Yahoo hat auf seiner ersten Mobilentwickler-Konferenz in San Francisco neue Tools vorgestellt, die Entwicklern dabei helfen sollen, das Nutzerengagement zu messen sowie Anzeigen zu platzieren und somit Geld mit ihren Anwendungen zu verdienen. Die neue Mobile Developer Suite basiert zu weiten Teilen auf der Technik der im Juli 2014 übernommenen Analytics-Firma Flurry.
Die Sammlung umfasst fünf Werkzeuge: Flurry Analytics and Explorer dient zur Echtzeit-Datenanalyse und bietet nun eine aktualisierte Oberfläche. Bei Flurry Pulse handelt es sich um einen vollständig neuen Service samt SDK, mit dem sich Anwendungsdaten mit einem Klick an Partner übermitteln lassen, ohne eine Zeile Code schreiben zu müssen. Zugleich erlaubt es Reichweitenmessungen durch die Integration mit ComScore.
Mit Yahoo Search in Apps können Entwickler die Yahoo-Suche neuerdings direkt in ihre Anwendungen einbetten, was ihnen weitere Monetarisierungsmöglichkeiten eröffnet und Nutzern die Bedienung erleichtert. Yahoo App Publishing erlaubt App-Entwicklern das Einfügen nativer Anzeigen via Yahoo Gemini und Videowerbung über Yahoo Brightroll. Und Yahoo App Marketing soll qualitativ hochwertigere und ansprechendere Markting-Kampagnen auf Mobilgeräten ermöglichen.
Es ist das erste Mal, das Yahoo Entwicklern solche Werkzeuge an die Hand gibt, doch sie passen genau zu der Strategie von CEO Marissa Mayer, das Unternehmen verstärkt in den Mobilbereich zu führen. „Mobile hat sich von einem Hobby für unser Unternehmen, mit nur 50 in dem Segment arbeitenden Leuten, zu einem Viertel unseres Geschäfts entwickelt“, sagte Mayer in ihrer Keynote zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz. 2014 habe man mit Anzeigen auf Mobilgeräten 1,2 Milliarden Dollar verdient. Laut eMarketer wird Yahoos Anteil am mobilen Anzeigenmarkt bis 2016 branchenweit am stärksten wachsen.
„Die Möglichkeiten von Mobile sind wirklich riesig, aber wir wissen, dass es noch so viel mehr gibt“, so Mayer weiter. „Wir haben unser Geschäft neu erfunden mit einem Mobile-first-Fokus auf Nutzer, Werbetreibende und Partner.“ Herzstück sei jedoch die Entwickler-Community. Laut Mayer verbrachten Nutzer allein im Januar insgesamt etwa 2,2 Milliarden Stunden in Apps, die von Flurry-Entwicklern erstellt wurden.
Flurry war 2005 zunächst selbst als App-Entwickler gestartet, bevor es die Ausrichtung änderte und begann, andere Mobilentwickler (wie auch Verleger und Marketing-Spezialisten) mit Daten zur App-Nutzung und -Performance zu versorgen. Anlässlich der Übernahme im Juli teilte Yahoo mit, rund 170.000 Entwickler in 150 Ländern setzten Flurry Analytics ein. Außerdem nutzten sie über 8000 Verlage für die Monetarisierung. Bei Flurry gehen jeden Monat Daten von Apps auf 1,4 Milliarden Endgeräten ein.
„Unsere Branche bewegt sich in unkartiertes Gebiet“, sagte Flurry-Chef Simon Khalaf und verwies darauf, dass die App-Nutzung 2014 um 76 Prozent zugelegt habe. Es sei „nichts als Wachstum“ zu beobachten, was auf drei Faktoren zurückzuführen sei: Eine Explosion der App-Inhalte, die Mainstream-Industrie, die sich der App-Revolution anschließe und dem Debüt von „Phablets“, also Mobilgeräten mit einem Formfaktor zwischen Smartphone und Tablet.
Sollte es Yahoo gelingen, die Entwickler-Gemeinschaft von der Verwendung seiner neuen Werkzeuge zu überzeugen, könnte es seine Anzeigen über Tausende Drittanbieter-Apps verbreiten. Daher nutzte Mayer die Konferenz auch dazu, für Yahoo zu werben: „Ich weiß, dass viele von Ihnen noch neu bei Yahoo sind“, richtete sie das Wort an die Anwesenden. „Wir wollen zusammenarbeiten, um Geschäft und Anwendungen nach vorne zu bringen.“
[mit Material von Richard Nieva, News.com, und Rachel King, ZDNet.com]
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