Monster verklagt Apple-Tochter Beats

Der HTC-Einstieg bei dem Joint Venture soll in betrügerischer Absicht vorgetäuscht worden sein. Das Unternehmen sicherte sich im Jahr 2012 51 Prozent. Dr. Dre kaufte schon einen Monat später die Hälfte der Anteile zurück. Ziel war es angeblich, Monster aus der Firma zu drängen.

Audiospezialist Monster hat eine Klage gegen Apples letztjährigen Zukauf Beats Electronics eingereicht. Es wirft ihm „betrügerische Übernahme“ einer gemeinsam entwickelten Kopfhörertechnik vor. Zuständig ist der Superior Court in San Mateo, Kalifornien.

Die Beats-Gründer Jimmy Iovine (links) und Dr. Dre (zweiter von rechts) sollen führende Positionen bei Apple übernehmen (Bild: Apple).Die Beats-Gründer Jimmy Iovine (links) und Dr. Dre (zweiter von rechts) sollen führende Positionen bei Apple übernehmen (Bild: Apple).

Laut der Klageschrift (PDF) beruht der Betrug auf einer Change-of-control-Klausel, die 2011 eingeführt wurde, als HTC sich mit 51 Prozent an Beats beteiligte. „Wäre die Partnerschaft nach ihren eigenen Bedingungen zu Ende gegangen, wäre die Produktreihe ‚Beats by Dr. Dre‘ von Monster nicht übertragen worden, einschließlich Entwicklungs-, Konstruktions-, Herstellungs-, Marketing- und Vertriebs- wie auch Distributionsrechten.“

Weniger als einen Monat nach dem Kauf der Anteile durch HTC habe Beats die Hälfte davon schon wieder zurückgekauft. „Zu diesem Zeitpunkt hatten die Beklagten auf unlautere Weise eine in Partnerschaft mit Monster aufgebaute Firma übernommen.“ Mit dem Verkauf für 3,2 Milliarden Dollar an Apple hätten die Beats-Gründer Jimmy Iovine und Dr. Dre hunderte Millionen Dollar verdient.

Monster mit Sitz in kalifornischen Brisbane behauptet, aufgrund der „Scheintransaktion“ eine Millionensumme verloren zu haben. Monster-CEO Noel Lee tritt zudem als Nebenkläger auf, da er 2012 überredet wurde, seinen Anteil von 5 Prozent zu reduzieren, um Bedenken mangelnder Transparenz entgegenzuwirken. Die ihm anschließend verbleibenden 1,25 Prozent verkaufte er später für 5,5 Millionen Dollar an Dr. Dre. Laut Klage wurde er auch dazu gedrängt. Nach der Apple-Übernahme wären seine 5 Prozent etwa 100 Millionen Dollar wert gewesen.

Zu den Beklagten zählen neben den Gründern zwei weitere Beats-Manager und HTC. Monster beansprucht Schadenersatz in ungenannter Höhe.

Apple hatte die Übernahme von Beats für 3,2 Milliarden Dollar Ende Mai angekündigt. Es ist seine größte der letzten Jahre und wird hauptsächlich als Möglichkeit angesehen, sich im Bereich Musikabonnements besser zu positionieren. Möglicherweise wird Apple auch eine Reihe mit Premium-Kopfhörern einführen. Beats Electronics gilt zwar als cool, aber bei Audiophilen eher als Blender. Seine Kopfhörer liegen preislich zwischen 99 und 450 Dollar.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Themenseiten: Apple, Gerichtsurteil, HTC, Monster, beats, Übernahmen

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4 Kommentare zu Monster verklagt Apple-Tochter Beats

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  • Am 8. Januar 2015 um 0:23 von André Peschke

    Die Kopfhörer sind leider Blender.

  • Am 7. Januar 2015 um 12:07 von Aha?

    Gibt es auch dafür einen Link, oder ist das eher eine eigene Meinung?

    „aber bei Audiophilen eher als Blender.“

    Zumindest wäre es interessant zu lesen, warum das so ist? ;-)

    • Am 7. Januar 2015 um 12:36 von Kai Schmerer

      http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/audio-video/kopfhoerer-beats-solo-2-im-test-12997807.html
      Kopfhörer, die so populär sind wie die von Beats und künftig als Apple-Produkt vermutlich an noch mehr iPhones betrieben werden, sollten wenigstens gut klingen. Doch das tut der Solo 2 nicht. Das Klangbild ist immer noch stark gefärbt. Es fällt nach wie vor der dominante Bass auf, was vom angehobenen Tieftonbereich herrührt. Diese Anhebung betrifft verschiedene Genres und Instrumente, sei es eine Bassgitarre in einem Rocksong oder ein Beat in einem Techno- oder HipHop-Stück.

      Der Bass ist zwar differenziert, doch die Staffelung ist nicht ausgewogen. So kommt der obere Tieftonbereich zu kurz. Da die Mitten gefühlt eher noch gesenkt wurden, leiden diese unter der Dominanz der Tiefen. Gesang und Gitarre werden deutlich in der Hintergrund gedrängt. Bei vielen Liedern würde man Sänger oder Sängerin am liebsten das Mikrofon lauter drehen. In den Höhen spürt man dann wieder eine Verstärkung, so dass der bekannte und zu Recht verpönte Wanneneffekt eintritt.

      http://www.stern.de/digital/homeentertainment/stiftung-warentest-prueft-kopfhoerer-beats-by-dr-dre-fallen-durch-2105948.html
      Der beliebte Kopfhörer Beats by Dr. Dre Solo HD landet auf dem drittletzten Platz. Mit durchschnittlich 152 Euro ist es eines der teuersten Modelle, der Sound ist aber nur befriedigend, im Falltest schnitt er sogar mangelhaft ab.

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