Der Kamerahersteller GoPro hat für das vierte Quartal 2014 einen starken Anstieg von Umsatz und Gewinn gemeldet. Die Anleger beunruhigte jedoch der schwächere Ausblick sowie der Abschied von Chief Operating Officer Nina Richardson. Nachbörslich fiel der Kurs daher um 15 Prozent auf 46 Dollar. Nach diesem Abdriften hält das Papier immer noch fast den doppelten Wert gegenüber dem Ausgabepreis beim Börsengang im letzten Jahr – ist aber auch weit vom Höchstwert entfernt, der im Herbst fast 94 Dollar betrug.
Der Umsatz stieg von 361,5 Millionen Dollar im vierten Quartal 2013 um 75 Prozent auf 633,9 Millionen Dollar. Den Nettogewinn konnte das Unternehmen fast vervierfachen von 33 auf 122 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,99 Dollar. GoPro-Gründer und CEO Nicholas Woodman stellte die starken Verkäufe seiner Action-Kameras im abgelaufenen Quartal heraus. Die GoPro-Kameras hätten sich als eines der bestverkauften Produkte in der Weihnachtssaison erwiesen: „Mit diesen vielen neuen Rekruten für die GoPro-Bewegung sind wir sicher, dass wir 2015 unglaubliche Inhalte sehen werden.“
Woodman spielte damit offensichtlich auf die Hoffnungen der Herstellers an, in das Mediengeschäft expandieren zu können. Erfolgreich wurde GoPro mit seinen kompakten und robusten Action-Cams, die insbesondere bei sportlichen Aktivitäten zum Einsatz kommen und oft beeindruckende Aufnahmen liefern. Die Kameras des im kalifornischen San Mateo ansässigen Unternehmens können am Körper oder an der Kleidung getragen werden. Damit können sich die Käufer beispielsweise beim Sport filmen, aber die Kameras kommen auch im professionellen Umfeld zum Einsatz. Mit den Videos seiner weltweiten Nutzer konnte GoPro überraschend hohe Abrufzahlen bei Youtube erzielen. Das Unternehmen ging Partnerschaften mit TV-Sendern, Filmemachern, prominenten Sportlern, Sportveranstaltern sowie Musikern ein. Einen eigenen GoPro-Channel bietet es für Microsofts Xbox an. Zuletzt angekündigt wurden Channels für Smart-TVs von LG sowie die Settop-Boxen von Roku.
Nach einem Bericht des Wall Street Journal plant GoPro außerdem den Einstieg ins Drohnengeschäft, um sich ein weiteres Standbein zu schaffen. Gegen Ende dieses Jahres will der Hersteller demnach Fluggeräte zu Preisen zwischen 500 und 1000 Dollar anbieten, die mit Kameras für Aufnahmen aus der Luft ausgerüstet sind.
In einem aktuellen Interview mit Fortune hielt sich der GoPro-Chef zu diesem Thema auffallend zurück. Er könne nicht sagen, ob das Unternehmen Drohnen anbieten wolle oder nicht, sehe aber Drohnen als große geschäftliche Chance. „Ich kann Ihnen sagen, dass Drohnen großartig für GoPro sind – und GoPro ist großartig für Drohnen“, sagte Woodman. „Ob wir offiziell in diesem Geschäft mitmischen werden oder nicht, die Drohnenindustrie hat sich für uns als fantastisch erwiesen. Wie es aussieht, scheinen die meisten Drohnen da draußen mit einer GoPro bestückt zu sein.“
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