3 Millionen Dollar: FBI lobt Kopfgeld für mutmaßlichen GameOver-Zeus-Betreiber aus

Jewgenij Michailowitsch Bogatschew soll über 100 Millionen Dollar ergaunert haben. Er ist seit Juni 2014 zur Fahndung ausgeschrieben, hält sich aber mutmaßlich in Russland auf. Die Belohnung ist die höchste je im Zusammenhang mit Cybercrime ausgeschriebene.

Die US-Bundespolizei FBI hat die Rekordsumme von 3 Millionen Dollar für Hinweise ausgeschrieben, die zur Verhaftung von Jewgenij Michailowitsch Bogatschew führen. Der 31-jährige russische Staatsbürger, den das FBI in englischer Transkription Evgeniy Mikhailovich Bogachev schreibt, wird verdächtigt, das Botnetz GameOver Zeus betrieben zu haben.

Das FBI fahndet nach "lucky12345" alias Ewgenij Bogatschew (Bild: FBI).Das FBI fahndet nach „lucky12345“ alias Jewgenij Michailowitsch Bogatschew (Bild: FBI).

Bogatschew ist auch unter den Online-Namen „lucky12345“, „slavik“ und „Pollingsoon“ bekannt. Der US-Haftbefehl vom vergangenen Jahr zählt 14 Anklagepunkte auf, darunter Verschwörung, Computer-Hacking, telekommunikationsgestützter Betrug, Bankbetrug und Geldwäsche. Mit GameOver Zeus soll Bogatschew mehr als 100 Millionen Dollar erbeutet haben.

Es ist die höchste Belohnung, die US-Behörden je in einem Cybercrime-Fall ausgeschrieben haben. „Dieses Belohnungsangebot unterstreicht die Entschiedenheit der US-Regierung, Teilnehmer am organisierten Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, egal ob sie sich online oder in Übersee verstecken“, kommentiert das Außenministerium. Die Behörden vermuten Bogatschew nach wie vor in Russland, mit dem die USA kein Auslieferungsabkommen geschlossen haben.

Die Malware GameOver Zeus beschreibt das FBI als Peer-to-Peer-Variante von Zeus. Die „äußerst raffinierte“ Schadsoftware diene vor allem dem Diebstahl von Bankdaten. Mit ihr wurden bis zu 100 Millionen Dollar gestohlen. Während das Botnetz Zeus (geschätzte 13 Millionen Opfer) schon seit 2007 sein Unwesen treibt, tauchte GameOver Zeus erstmals 2011 auf.

In einer zweiten Kampagne nutzte die Gruppe um Bogatschew die erpresserische Malware CryptoLocker, die sich laut Schätzungen vom April auf mindestens 234.000 Systemen weltweit findet. Sie verschlüsselt auf der Festplatte gespeicherte Anwenderdaten und fordert als Lösegeld dreistellige Dollar-Beträge. Die US-Staatsanwaltschaft glaubt, dass so mindestens 27 Millionen Dollar Lösegeld erpresst wurden.

Die US-Regierung hat in jüngster Zeit eine Reihe von Maßnahmen gegen Cyberbedrohungen – darunter Betrug ebenso wie Spionage – ergriffen. Der Auslandsgeheimdienst NSA schätzt, dass den USA jährlich geistiges Eigentum im Wert von 100 bis 400 Milliarden Dollar gestohlen wird, wie der Kaspersky-Blog Threat Post kürzlich meldete.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Themenseiten: Cybercrime, Federal Bureau of Investigation, Hacker, Russland

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