Samsung nennt Tizen in Indien „erfolgreich“

Als nächstes wird das erste Endgerät mit dem Betriebssystem - das Samsung Z1 - in Bangladesch an den Start gehen. Google ist dort mit Android One ebenfalls schon präsent. In Indien kostet das Smartphone mit dem Linux-Betriebssystem umgerechnet rund 80 Euro.

Samsung teilt mit, dass sein Tizen-Smartphone nach einem „erfolgreichen“ Launch im Januar in Indien nun als nächstes nach Bangladesch kommen wird. Was das Z1 dort kosten wird, teilte es nicht mit. In Indien kostet es 5700 Rupien, rund 90 Dollar oder 80 Euro – etwas weniger als die Google-One-Geräte, die auf die gleiche Zielgruppe der Smartphone-Erstkäufer abzielen.

Bei der Ausstattung schneidet das Samsung Z1 im direkten Vergleich zu den Android-One-Modellen etwas schlechter ab. Sein PLS-Display ist mit 4 Zoll kleiner als das der Android-One-Geräte (4,5 Zoll), die Auflösung beträgt jedoch fast identische 800 mal 480 Pixel (WVGA). Angetrieben wird das Tizen-Smartphone von einer 1,2 GHz schnellen Dual-Core-CPU. Die Android-One-Smartphones verwenden einen Quad-Core-Chip mit 1,3 GHz Takt. Auch der Arbeitsspeicher fällt beim Z1 mit 768 MByte zu 1 GByte etwas kleiner aus. Der interne Speicher für Daten bietet mit 4 GByte hingegen genauso viel Platz und kann ebenfalls mittels MicroSD-Karte erweitert werden – bei Samsung sogar um bis zu 64 GByte.

Das Samsung Z1 ist das erste erhältliche Smartphone mit Tizen OS (Bild: Samsung).Das Samsung Z1 ist das erste erhältliche Smartphone mit Tizen OS (Bild: Samsung).

Der Akku des Z1 ist mit 1500 mAh etwas schwächer als bei den Android-One-Smartphones, was sich aufgrund des kleineren Displays aber nicht negativ auf die Laufzeit auswirken muss. Eine volle Akkuladung reicht laut Hersteller für bis zu 7 Stunden Videowiedergabe oder maximal 8 Stunden Gesprächszeit. Auch wenn Samsung keine konkreten Angaben dazu macht, dürfte sich der Akku auswechseln lassen.

Auch bei der Kamera kann das Samsung Z1 nicht ganz mit der Android-One-Konkurrenz mithalten. Die Hauptkamera löst 3,1 Megapixel auf und wird durch eine frontseitige VGA-Webcam ergänzt. Bei den Android-One-Geräten kommen Kameras mit 5 respektive 2 Megapixeln zum Einsatz.

An Kommunikationsoptionen bietet das Z1 GSM (850/900/1800/1900 MHz) und UMTS samt HSDPA (900/1200 MHz), WLAN nach IEEE 802.11b/g/n sowie Bluetooth 4.1. Auch USB 2.0 und GPS sind an Bord. Das Samsung-Smartphone misst 12 mal 6,3 mal 0,97 Zentimeter und wiegt 112 Gramm. Damit ist es zwar kompakter, aber gleichzeitig einen Hauch dicker und schwerer als beispielsweise das Android-One-Modell Spice Dream UNO.

Als Betriebssystem ist Tizen in Version 2.3 vorinstalliert, das beispielsweise auch den vom Galaxy S5 bekannten Ultra-Power-Saving-Modus mitbringt. Zudem integriert Samsung eine SOS-Funktion für Notfälle sowie eine Antiviren-Software. Um die Attraktivität des Z1 zu steigern, sind darüber hinaus einige kostenlose Dienste inbegriffen: Käufer erhalten im Rahmen des Pakets „Joy Box“ Zugriff auf über 270.000 Songs, 80 TV-Sender und Filme aus dem Mitte September gestarteten Entertainment-Store „Club Samsung„. Die kostenlosen Beigaben sollen einen Wert von rund 24 Euro pro Jahr haben. In Kooperation mit den indischen Mobilfunkanbietern Reliance Communications und Aircel bietet Samsung Z1-Besitzern zudem 500 MByte kostenfreies 3G-Datenvolumen in den ersten sechs Monaten nach Kauf des Geräts. Insgesamt können sie in dem Zeitraum also knapp 3 GByte verbrauchen.

Ursprünglich hatte es ein erstes Tizen-Smartphone für Russland angekündigt, die Pläne aufgrund eines zu geringen Angebots an Apps aber Mitte 2014 wieder verworfen. Derweil hat Google sein im Herbst in Indien gestartetes Android-One-Programm schon auf Großbritannien sowie ebenfalls Bangladesch, Nepal und Sri Lanka ausgeweitet. In Bangladesch wohnen übrigens 158 Millionen Menschen.

Spezifikationen des Samsung Z1 (Bild: Samsung)

Ende Januar hatte Samsung einen aufgrund des schwachen Mobilgeschäfts um 36 Prozent eingebrochenen Gewinn melden müssen. Der operative Profit schrumpfte auf 4,9 Milliarden Dollar. Er übertraf aber die Erwartungen von Analysten. Samsungs Chipsparte steigerte ihren Gewinn um 36 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar.

[mit material von Don Reisinger, News.com]

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