Google bereitet einem Bericht von Bloomberg zufolge einen Mitfahr-Dienst im Stil von Uber vor. „Sehr wahrscheinlich“ sei er im Zusammenhang mit der Forschung über selbstlenkende Autos entstanden, schreibt die US-Publikation. Googles Chefjurist David Drummond, der auch im Aufsichtsrat von Uber sitzt, soll dieses Unternehmen bereits vor einem potenziell entstehenden Interessenkonflikt seinerseits gewarnt haben.
Für Uber dürfte diese Ankündigung überraschend gekommen sein, zählte Google doch bisher zu seinen wichtigsten Investoren. Es nutzt selbst Kartendaten von Google in seiner App. Umgekehrt weist Google Now in den USA auf Mitfahrgelegenheiten bei Uber hin.
Bisher war auch vermutet worden, dass Uber irgendwann Googles selbstlenkende Autos vermitteln könnte. Dies relativierte aber gerade Ubers Ankündigung, es habe selbst mit Forschungen zu Roboterautos begonnen und dazu ein „Uber Advanced Technologies Center“ in Pittsburgh eröffnet. Uber-CEO Travis Kalanick gilt als großer Anhänger autonomer Fahrzeuge.
Uber mit Sitz in San Francisco hatte als Luxus-Chauffeurvermitlungsdienst begonnen. Eine Öffnung nach unten hin, zu preiswerten Alltagsfahrten, brachte es in Konkurrenz zu Taxis. In seiner fünfjährigen Unternehmensgeschichte hat es mehr als 2,4 Milliarden Dollar Finanzierung erhalten. Sein Wert wird auf mindestens 41,2 Milliarden Dollar geschätzt – trotz Verboten der App in einer ganzen Reihe von Ländern und anhaltendem Streit mit Taxi-Lobbygruppen sowie Regulierungsbehörden.
Ein so erfolgreicher Dienst zieht natürlich Nachahmer an, deren bekannteste im Fall von Uber Lyft und Sidecar heißen. Google scheint sich auch für Lyft zu begeistern, dessen Mitfahr-Datenbank es letzte Woche zusätzlich zu Uber in Google Now integrierte – möglicherweise ebenfalls ein Hinweis auf Spannungen zwischen Uber und Google.
Google wollte den Bericht von Bloomberg ebenso wenig wie Uber kommentieren, verwies aber ohne weitere Erklärung auf einen Richtung Businessweek adressierten Tweet. Darin heißt es nur: „Wir glauben, Sie werden feststellen, dass Uber und Lyft ziemlich gut funktionieren. Wir nutzen sie ständig.“
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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