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Apple Watch: Erste Tester kritisieren langsame Apps und geringe Akkulaufzeit

Seit gestern liegen die ersten unabhängigen Testberichte zu Apples Smartwatch Apple Watch vor. Viele Tester kritisieren die geringe Akkulaufzeit der Uhr und auch die Performance der Apps. „Es gibt praktisch nichts, dass ich mit einem Laptop oder einem Smartphone nicht besser oder schneller machen kann, außer vielleicht die Uhrzeit ablesen“, lautet das Fazit von Nilay Patel, der die Apple Watch für The Verge unter die Lupe genommen hat.

Beim Laden einer App müssten sehr große Datenmengen von einem iPhone auf die intelligente Armbanduhr übertragen werden, so Patel weiter. Apple habe ihm aber versichert, ein künftiges Software-Update werde die Performance-Probleme beheben.

Das Wall Street Journal kommt zu dem Schluss, die Apple Watch sei bisher nur etwas für „Vorreiter“. „Ich würde keine 1000 Dollar für das Modell ausgeben, das ich getestet habe“, schreibt Geoffrey Fowler in seinem Bericht für das WSJ. „Die Karten-Anwendung, die sicherlich der Traum eines jeden Fußgängers ist, ist so langsam, dass ich am liebsten meinen Papier-Stadtplan hervorholen würde.“

Recode kritisiert, dass der Akku der Apple Watch nicht so lange durchhält wie der anderer Wearables. CNET USA hält in seinem Testbericht zudem fest, dass der Akku nur sehr langsam geladen wird. „Wenn Sie eine Akkulaufzeit von einem Tag, halbfertige Apps und den unvermeidbaren Wertverlust tolerieren können, dann können Sie jetzt die Zukunft an ihrem Handgelenk tragen“, führt das WSJ dazu aus.

Die New York Times vertritt außerdem die Ansicht, die Software der Uhr sei „komplex“ und nicht für Technik-Neulinge geeignet. Das sei wiederum ungewöhnlich für ein Apple-Produkt. „Um seinen Frieden mit der Uhr zu finden, muss man die Benachrichtigungen auf seinem Telefon anpassen, um nicht ständig Informationen zu erhalten, die auf der Uhr nicht sinnvoll sind“, schreibt Farhad Manjoo von der New York Times. Als Beispiele nennt er Facebook-Status-Updates oder Nachrichten von Snapchat.

Auch The Verge ist mit der Benachrichtigungsfunktion nicht zufrieden. „Es gibt keinen Hauptschalter, um alle Benachrichtigungen ein- oder auszuschalten, was ein großer Nachteil ist. Wie jeder andere Smartphone-Anbieter muss Apple sich genau überlegen, welche Benachrichtigung es wann und warum anzeigt.“

Trotzdem hält The Verge die Apple Watch für die erste Smartwatch, die „zu Recht ein Mainstream-Produkt werden kann, selbst wenn die Mitbewerber den Markt fluten“, heißt es in der Einleitung zum Test. „Apple hat das benötigte Marketing, das Netzwerk aus Apple Stores und die schiere Hartnäckigkeit, um das tatsächlich umzusetzen.“

Die Apple Watch ist die erste neue Produktkategorie des iPhone-Herstellers seit der Einführung des iPad im Jahr 2010. Sie ist zudem die erste vollständige Neuentwicklung nach dem Tod des Firmengründers Steve Jobs beziehungsweise unter der Führung von CEO Tim Cook. Ab morgen können interessierte Nutzer die Apple Watch vorbestellen oder in den Apple Stores in Augenschein nehmen. Ab dem 24. April ist sie auch in Deutschland zu haben.

Der Piper-Jaffray-Analyst Gene Munster erwartet eine Million verkaufte Einheiten am Startwochenende. Am Freitag sollen bei Apple außerdem rund 300.000 Vorbestellungen für die verschiedenen Apple-Watch-Modelle eingehen, die zu Preisen zwischen 350 und 17.000 Dollar erhältlich sein werden.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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