird Spartan Microsofts JavaScript-Engine Chakra und die hauseigene Rendering-Engine Trident weiter nutzen – und nicht etwa WebKit. Dies belegt auch ein Bericht von Neowin, dem zufolge Microsoft an zwei unterschiedlichen Weiterentwicklungen von Trident arbeitet: wahrscheinlich schlicht aus dem Grund, dass es zwei unterschiedliche Trident-basierte Browser baut.
Spartan wird den Quellen zufolge aber nicht das Ende des Internet Explorer sein. Vielmehr werde zumindest die Desktop-Version von Windows 10 sowohl IE 11 als auch Spartan mitbringen – aus Gründern der Rückwärtskompatibilität. Spartan wird auf Desktop- und Mobilsystemen unter Windows 10 laufen.
Der finale Name des neuen Browsers muss erst noch festgelegt werden. Microsoft hat im abgelaufenen Jahr schon einmal im Rahmen einer Fragesession auf Reddit angedeutet, dass es eine Namensänderung – weg von Internet Explorer – erwägt, um deutlich zu machen, dass sein aktueller Browser nichts mit den Sonderwegen der Vergangenheit zu tun hat.
Möglicherweise stellt Microsoft Spartan am 21. Januar bei seiner großen Windows-10-Veranstaltung vor. Die Quellen von ZDNet.com sind sich aber nicht sicher, ob Spartan schon weit genug ist, um Teil der für Januar geplanten Technical Preview von Windows 10 zu sein. Wahrscheinlich könne er erst zu einem späteren Zeitpunkt Einzug in die Testversionen halten.
Dass Microsoft Spartan auch auf andere Betriebssysteme wie Android der iOS bringen wird, gilt als unwahrscheinlich. Für den IE zumindest hat das Unternehmen dem stets eine Absage erteilt.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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2 Kommentare zu Microsoft plant neuen Browser für Windows 10
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NACHTRAG
Es gibt einen weiteren Windows-Fehler (Privilege Escalation), den Google vor 90 Tagen MS gemeldet hat.
Weil MS nicht mit einem Patch reagiert hat, wurde dieser jetzt publik zum Jahreswechsel. Angeblich soll MS jetzt an einem FIX arbeiten…lt. offiziellem Statement.
MS sollte, bevor irgend eine neue SW vorgestellt / vermarktet / publiziert wird, sich mal zunächst um bestehende Probleme kümmern.
Arbeiten nur noch Marketing-Leute in Redmond?
Mr. Nadella: was ist los in Ihrem Haus? Keine Führung, keine Management, keine Ordnung, kein Patch-Management?
Vorschlag: ändern Sie mal Ihre Prioritäten – denn heiße Marketing-Luft hilft nicht gegen konkrete Bedrohungen….
Soweit mir bekannt ist die Zero-Day Lücke, die HP/Tipping Point vor ca. 7 Monaten an MS gemeldet hat, im IE immer noch nicht gepatched. In Worten: Sieben Monate lang eine Zero-Day Lücke offen!
Bevor MS sich an neuen Dingen versucht, sollte man lieber zunächst die noch offenen Löcher stopfen. Denn – man lässt die Kunden im Regen stehen… Kunden-Service sieht anders aus.
Von Sicherheit ganz zu Schweigen.
Wenn aber der Chef den Kurs vorgibt (Mobile & Cloud first), dann wird Sicherheit sicher nicht Prioriät 1 sein. Man folgt dem Apfel mit dessen Marketing-Kurs. Dort funktioniert es – noch.
Wenn aber die Kunden – aufgrund des miesen Kunden-Service eben dann ausbleiben – nutzt dann auch der beste Chef-Kurs nichts…
Das muss MS noch hart & herzlich lernen. Sind die Kunden einmal weg, kommen sie nicht so schnell wieder. Auch diese Erkenntnis wird für MS noch schmerzlich werden.