CES: Nvidia stellt Teraflop-Mobilchip Tegra X1 vor

Er kombiniert eine Achtkern-CPU mit einem Grafikchip mit 256 Kernen. Letzterer basiert auf Nvidias neuester Grafikarchitektur Maxwell. Nach Herstellerangaben bietet der Tegra X1 die doppelte Leistung seines Vorgängers Tegra K1.

Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang hat auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas den nach eigenen Angaben ersten Mobilchip vorgestellt, der eine Rechenleistung von einem Teraflop erreicht. Der Tegra X1 genannte 64-Bit-Chip kombiniert dafür eine Achtkern-CPU mit einem auf der Maxwell-Architektur basierenden Grafikchip mit 256 Kernen, die zusammen eine Billion Gleitkommaoperationen pro Sekunde ausführen können.

Nvidia zufolge ist der Chip nicht nur so energieeffizient, dass er in mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets eingesetzt werden kann, er soll auch ein Spieleerlebnis ermöglichen, das bisher PCs und Konsolen vorbehalten war. „Dieses kleine Ding hier ist ein mobiler Superchip“, sagte Huang. „Wir können jede Anwendung ausführen, die auf der Maxwell-Architektur aufbaut.“ Insgesamt biete der Tegra X1 doppelt so viel Leistung wie der im vergangenen Jahr vorgestellte Tegra K1, der unter anderem Nvidias mobile Spielkonsole Shield antreibt.

Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang hat auf der CES in Las Vegas den Mobil-Chip Tegra X1 vorgestellt, der eine Rechenleistung von einem Teraflop erreicht (Bild: Nvidia).Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang hat auf der CES in Las Vegas den Mobil-Chip Tegra X1 vorgestellt, der eine Rechenleistung von einem Teraflop erreicht (Bild: Nvidia).

Huang betonte zudem, dass die im Jahr 2000 weltweit schnellsten Supercomputer eine Rechenleistung von einem Teraflop erreichten. Diese Leistung stehe mit dem Tegra X1 nun in einem Daumennagel großen Chip zur Verfügung.

Allerdings sieht Nvidia den Prozessor in erster Linie nicht in Smartphones. Huang zufolge soll er vorwiegend in Fahrzeugsystemen zum Einsatz kommen. „Sicherlich braucht man ihn nicht für Mobiltelefone“, so Huang weiter. „Ihre zukünftigen Autos werden die fortschrittlichsten Computer in der Welt sein.“

Huang zitierte in dem Zusammenhang Vorhersagen von Analysten, wonach nicht nur die Displayauflösung, sondern auch die Zahl der Displays in Fahrzeugen in den nächsten fünf Jahren „exponentiell wachsen“ soll. Diesem Trend soll die Plattform Drive CX gerecht werden, die Nvidia als einen digitalen Cockpit-Computer beschreibt, der mithilfe der GPU-Architektur Maxwell eine maximale Auflösung von 16,6 Megapixeln erreicht und Android, Linux und Unix unterstützt.

Drive CX soll ein an die Tron-Filme angelehntes Interface ermöglichen, das das Armaturenbrett ersetzt und auch die Bedienung von Grundfunktionen wie Autoradio und Klimaanlage erlaubt. „Das Auto von Morgen baut selbstverständlich auf großartigen Technologien auf, die heute erfunden werden“, ergänzte Huang.

Darüber hinaus arbeitet Nvidia an einem Computersystem für selbstlenkende Fahrzeuge namens Drive PX, das von zwei Tegra-X1-Prozessoren angetrieben wird. Es steuert zwölf Kameras und kann pro Sekunde bis zu 1,3 Milliarden Bildpunkte verarbeiten. Ein damit ausgestattetes Fahrzeug soll laut Nvidia in der Lage sein, seine Umwelt zu erkennen und selbstständig seinen Weg zu finden. Die Technik kann aber auch für Assistenzsysteme wie Navigation und Einparkhilfen verwendet werden.

[mit Material von Nick Statt, News.com, und Rachel King, ZDNet.com]

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