Mozillas Wechsel der Standardsuche von Firefox hat erste Konsequenzen für Google nach sich gezogen: Nach Zahlen von StatCounter büßte Google im Dezember fast 2 Prozentpunkte ein, während Mozillas neuer Suchpartner Yahoo 2 Prozentpunkte hinzugewann und mit 10,6 Prozent einen Marktanteil hat wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Im November hatte Yahoo noch bei 8,6 Prozent gelegen. Googles Anteil ging konkret von 77,3 Prozent im November auf 75,2 Prozent im Dezember zurück. Das ist Googles schlechtester Wert seit 2008. Microsofts Bing konnte sich von 12,1 auf 12,5 Prozent leicht steigern.
Seit Dezember ist eine neue, exklusive Yahoo-Suchseite die Standardsuche in Mozillas Firefox, der gerade auf Version 34 aktualisiert wurde. Das Abkommen hat fünf Jahre Laufzeit. Damit beendete Mozilla eine langjährige Suchpartnerschaft mit Google. Von einem weltweit gültigen Partnermodell ist Mozilla abgekommen: In Russland und China setzt es ebenfalls auf lokale Anbieter.
Die Zusammenarbeit mit Yahoo erstreckt sich auf den Desktop- ebenso wie auf den Mobilbrowser. StatCounters Zahlen beschränken sich auf Desktop- und Notebooksysteme, nicht aber auch Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets. Firefox setzten laut StatCounter etwas über 12 Prozent der US-Desktop-Internetnutzer im Dezember ein.
Einen Zusammenhang mit der Firefox-Suche stellte StatCounters CEO Adhan Cullen her: Er sagte ZDNet.com, dies „hatte definitiv Auswirkungen auf die US-Suche“. Er halte es aber für denkbar, dass Firefox-Nutzer auf Dauer zur gewohnten Google-Suche zurückwechseln. Dies müsse man abwarten.
Etwas niedrigere Zahlen für Google weist traditionell Comscore aus. Es sah Google im Oktober 2014 bei 67,0 Prozent, Microsoft Bing bei 19,4 und Yahoo bei 10,0 Prozent. Für Dezember hat es noch keine Statistik vorgelegt.
Am 3. Dezember hatte StatCounter schon einen ersten Bericht zu Yahoo als Standard-Firefox-Suche in den USA veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt registrierte es, dass 30 Prozent aller Firefox-34-Nutzer mit Yahoo suchten. Unter Firefox 33 (mit Google als Standardsuche) waren es 9,6 Prozent gewesen.
Mit Spannung wird nun die Umstellung der Standardsuche in der Mobilversion von Firefox erwartet. Im Mobilsuchbereich erreichte Google nämlich im Dezember laut StatCounter 83,7 Prozent (plus 0,4 Punkte), während Yahoo 10,1 Prozent der Anfragen registrierte.
Einem Bericht von The Information zufolge interessieren sich sowohl Microsoft als auch Yahoo für eine Positionierung als Standardsuche in Safari unter iOS. Apple dürfte diese Bewerber seinem direkten Mobil-OS-Konkurrenten Google vorziehen: Bing ist schon seit iOS 7, also seit 2013, die von Apples Sprachassistenten Siri genutzte Suche. 2012 hatte Apple die Google-App Maps als iOS-Standardprogramm durch einen eigenen Kartendienst ersetzt.
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[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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