Google: ARC bringt Android-Apps auf den Desktop

"App Runtime for Chrome" (ARC) richtet eine Virtuelle Maschine unter Chrome OS ein und macht Android-Apps lauffähig. Google bietet jetzt Tools für Android-App-Entwickler an, um ihre Software auf Chrome OS zu portieren und über den Chrome Web Store anzubieten.

Google macht Android-App-Entwicklern Tools zugänglich, um ihre Software auf Chrome OS zu portieren und über den Chrome Web Store anzubieten. Durch die Native-Client-Erweiterung „App Runtime for Chrome“ (ARC), die eine Virtuelle Maschine unter Chrome OS einrichtet, sollen die Anwendungen in fast nativer Geschwindigkeit lauffähig sein.

(Bild: Google)Angekündigt wurde das Vorhaben schon auf der letztjährigen Entwicklerkonferenz Google I/O. Im September wurden dann erste Android-Apps für Chromebooks verfügbar, darunter die Notizen-App Evernote und Twitters Videoanwendung Vine. Sie entstanden jedoch noch in enger Zusammenarbeit zwischen Google und den einzelnen Entwicklern. In den folgenden Monaten kamen im Web Store rund 30 weitere Apps hinzu, an denen eine „ausgewählte Gruppe von Android-Entwicklern“ beteiligt war.

Obwohl ARC noch immer in der Betaphase ist, will Google jetzt offenbar die Portierung weiterer Android-Apps stark beschleunigen und lädt zur Developer Preview von ARC ein. Mit der App ARC Welder erhalten die Entwickler ein Hilfsmittel, um die APK-Datei ihrer Anwendung zu testen. Mit der Installation von ARC Welder erfolgt zugleich der Download des ARC-Plug-ins. Wenn ihre Lauffähigkeit gesichert ist, können APK-Dateien in ein ZIP-Archiv exportiert werden zwecks Einreichung im Chrome Web Store.

Die Überprüfung mit ARC Welder ist unter anderem erforderlich, weil Android-Software das Vorhandensein bestimmter Hardwarekomponenten voraussetzen kann, über die ein Gerät mit Chrome OS vielleicht nicht verfügt – etwa GPS oder andere Sensoren. Auch könnte eine zusätzliche Unterstützung von Tastaturbefehlen und Mauseingaben sinnvoll sein. Google empfiehlt den Entwicklern, das reibungslose Funktionieren ihrer App mit Chromebooks sicherzustellen, die über Display mit oder ohne Touch verfügen.

Da bislang nur wenige Entwickler die Native-Client-Technologie für die Entwicklung echter Chrome-Apps nutzten, setzt Google jetzt offenbar auf die Portierung von Android-Apps, um für eine größere Vielfalt von Anwendungen zu sorgen. Diese Rechnung könnte aufgehen, meint ZDNet.com-Autor Kevin Tofel und verweist dazu auf eine eigene Erfahrung. Schon als die ARC-Beta erstmals öffentlich wurde, setzte er ein Tool zur Konvertierung von Skype for Android auf sein eigenes Chromebook ein. „Die Software hat über Monate hinweg tadellos gearbeitet und mein Chrome-OS-Notebook um ein sehr nützliches Feature bereichert“, berichtet er.

[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]

Themenseiten: Android, App, Chrome, Desktop, Google, Google I/O, Notebook

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