Anonymous greift Pegida an

Mit ihrer Operation Pegida wollen die Hacktivisten gegen die islamfeindliche Gruppierung und ihre Ableger im Internet vorgehen. Sie werfen dem Verein vor, Angst und Fremdenhass zu schüren. Pegida bestätigt, dass die Website Kagida.de durch einen "massiven DDoS-Angriff" unerreichbar wurde.

Hacktivisten von Anonymous haben mit der #OpPegida die islamfeindliche Bewegung Pegida ins Visier genommen. Über Youtube, Twitter und Pastebin kündigten sie die Operation Pegida an und nannten als Ziele Webauftritte der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“.

Anonymous

Nicht mehr erreichbar ist inzwischen die Website von Kagida, einer Kasseler Gruppierung des Vereins. Dem Blog Tarnkappe zufolge wurde dabei zunächst eine Sicherheitslücke des Webservers ausgenutzt, um die Inhalte von Kagida.de unerreichbar zu machen. Inzwischen aber stehe die Website „unter DDoS“ und könne nicht mehr besucht werden.

Einen DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) bestätigte auch ein Pegida-Sprecher gegenüber Spiegel Online und nannte es „einen schweren Eingriff in die Meinungsfreiheit“. Eine massive DDoS-Attacke habe den Provider gezwungen, die Seite vom Netz zu nehmen. Strafanzeige sei gegen die mutmaßlichen „Linksextremisten hinter dem Anschlag“ gestellt worden.

„Überraschung! Die Demo am 12. Januar 2015 in Leipzig wird nicht stattfinden“, meldet die von Anonymous ebenfalls als Ziel genannte Seite Legida.de. „#keinfussbreit für fremdenfeindliche Hetze und Rassismus!“ heißt es weiter. Laut Pegida handelt es sich dabei aber nicht um die offizielle Website und wurde vom Leipziger Vereinsableger Legida zuvor nicht genutzt.

Die Ankündigung des Hackerkollektivs Anonymous wirft Pegida vor, Angst und Panik vor einer sogenannten Islamisierung des Abendlandes zu verbreiten, obwohl die Muslime lediglich 5 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen. Noch krasser zeige sich das in Dresden, wo der Verein zuletzt knapp 18.000 Menschen auf die Straße brachte – obwohl der muslimische Bevölkerungsanteil dort unter einem Prozent liegt: „Wenn man sich die Anzahl der Pegida-Teilnehmer in Dresden anschaut, fühlen sich pro Einwanderer 2,5 Demonstranten von diesen bedroht.“

Anonymous will „nicht mehr tatenlos zusehen, wie Angst und Hass durch Pegida verbreitet wird“. Das lose Hackerbündnis werde daher massiv gegen Pegida und ihre Ableger im Internet vorgehen, „um deren Propaganda und der Instrumentalisierung der Bürger entgegenzuwirken“.

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Neueste Kommentare 

7 Kommentare zu Anonymous greift Pegida an

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  • Am 11. Januar 2015 um 21:19 von nudi

    Nie und nimmer würde Anonymous gegen die sogenannte Meinungsfreiheit vorgehen. Dies sind die Werte für diese sie stehen und einsetzen. So ein Quatsch. Für wie blöd soll der normale Bürger noch hingestellt werden?

  • Am 11. Januar 2015 um 0:37 von ophebdo

    Fakevideo…
    Das ist niemals von Anonymus :-D

  • Am 10. Januar 2015 um 23:08 von schimmer

    anonymous hat zu pegida Stellung genommen, das ist korrekt. Dieser Punkt ist
    jedoch in diesem Bericht der einzige, der der Wahrheit entspricht. Der Inhalt der
    Stellungnahme von anonymous ist in diesem Bericht absolut verfälscht dargestellt.
    ein direkter aktueller Bericht von anonymous bei Facebook wurde heute von Facebook
    gesperrt. so werden die Bürger verarscht.

    • Am 11. Januar 2015 um 21:24 von Eugen Schüler

      Trau schau wem: Schaut mal bei Google nach EUGEN SCHÜLER PETITION – ein Tatsachenbericht der das Verbrecher System vollständig entlarvt.
      Wer zuviel Glaubt, der Weis zu wenig, oder ist zu Faul zum Denken ;;

  • Am 10. Januar 2015 um 20:25 von Thomas Schmidt

    Für mich riecht das eher nach ganz linker CCC-Ecke.
    DAS hat NICHTS mit Demokratie zu tun, das sind SS- und Stasi-Methoden par excellence. Ein Faustschlag ins Gesicht der Hacker-Ethik.
    Ich hoffe von ganzen Herzen, dass alle Beteiligten sich darüber bewusst sind, dass sie mit solchen Aktionen dem Terror der 70er-90er, Stichwort RAF, Tür und Tor öffnen.
    Sämtlichen Anti-Pegida-Demos bleibe ich von jetzt ab fern, da ich mich sonst mit einem solchen Vorgehen solidarisieren würde, und das tue ich NICHT.

  • Am 10. Januar 2015 um 9:41 von Michael Stahl

    ProGida oder NeGida, wie auch immer man dazu steht. Wenn die geringe Zahl an Muslimen in Dresden ein Argument wäre, das dennoch bestehende Demomnstrationsrecht den Dresdnern in dieser Sache zu verweigern, so müssten etliche Gegendemonstrationen gegen Pegida ählich zu behandeln sein. Eine der größten Gegendemos lief in Münster auf – eine Pegidagruppe gibt es dort bislang nicht.

    • Am 10. Januar 2015 um 23:49 von Schimmer

      die gesamte Thematik Pegida egal was man davon hält, wird seitens unserer Volksvertreter seit jeher nicht sachlich und faktisch korrekt behandelt.

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