Apple wird seinen auf Beats Music basierenden Streamingdienst nicht auf dem Event „Spring Forward“ am 9. März enthüllen, sondern erst Anfang Juni zur World Wide Developers Conference (WWDC). Das berichten US-Medien und berufen sich auf Informanten aus der Musikbranche. 9to5Mac erwartet das Debüt – mindestens als Beta – während der WWDC-Keynote am 8. Juni.
Die Einführung des neuen Dienstes, der den Markennamen Beats Music ablegt, wurde bislang für Anfang 2015 erwartet. Schwierigkeiten bei der Integration von Beats‘ Technologien und Mitarbeitern sollen zur Verzögerung beigetragen haben, aber auch das Ausscheiden wichtiger Mitarbeiter spielte eine Rolle. Zu den Abgängen zählen auch Android-Entwickler, und nicht zufällig hat der iPhone-Hersteller in den letzten Tagen Stellengebote für Android-Entwickler veröffentlicht.
Techcrunch geht davon aus, dass Apple den Streamingdienst über Plattformen hinweg anbieten wird, auch über das Web und Googles Mobilbetriebssystem Android. Schon mit iTunes für Windows habe es Nutzer außerhalb seines Geräte-Ökosystems angesprochen, und erst kürzlich habe es eine kostenlose Webversion von iWork auch für Windows-Anwender geöffnet. Auch ein Musikstreamingdienst biete ihm die Chance, neue Kunden zu erreichen und später mit exklusiven zusätzlichen Funktionen zum Kauf seiner eigenen Hardware zu bewegen.
Apples derzeitige Pläne sehen laut 9to5Mac den Start des neuen Streamingdienstes mit einem iOS-8.4-Update für iPhone, iPad und iPod nach der WWDC vor. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Der Dienst könnte auch mit iOS 9 im Herbst gebündelt werden, das ansonsten ganz auf Stabilität und Performance optimiert werden soll. Für Macs soll der neue Service mit einem iTunes-Update bereitgestellt werden, und bei Apple TV den bisherigen Beats-Channel ersetzen.
Mit einem monatlichen Abopreis von 7,99 Dollar will Apple angeblich die Konkurrenten Spotify und Rdio um 2 Dollar unterbieten. Gleichzeitig ist von exklusiven Verträgen mit bekannten Künstlern die Rede, die Apple anstrebt – und sich das einiges kosten lassen könnte.
Früher hatte das Unternehmen das Streaming-Format abgelehnt. Firmengründer Steve Jobs bezeichnet es sogar als “bankrott” und bestand darauf, dass Nutzer “ihre Musik besitzen wollen”. Da sich die Kaufgewohnheiten verändert haben und der Trend hin zu Diensten wie Beats Music geht, kann sich Apple inzwischen dem Musikstreaming nicht mehr verschließen.
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