Die Bundesnetzagentur hat am Montag von ihrem Beirat grünes Licht für die Versteigerung zusätzlicher Mobilfunkfrequenzen erhalten. Sie sollen zur besseren Versorgung mit mobilem Breitband-Internet eingesetzt werden. Die Auktion ist für das zweite Quartal geplant. Die Erlöse werden hauptsächlich in den Breitbandausbau fließen und je zur Hälfte auf Bund und Länder verteilt.
Dem Beschluss zufolge müssen die Netzbetreiber nach Zuteilung der Frequenzen dafür sorgen, dass innerhalb von drei Jahren deutschlandweit 98 Prozent der Haushalte mit mobilem Breitband versorgt sind. Je Bundesland soll eine Mindestabdeckung von 97 Prozent gewährleistet werden. Pro Funkzelle ist eine Mindestbandbreite von 50 MBit/Sekunde vorgesehen.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), ebenfalls zuständig für die digitale Infrastruktur, lobte den Beschluss: „Mit der Entscheidung ist der Weg für eine schnelle Vergabe der Frequenzen geebnet. Ich erwarte aus den Erlösen einen Milliardenbetrag, den wir in den Ausbau mit schnellem Breitband in unserem Land investieren werden.“
Bei der Vergabe der Funkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur werden Mobilfunkfrequenzen versteigert, deren Laufzeit endet, sowie Rundfunkfrequenzen, die durch die Umstellung auf die Digitaltechnik frei werden. Die geplante Auktion umfasst auch Frequenzbereiche aus den 700- und 1500-MHz-Bändern, die für den Mobilfunk gänzlich neu sind. Die bereits im Gebrauch befindlichen Bereiche in den 900- und 1800-MHz-Bändern kommen erneut unter den Hammer, weil die Nutzungsrechte auslaufen.
Vor allem das 700-MHz-Band könnte zu einer deutlichen Verbesserung der mobilen Breitbandversorgung beitragen – insbesondere auf dem Land. Da die dafür benötigten Mobilfunk-Basisstationen per Glasfaser angebunden werden sollen, könnte dies indirekt auch den Glasfaserausbau in ländlichen Regionen beschleunigen.
Der Branchenverband Bitkom begrüßt die Entscheidung des Beirats der Bundesnetzagentur, bei der Versteigerung der 700-MHz-Frequenzen eine breite Versorgung der Bevölkerung mit schnellem Internet sicherzustellen. „Damit schaffen wir die Voraussetzung für die nötige Digitalisierung unserer Industrie sowie für Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren und ermöglichen zugleich jedem eine bessere mobile Internetnutzung“, kommentierte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Hierzu wird auch die flächendeckende Versorgung mit mobilem Internet entlang der Autobahnen und ICE-Trassen beitragen.“
Durch die Vergabe zusätzlicher Frequenzen wird laut Bitkom die Grundlage für den nächsten Schritt im Mobilfunk gelegt: LTE-Advanced. Dieser Standard unterstützt Übertragungsraten von bis zu 1 GBit/s. In wenigen Jahren könnte dann der als 5G bezeichnete LTE-Nachfolgestandard diese Frequenzen ebenfalls nutzen.
Vor der Versteigerung bedarf es noch einer Änderung an der Frequenzverordnungen, der Kabinett und Bundesrat zustimmen müssen. Außerdem muss die Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur die Auktionsdetails bestätigen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann die Versteigerung im zweiten Quartal dieses Jahres über die Bühne gehen. Für die tatsächliche Nutzung der neuen 700-MHz-Frequenzen durch den Mobilfunk ist dann erforderlich, dass der Rundfunk sein Angebot auf den neuen Standard DVB-T2 umstellt.
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2 Kommentare zu Mobiles Breitband-Internet: Bundesnetzagentur versteigert Frequenzpaket
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Hmm…, da kommt bei mir das merkwürdige Gefühl auf, dass da nach einem Konzept von Herrn Mehdorn gearbeitet wird. ;)
Für den waren auch nur die ICE Trassen wichtig. ;(
Wen interessieren da irgendwelche Nebenbahnen oder Landstraßen?
Ausserdem wird doch schon seit gefühlten Ewigkeiten erzählt, dass das Netz besser ausgebaut wird.
Was nützt es denn, wenn in fast jedem Bahnhof ein super Netz ist und spätestens 2 Minuten nach Abfahrt Netzabbrüche stattfinden, oder gar kein Netz vorhanden ist?
Man ist schließlich mehr am fahren, statt sich in einem Bahnhof aufzuhalten. ;)
Mindestbandbreite von 50MBit/s für eine ganze Zelle, „flächendeckend ICE Trassen und Autobahnen“, ist das nicht alles ein bisschen wenig als Mindestanforderung? Warum nicht alle Bahntrassen und mindestens alle Bundesstraßen und Landesstraßen fordern? Klingt ja wenig nach „Zukunft“…