Flash-Sale: Ubuntu-Smartphone nach einer Stunde ausverkauft

Eigentlich sollte das Aquaris E4.5 Ubuntu Edition bei BQ.com bis 18 Uhr für knapp 170 Euro bestellbar sein. Inzwischen ist es aber schon nicht mehr verfügbar. Vor einem Kauf bekamen Interessenten eine Demonstration zentraler Funktionen zu sehen.

Das erste Ubuntu-Smartphone Aquaris E4.5 Ubuntu Edition sollte bis heute Abend bei bq.com bestellbar sein. Das haben Canonical und sein Hardware-Partner über Twitter und andere Kommunikationskanäle verbreitet. Der Flash-Sale war aber nach einer Stunde beendet, das System meldete das Modell als ausverkauft. Es kostete 169,90 Euro.

Das Aquaris E4.5 Ubuntu konnte man nicht kaufen, ohne sich eine Demonstration der Funktionen anzusehen (Screenshot: ZDNet).Das Aquaris E4.5 Ubuntu konnte man nicht kaufen, ohne sich eine Demonstration der Funktionen anzusehen (Screenshot: ZDNet).

Lieferungen nach Spanien einschließlich der Balearen waren kostenfrei. Kontinentaleuropäer zahlen bei BQ 20 Euro Versandkosten. Die Auslieferung erfolgt im März.

Der Kauf war allerdings nicht möglich, ohne sich vorher über die zentralen Funktionen von Ubuntu Touch und der Smartphones zu informieren. Jede einzelne der fünf animierten Präsentationen ließ sich aber überspringen. Sie stellten die „Scopes“ genanten Verknüpfungen des Startbildschirms vor, die Messaging-App Telegram und den Datenschredder, der endgültiges Löschen ermöglicht.

Bei einer Order am heutigen Tag war die Schutzhülle Duo Case inklusive: Sie kostet normalerweise 16,90 Euro. Immerhin ist eine Bestellung des Aquaris E4.5 mit Android-OS weiter möglich, übrigens für den exakt gleichen Preis, aber ohne Schutzhülle.

Das auf dem Mobile World Congress 2014 als Prototyp vorgestellte Ubuntu-Smartphone ist konzeptionell fast das Gegenteil des Ubuntu Edge, dessen Schwarmfinanzierung 2013 scheiterte. Es verfügt über einen Quad-Core-Prozessor von MediaTek auf Basis des ARM Cortex-A7 mit maximal 1,3 GHz und 1 GByte RAM. Das IPS-Display mit 4,5 Zoll Diagonale löst 960 mal 540 Bildpunkte auf. Die internen 8 GByte Storage lassen sich durch einen MicroSD-Kartenslot ergänzen.

Die beiden Kameras liefern 5 und 8 Megapixel Auflösung. Die rückseitige verfügt über Autofokus und zwei Leuchten. Ihre Optik kommt von Largan Precision, sie hat einen BSI-Belichtungssensor und kann auch Videos mit 1080p aufnehmen.

Das Aquaris E4.5 läuft unter Ubuntu Touch und im Desktop-Modus unter Ubuntu 15.04. Das Smartphone ist grundsätzlich nicht netzgebunden und fasst zwei SIM-Karten. Canoncial und BQ bieten als einzige Farboption Schwarz an.

Über die Verkaufsstrategie sagt Canonicals Mobile-Vizepräsident Chris Parrino: „Wir starten auf ganz andere Weise, und ich halte das für entscheidend. Wir können nicht die von anderen Plattformen in den letzten Jahren gemachten Fehler wiederholen, die ab dem ersten Tag auf Volumen gingen, indem sie die Geräte im Handel platzierten, und nicht richtig darüber nachdachten, was ein Start in einem reifen und überfüllten Mobilmarkt eigentlich bedeutet.“ Stattdessen werde man eine „beschränkte“ Anzahl online an Early Adopter vertreiben. Die ersten Geräte erhielten allerdings ausgewählte „begeisterte Ubuntu- und BQ-Nutzer“ schon am Freitag bei einer Launchveranstaltung in London.

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Themenseiten: BQ, Canonical, Linux, Smartphone, Ubuntu

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Flash-Sale: Ubuntu-Smartphone nach einer Stunde ausverkauft

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  • Am 24. Februar 2015 um 15:57 von Jörg Baranczek

    Ich würde gerne ein LG G3 mit Ubuntu haben wolle. Ds beste aus 2 Welten.

  • Am 12. Februar 2015 um 7:21 von q

    Blackberry kontrolliert auf Hintertüren? Stimmt, dass diese auch auf jeden Fall funktionieren.

  • Am 11. Februar 2015 um 21:58 von Leszek

    Naja die haben das Bq ja nun mehr als 6 Monate in internen Tests gehabt ich denke da wurden die Optimierungen für die Hardware durchaus gut gemacht. Sprich die Kinderkrankheiten, wie sie du beschreibst sollten dort nicht mehr auftreten.

    Zu Meizu nun ja die Hardware wird ja nur in China hergestellt, wie übrigens alle Smartphone hardware derzeit. Es gibt nur wenige Hersteller, die die Hardware auch selbst noch kontrollieren (auf Hintertüren und Bugs) und „sicher“ machen. Ich kenne da nur BlackBerry, die so etwas zumindest öffentlich kommunizieren.
    Alle anderen nehmen halt das was ihnen angeboten wird.

    Insgesamt gesehen wird wohl das Meizu Gerät mit den höheren Specs, dass interessantere sein. Das Bq aber jetzt zu platzieren ist strategisch besser, da es relativ erschwinglich ist und die Neugierde groß ist, so dass sich nicht nur Nutzer sondern auch Entwickler für die Plattform finden sollten. Dies ist besonders wichtig, da anders als bei SailfishOS keine Android Kompatibilitätsschicht für die Nutzung von Apps zur Verfügung steht und viele Apps so erst einmal fehlen.

  • Am 11. Februar 2015 um 20:43 von datenschleuder

    Jetzt warte ich nur noch auf das Ubuntu Phone welches Desktop und Smartphone auf einem Gerät vereint. Das wäre der Hammer, würde ich mir gerne holen, aber das dauert wahrscheinlich mindestens bis 2016.

  • Am 11. Februar 2015 um 20:41 von datenschleuder

    Mich würde mal interessieren ob das Ubuntu Phone auch den XMPP/Jabber Chat unterstützt gibt es da Apps. Beim Jolla finde ich´s top das der XMPP-Chat direkt integriert ist :-)

  • Am 11. Februar 2015 um 15:15 von ralf

    Mir tuen die Ubuntu Touch Fans fast ein wenig leid.
    Auf jenden Fall wenn das OS Touch auf dem spanischen BQ so läuft,
    wie auf meinem LG Nexus 4.
    Mein Gesprächspartner versteht mich manchmal nicht, meine Stimme kling verzerrt. Der Telefon App friert manchmal nach dem Telefonieren ein. Andere Apps frieren zwischendurch auch ein.
    Kuze Akkulaufzeit beim Surfen und Musikhören.
    Der Chinesische Telefonhersteller Meizu bringt ein Betriebssystem heraus, das auf Ubuntu Touch aufgesetzt ist.
    Das läss hoffen. Aber seien wir ehrlich, China und Datenschutz.
    Google und Apple sind diesbezüglich auch austauschbar.
    Schade, kein ernst zu nehmender Mitspieler im OpenSource Bereich.

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