SAP hat am Montag seine vorläufige Bilanz für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2014 vorgelegt. Demnach erreichte der Walldorfer Softwarekonzern im abgelaufenen Jahr beim Non-IFRS-Betriebsergebnis mit einem währungsbereinigten Anstieg von 3 Prozent auf 5,63 Milliarden Euro die anvisierte Spanne von 5,6 bis 5,8 Milliarden Euro. Gleiches gilt für die Einnahmen aus Cloud-Abonnements und -Support von 1,1 Milliarden Euro, die zu aktuellen und währungsbereinigten Kursen um 45 Prozent anzogen. Die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse stiegen währungsbereinigt um 7 Prozent auf 14,87 Milliarden Euro und lagen damit ebenfalls im Zielfenster von 6 bis 8 Prozent.
Gerüchte über schlechte Zahlen und eine drohende Gewinnwarnung hatten Ende vergangener Woche die Aktie der SAP SE zeitweise unter Druck gesetzt. Zeitweise war der Handel mit dem Papier sogar ausgesetzt worden. Grund dafür waren Spekulationen von Analysten, die nach einer Umfrage unter Anwendern auf schleppende Verkäufe im für das Neukundengeschäft wichtigen vierten Quartal geschlossen hatten. Hinzu kamen Befürchtungen, dass SAPs Bilanz unter dem Übergang vom Verkauf von Software-Lizenzen hin zu Cloud-Lizenzen leidet.
Laut den nun vorgelegten Zahlen sanken die Software-Verkäufe im Jahresvergleich um 3 Prozent von 4,52 auf 4,4 Milliarden Euro. Parallel erhöhten sich die Supporteinnahmen um 7 Prozent von 8,76 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf 9,37 Milliarden Euro.
„Dies entspricht unserem für das Gesamtjahr gegebenen Ausblick (Non-IFRS), obwohl wir weniger Einmalumsätze durch Lizenzverkauf, aber dafür erheblich mehr ratierliche Umsätze durch Neugeschäft erzielt haben“, kommentierte SAP-Finanzvorstand Luka Mucic. „Das Betriebsergebnis ist gegenüber dem Vorjahr ebenfalls gestiegen, obwohl wir unsere Investitionen in die Cloud verstärkt haben, um auf die höher als erwartete Nachfrage zu reagieren.“ Mucic sieht darin auch ein „langfristig größeres und besser planbares Geschäft“.
Im vierten Quartal 2014 stiegen die währungsbereinigten Cloud-Abonnement- und -Supporterlöse (Non-IFRS) gegenüber dem Vorjahr um 59 Prozent auf 360 Millionen Euro. Die berechneten Cloud Billings (Non-IFRS) legten zum Jahresende um 115 Prozent zu. Die abgegrenzten Umsätze aus Cloud-Subskriptionen und -Support (Non-IFRS) betrugen 729 Millionen Euro. Dies entspricht einem währungsbereinigtem Anstieg um 45 Prozent. Allerdings muss SAP beim Betriebsergebnis im vierten Quartal mit 2,13 Milliarden Euro ein währungsbereinigtes Minus von 2 Prozent hinnehmen. Die operative Marge sinkt damit von 41 Prozent im dritten Quartal 2014 auf 38,9 Prozent.
Erfolge meldet SAP mit der In-Memory-Datenbank HANA, ohne jedoch gesondert Zahlen auszuweisen. „Angesichts der hohen Marktdurchdringung der Plattform SAP HANA geht es 2015 vor allem darum, die nächste Generation von Anwendungen auf der Basis von SAP HANA schneller einzuführen und das weltweit größte Geschäftsnetzwerk auszubauen“, sagte SAP-Vorstandssprecher Bill McDermott. Am 20. Januar will der Konzern Details zu den Zahlen veröffentlichen.
Ende vergangener Woche hatte SAP eine Verlängerung der Wartungsperiode für die Standardsoftware ERP und Business Suite angekündigt. Sie endet nun erst im Jahr 2025. Kunden sollen somit mehr Planungssicherheit und längerfristigen Investitionsschutz erhalten. Zudem könnten sie den Übergang in die Cloud in ihrer eigenen Geschwindigkeit vollziehen, erklärte SAP-Vorstandsmitglied Bernd Leukert.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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