Apple erhält Patent für den Austausch von Standortdaten

Nutzer könnten den Weg anderer in Echtzeit tracken, um sich beispielsweise irgendwann zu treffen. Für diesen Fall gibt es auch eine eigene Navigationsoption. Apple zufolge könnte ein solches Ortungsmodul zudem von Tieren oder Robotern getragen werden.

Apple hat ein US-Patent auf ein Verfahren zugesprochen bekommen, das einen Austausch von Standortdaten ermöglicht. Es sieht vor, den Weg anderer iOS-Nutzer – mit deren Einverständnis – den ganzen Tag über in Echtzeit auf einer Karte zu verfolgen. Die laufende Nummer lautet 8.989.773.

Die Funktion könnte Apple zufolge unterwegs nützlich sein, wenn man sich etwa auf einer Wanderung zeitweise trennt und später wieder treffen will. Vorgesehen ist auch ein Navigationsmodus, der die beiden Beteiligten zu einem Treffpunkt führt. In einem „gespiegelten“ Modus hätte zudem jeder Zugriff auf die Bildschirm-Ansicht des jeweils anderen.

Schon heute gibt es auf iOS-Geräten die Funktion „Meine Freunde suchen“. Sie ist allerdings auf einzelne Orte ausgerichtet, die im Patent beschriebene Technik dagegen auf komplette Routen.

Das System würde GPS für die Ortung nutzen, aber für Kommunikation zwischen den Geräten auf das Mobilfunknetz, WLAN oder Bluetooth zurückgreifen. Mobilfunk sei aufgrund seiner Reichweite vorzuziehen, heißt es in der Beschreibung.

Der Einsatz würde nur mit Zustimmung aller Beteiligter möglich sein. Dies dürfte die meisten Bedenken entkräften, wie sie bei standortbasierten Diensten mit Echtzeit-Tracking ja durchaus angebracht sind. Ein Tracking ohne Zustimmung des Betroffenen wäre nicht möglich – vorbehaltlich eventueller Sicherheitslücken natürlich. Apple betont schon auf den Informationsseiten für „Freunde suchen“: „Du kannst selbst bestimmen, wann du gefunden werden willst, von wem und wie lang.“

In seiner Beschreibung führt Apple zudem aus, dass die Geräte nicht nur von Menschen getragen werden könnten, sondern auch von Tieren oder Robotern. Durch ein kleines Modul wäre es somit möglich, einen Hund zu tracken. Besonders viele Einsatzperspektiven würde die Verwendung durch einen Roboter eröffnen, der beispielsweise in ein gefährliches Gebiet geschickt werden könnte.

Eine praktische Umsetzung muss dem Patent nicht folgen, aber immerhin verfügt Apple mit „Meine Freunde suchen“ schon über einen verwandten Ansatz. Der Patentantrag stammt vom Januar 2013, das Apple-Konzept ist also noch nicht sehr alt.

Das US-Patentamt führt ungewöhnlicherweise keine Einzelpersonen als Erfinder an, sondern beschränkt sich auf Nennung von Apple Inc. Es verlinkt zudem vier verwandte und in dem Antrag zitierte Patente. Das älteste stammt von Motorola, ein anderes von Apple selbst. Das dritte kommt von Telenav, während das vierte – vermutlich versehentlich – keinen Firmennamen trägt. Die angegebene Adresse, Keilalahdentie 4 im finnischen Espoo, entspricht aber Nokias damaligem Firmensitz.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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11 Kommentare zu Apple erhält Patent für den Austausch von Standortdaten

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  • Am 27. März 2015 um 14:59 von Guido Stepken

    U.S.A. und seine Trivialpatente werden zunehmend zur Innovationsbremse!

    Erfunden nur wurde das leider bereits 2009 – von Bonner Studenten. Es ähnelt dem Bestseller – Spiel Scottland-Yard von Ravensburger. Mit mehreren Teilnehmern jagt man einen periodisch mit seinen GPS Koordinaten auf dem eigenen Handy erscheinenden Bösewicht – live – durch die Stadt.

    Also – nicht neu! Aber – gegen Apple zu klagen, bei dem Streitwert, wo typischerweise 1/3 vorab ans Gericht überwiesen werden muss – unmöglich!

    Hauptproblem ist, dass in U.S.A. ein Trivialpatent das andere absichert, unterstützt. Einzelne Patente für ungültig erklären zu lassen, funktioniert dann nicht mehr.

    Man vergleiche:

    http://sam.iai.uni-bonn.de/publications/GI2009_SyGo_and_location_based_games.pdf

    mit:

    http://patft.uspto.gov/netacgi/nph-Parser?Sect1=PTO2&Sect2=HITOFF&u=%2Fnetahtml%2FPTO%2Fsearch-adv.htm&r=9&p=1&f=G&l=50&d=PTXT&S1=%28455%2F456.1.CCLS.+AND+20150324.PD.%29&OS=ccl/455/456.1+and+isd/3/24/2015&RS=%28CCL/455/456.1+AND+ISD/20150324%29

  • Am 26. März 2015 um 13:09 von 500 more

    Das USPTO wird echt immer bekloppter. Die patentieren einfach alles was eingereicht wird. Was für ein kränkliches System das doch geworden ist. Wahrscheinlich gibt es 500 weitere Patente die das Gleiche oder Ähnliches Beschreiben.

    • Am 27. März 2015 um 7:45 von PeerH

      Es kann am Ende durchaus Ähnliches oder Gleiches herauskommen, und dennoch ist der Weg ein anderer – und deswegen gibt es z.B. für die Produktion eines komplexen Gegenstandes (Auto) Millionen Patente. Weil jede Teilkomponente auf x Wegen hergestellt und unterschiedlich konzipiert werden kann.

      Es würde mich nicht wundern, gäbe es schon für einfache Bleistifte etliche Patente.

      Daher: ohne sich selber mit dem Patentrecht auszukennen, sollte man nicht zu kritisch sein.

      Nicht alles, was auf den ersten Blick krumm ist, ist eine Banane. Selbst wenn es gelbb sein sollte – es gibt viele Möglichkeiten. :-)

      • Am 27. März 2015 um 8:58 von Dito

        Darf ich das an Sie weitergeben?! Ich bin Ingenieur in einem Forschungsinstitut. Es ist mein täglich Brot auf Patente zu achten. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem USPTO?
        Der „Weg“ ist für die Patentierung völlig unerheblich. Es zählt eine „Erfindungshöhe“, diese definiert sich durch den erkennbaren, logischen Unterschied zu einem existierenden Patent. Und genau an dieser Stelle führt das USPTO den Patentgedanken ad absurdum. Weder kümmert es sich um eine Erfindungshöhe, noch prüft es sorgfältig die vorhandenen Patentschriften. Man schiebt die Verantwortung an die Patentinhaber und Einreicher ab. Habt ihr ein Problem, klärt das vor Gericht….

        Und nun erklären Sie mir mal ihre Weisheiten, auf welcher Kenntnisquelle diese beruht.

        • Am 27. März 2015 um 11:16 von PeerH

          Professor für Materialtechnik? Oder klarer Menschenveratand? Oder ich habe selber Patente angemeldet?

          Wenn Sie die Qualifikation tatsächlich mitbringen, sollten Sie mit derart pauschalen Urteilen ja vorsichtiger umgehen:

          – Ärzte sind unfähig
          – IT ist eine Plage
          – Politiker sind schlecht
          – Patente sind unnütz

          Oder ‚die patentieren alles, was eingereicht wird.‘

          Reichen Sie etwas ein, und Sie werden das Gegenteil feststellen.

          Ansonsten ist der Prozess richtig: wenn aich zwei Patente zu sehr ähneln, müssen das die Patentinhaber vor Gericht klären.

          Andernfalls wäre es angeaichts der Entwicklung kaum möglich irgendwin Patent zu erteilen – oder soll zu jedem Antrag eine Doktorarbeit erstellt werden? Eben. Wäre nicht oder nur sehr langsam und mit hohen Kosten machbar. Und das will auch keiner.

          Um zum Beispiel zurückzukehren: man muss auch nicht Biologe sein, um eine krumme Banane zu erkennen. ;-)

          An meunem Kommentar war ja nix wirklich falsch: es gibt ganz sicher sogar mehrere Patente für Bleistifte, und alle (!) schreiben sie recht einfach und sehen aich sogar mitunter ähnlich. ;-)

      • Am 27. März 2015 um 9:02 von Nachtrag

        Worauf Sie evtl. hinauswollten ist die Patentierung eines Verfahrens. Chemische Verfahren, Industrielle Verfahren in der Systemautomation etc., das hat aber so gar nichts mit dem hier vorstellten Patent zu tun

        • Am 27. März 2015 um 11:23 von PeerH

          Warum nucht: es wird ein Verfaheen der gegenseitigen Ortung beschrieben. Und nun? Das erfordert Grips und Technik – Grips enthält die ‚Erfindungshöhe‘ und Technik beschreibt den Weg der Umsetzung.

          Exakt so werden auch Patente für Verfahren in der Systemautomation begründet.

          Erster Abschnitt: „Apple hat ein US-Patent auf ein Verfahren zugesprochen bekommen, das einen Austausch von Standortdaten ermöglicht.“

          Und weiter: es gibt bereits ein Patent auf ‚Finde meine Freunde‘, und ist eine Erweiterung dieses Patentes.

          Wo ist das also ein Problem? Verfahren, Technik, Ergänzung Patent, alles da.

          Ich sehe da schon, dass das ‚damit was zu tun hat‘.

          • Am 27. März 2015 um 12:30 von Leider...

            Leider eine sinnbefreite Diskussion mit Ihnen, da Ihre Argumentationskette aus reinem „ich denke mir das mal so“ besteht. Sie wissen nicht was ein technisches „Verfahren“ in diesem Zusammenhang bedeutet, nicht was ein chemisches „Verfahren“ bedeutet. Und Sie haben keine Erfahrung mit Patenten. Da stellt sich mir die Frage, was Sie dazu verleitet über Dinge einen besserwisserischen Text zu verfassen, von denen Sie ganz offensichtlich nichts verstehen? Ist das eine Form des blinden Aktionismus?
            Meine Aussage ist vollkommen Korrekt. Die Ablehnungsquote des USPTO ist erschreckend gering und beschränkt sich auf offensichtlichen Unsinn.

  • Am 26. März 2015 um 13:03 von Judas Ischias

    Apple scheint aufzurüsten, um auch im Geschäft mit den Daten was zu verdienen?
    Apple plant Weitergabe von Nutzerdaten an TV-Sender, Apple übernimmt Datenbankfirma, Apple erhält Patent für den Austausch von Standortdaten.
    Bin mal gespannt, was sich da in nächster so alles tut?

    Wie heißt es noch so schön? „Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.“

    • Am 26. März 2015 um 22:26 von PeerH

      Nein: es heißt, dass Du einfach nur Gerüchte mit Fakten vermengst, und als Wahrheit darstellst.

      Wenn Dein Zitat stimmen würde, wären Microsoft (Backdoor in Windows) und Google (Schnüffelt besser als die NSA, eine Außenstelle?) ja nun wirklich mitten im Feuer. ;-)

      So sind das aber auch nur Gerüchte. Du solltest Fakten nicht mit Gerüchten vermengen … überlass das den Medien.

      • Am 27. März 2015 um 15:15 von Judas Ischias

        Ich habe doch „SCHEINT“ geschrieben und den Satz am Ende mit einem Fragezeichen versehen!
        Wolltest Du dies mal wieder ganz bewußt nicht sehen, oder kannst Du das auf deinem 4 Zoll iPhone nicht erkennen?
        Dann solltest Du ganz schnell mal ein größeres Gerät kaufen.
        Dann klappt es auch wieder mit den Augen. ;)

        Ich würde da das Samsung Edge empfehlen, das macht wenigstens auch optisch etwas her.;)

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