Intel hat auf dem Mobile World Congress in Barcelona wie erwartet die ersten Atom-Prozessoren vorgestellt, die sich in die neuen Reihen x3, x5 und x7 einfügen. Damit hat es auch die Frage geklärt, wie sich diese in Analogie zu Core-i3, Core-i5 und Core-i7 eingeführten Modellreihen unterscheiden lassen.
Bei der Reihe x3 handelt es sich demnach um die unter dem Codenamen SoFIA entwickelten Chips mit integriertem Funkmodem, die sich für Smartphones und Einsteiger-Tablets eignen. Zunächst besteht die Reihe aus drei Modellen: x3-C3130, x3-C3230RK und x3-C3440. Das System-on-a-Chip C3130 enthält einen Zweikernprozessor und ein 3G/UMTS-Modem, wird also wohl für Einsteigergeräte genutzt werden. Der C3230RK wird von Rockchip in China gefertigt; er enthält ebenfalls ein 3G-Modem, aber einen Vierkern-Prozessor.
Spitzenmodell ist in diesem Bereich der x3-C3440 mit vier Kernen, der zu LTE (4G-Mobilfunk) kompatibel ist. Alle takten mit 1,4 GHz und verwenden 64 Bit Busbreite. Sie können eine 5-Megapixel-Frontkamera und eine rückseitige 13-Megapixel-Kamera ansteuern. Zu den ersten Kunden gehören Asus und Jolla, das einen Atom x3 in seinem Tablet verbaut. Intel hat nach eigenen Angaben insgesamt von 20 Firmen Bestellungen erhalten.
Die Reihen x5 und x7 wurden zusammen unter dem Codenamen Cherry Trail entwickelt. Es sind die ersten in 14 Nanometer gefertigten Atom-Chips. Die höhere Dichte bedeutet, dass sie sich für leistungsfähige Tablets und Convertible-Notebooks eignen. Unter anderen arbeiten schon Acer, Dell, HP und Lenovo an Geräten.
Die Halbleiter enthalten „Intel Generation 8“-Grafikchips, deren Leistung laut Hersteller doppelt so hoch ist wie beim Vorgänger. Zudem unterstützten x5 und x7 die Kameratechnik Intel RealSense 3D, die durch drei Kameras die Bildtiefe erfassen kann. Sie lassen sich auch mit einem LTE-Modem der dritten Generation, dem neuen XMM 726x, koppeln. Intel zufolge enthalten sie keine Rohstoffe aus Kriegsgebieten.
Einzelne Modelle hat Intel noch nicht genannt. Somit bleibt auch unklar, wo die Trennlinie zwischen x5 und x7 verläuft. Vielmehr scheint das Unternehmen eine häppchenweise Informationspolitik zu verfolgen, die mehr Medienpräsenz verspricht, nachdem erst gestern die Aufteilung in drei Atom-Reihen angekündigt wurde.
Für Intel steht freilich viel auf dem Spiel, nachdem es bisher kaum in Smartphones und Tablets vertreten ist. Im abgelaufenen Finanzjahr machte seine Mobilprozessoren-Sparte 4,2 Milliarden Dollar Verlust. CEO Brian Krzanich hat für 2015 aber das Ziel ausgegeben, 40 Millionen Tablets mit Intel-Prozessoren zu verkaufen.
[mit Material von Sean Portnoy, ZDNet.com]
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