Apple wird angeblich Nutzerdaten an TV-Sender weitergeben, um Partner für seinen vermuteten TV-Abodienst zu gewinnen. Das will die New York Post von nicht näher genannten Quellen erfahren haben. Demnach ist der iPhone-Hersteller bereit, Informationen darüber, wer die Zuschauer sind, was sie sich anschauen und wann sie den Dienst nutzen, offenzulegen.
Den Sendern könnten die Informationen laut New York Post helfen, ihre Angebote besser auf die Zuschauer auszurichten. Auch Werbetreibende würden von den Daten profitieren, da sie zunehmend auch an Nischen-Zielgruppen interessiert seien.
Den Quellen der Zeitung zufolge wird Apple, das für die strenge Kontrolle seines Ökosystems bekannt, den Anbietern von TV-Inhalten jedoch mehr Freiräume bieten. Unter anderem sollen sie selbst entscheiden, ob sie Werbung senden oder nicht.
„Sie erlauben mehr Entscheidungsfreiheit durch die Eigentümer der Inhalte“, zitiert die New York Post eine ihrer Quellen. „Es hängt von ihnen ab, was sie machen wollen.“
Auf das „Lockmittel“ Daten, das Apple anbiete, hätten andere Firmen wie Amazon und Netflix bisher nicht zurückgegriffen, heißt es weiter in dem Bericht. Apple verhalte sich „ungewöhnlich nett“, um den Rückstand zu Konkurrenten wie Sony und Dishs Sling TV aufzuholen, die ähnliche internetbasierte Dienste anbieten. Eine weitere Konkurrenz seien aber auch kostenpflichtige Streaming-Angebote der Sender selbst. CBS verlange für die Nutzung seiner Streaming-App CBS All Access beispielsweise 5 Dollar pro Monat.
Anfang der Woche hatte das Wall Street Journal berichtet, dass Apple im Herbst einen webbasierten TV-Abodienst startet. Er soll rund 25 Kanäle bieten und auf iOS-Geräten wie iPhone, iPad und iPod Touch und der Settop-Box Apple TV zur Verfügung stehen. Während das WSJ keine Angaben zum Preis machte, sagte eine Quelle der New York Post nun, der Service werde um die 20 Dollar pro Monat kosten.
In der vergangenen Woche hatte Apple zudem eine Zusammenarbeit mit dem Pay-TV-Sender HBO bekannt gegeben. Dessen internetbasierter Premium-Abodienst HBO Now steht anfänglich exklusiv Nutzern von Apple TV und iOS-Geräten zur Verfügung. Das Abonnement, das 14,99 Dollar pro Monat kostet, beinhaltet auch die nicht nur in den USA hochgelobte HBO-Serie „Game of Thrones“, deren fünfte Staffel ab Anfang April ausgestrahlt wird.
Sollte Apple tatsächlich Nutzerdaten an Dritte weitergeben, bedeutet dies eine Abkehr von der bisher verfolgten Strategie. Firmenchef Cook hat erst kürzlich geäußert, dass sein Unternehmen eine andere Sichtweise auf die Daten seiner Nutzer habe. Im Gegensatz zu Google, Facebook und Yahoo verdient Apple sein Geld nicht mit dem Verkauf von Werbung, sondern mit seiner Hardware, Software und Services. “Wir erstellen kein Profil auf Basis ihrer E-Mail-Inhalte oder ihres Surfverhaltens, um es an Werbetreibende zu verkaufen”, ergänzte Cook im September. Insofern sollte man den Bericht der New York Post sehr kritisch betrachten.
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Neueste Kommentare
10 Kommentare zu Bericht: Apple plant Weitergabe von Nutzerdaten an TV-Sender
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Link:
http://www.zdnet.de/88206119/tim-cook-erlaeutert-apples-neue-datenschutzrichtlinie-offenem-brief/
Zitat:
„Apples Geschäftsmodell bestehe nicht darin, Informationen über seine Nutzer zu sammeln.“
Link:
http://www.zdnet.de/88205949/tim-cook-apple-hat-eine-deutlich-andere-sicht-auf-den-datenschutz/
Zitat:
„“Unser Geschäft basiert nicht darauf, Informationen über Sie zu haben“
Joh – is klar ne…
Was hast Du eigentlich im Artikel falsch verstanden? Das ist keine Aussage seitens Apple, sondern ein Gerücht. Das hat sich möglicherweise nur jemand ausgedacht, damit Leute wie Du darauf anspringen, und ’siehste!‘ schreien. ;-)
Fakt ist: es gibt keinerlei Aussage seitens Apple in diese Richtung. Und Du gehst schon ab wie Rumpelstielzchen. ;-)
…sieh‘ es dem einsamen Großbuchstaben nach. Er hat doch sonst nichts.
Wenn das stimmt, werde ich diesen Dienst nicht nutzen. Vorstellbar wäre auch, das Apple die in der icloud gespeicherten Daten „gegen“ seine Nutzer verwendet. Doch Apple wird sich dazu bestimmt noch äußern.
„Insofern sollte man den Bericht der New York Post sehr kritisch betrachten.“
Warum?
Zwei amerikanische Grundsätze:
1. Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern.
2. Die eigene Definition macht es aus… (Clinton: I had no sexual relationship to that woman!)
Viele User wollen einfach daran glauben, dass Apple eine heilige Kuh ist. Markante Sprüche, oberflächliche Logik – das genügt Vielen.
Regel Null: schreib was Du willst, Hauptsache, es bringt Geld und Klicks – kann eh keiner nachprüfen, irgendeiner wird das schon behauptet haben. Und geglaubt wird alles. Wenn nicht, gibt es eine Korrekturmeldung – 2. Story. ;-)
Na, wenn das stimmt, dann wird Cook demnächst mit einer Nase wie Pinocchio rumlaufen. ;)
Denn Apple sammelt doch gar keine Daten von Nutzern. ;)
Wie kann man diese dann weitergeben?
…ist Dir mal aufgefallen, dass i.d.R. nur Apple-Antipathen behaupten, Apple-Nutzer würden behaupten, Apple sammle keine Daten!? Im Normalfall spricht der Apple-Nutzer davon, dass die Daten nicht verkauft werden! Ob das stimmt, weiß (außer Apple) niemand. Und wenn das jetzt beim TV-Abo so wäre, wird eben keines abgeschlossen.
In gewisser Weise stimmt es sogar was Du schreibst.
Wenn eben das „i.d.R. nicht wären. ;-)
…das i.d.R. bedeutet nur, dass es tatsächlich einige Applenutzer gibt, die der Meinung sind, Apple sammelt gar keine Daten. Diese sind aber schlicht und ergreifend Ausnahmen und, anders als von euch behauptet, klischeefrei.