Hillary Clinton holt Google-Managerin für Wahlkampf-IT

Als CTO der Kampagne soll Stephanie Hannon für die Kommunikation der Wahlhelfer untereinander sowie mit Wählern zuständig sein. Sie war auch schon bei Facebook und Cisco beschäftigt. Clinton hat ihre Kandidatur noch nicht offiziell angekündigt.

Hillary Clinton hat als Chief Technology Officer ihrer Wahlkampagne eine leitende Google-Angestellte abgeworben: Die Washington Post berichtet, es handle sich um Stephanie Hannon, die Google bisher als Director of Product Management for Civic Innovation and Social Impact diente.

Stephanie Hannon (Bild: via LinkedIn)Stephanie Hannon (Bild: via LinkedIn)

Hannon würde demnach zusammen mit einem Team an Entwicklern dafür sorgen, dass Clinton effiziente Technik nutzen kann, um mit den Wählern in Kontakt zu kommen. Quellen der US-Zeitung sagten, die frühere Außenministerin werde ihre Bewerbung in den nächsten Tagen ankündigen. Zunächst werde es keine „glitzernde, leuchtende App-Sammlung“ geben, aber Websites und „innovative“ Werkzeuge, um mit Unterstützern zu kommunizieren. Die nächsten US-Präsidentschaftswahlen finden am 8. November 2016 statt.

Bei Google hat Hannon unter anderem an Maps gearbeitet und Werkzeuge entwickelt, die sich für die Kommunikation im Katastrophenfall eignen. Person Finder war etwa nach einem Erdbeben in Neuseeland und nach einem Tsunami in Japan im Einsatz. Zudem arbeitete sie an einer Wahlen-Software mit, die Informationen zu Wahllokalen und Kandidaten weiterzugeben vereinfachte.

Zuvor war Hannon bei Facebook, Cisco und Intel beschäftigt gewesen. Sie wäre erster weiblicher CTO einer US-Präsidentschaftskampagne. Der Washington Post zufolge würde sie ein Gespann bilden mit Clintons Vertrauter Katie Dowd, die als Digital Director fungiert, und dem Berater Teddy Goff, der Barack Obama 2012 als Digital Director diente.

Clinton war in den letzten Monaten in einen Skandal um ihre E-Mail-Korrespondenz als Außenministerin verwickelt gewesen. Sie hatte einen Großteil ihrer elektronischen Korrespondenz offenbar über ein privates Konto verschickt, was Transparenzregeln für Staatsbedienstete ebenso zuwiderlaufen dürfte wie Sicherheitsvorkehrungen. Immerhin erklärte Clinton, der von ihr genutzte Server sei vom Secret Service abgesichert gewesen, und es habe keine Diebstähle gegeben. Sie wolle ihre Korrespondenz als Außenministerin nun vollständig offenlegen, um wieder Transparenz zu schaffen.

Zuletzt waren zahlreiche Manager aus dem Silicon Valley nach Washington umgezogen. So holte Präsident Obama Twitters früheren Produktchef Jason Goldman als ersten Chief Digital Officer. Kurz zuvor wurde bekannt, dass Facebooks Chefentwickler David Recordon als „White House IT Director“ ins Weiße Haus wechselt und auf dieser neu geschaffenen Position für die IT-Infrastruktur verantwortlich sein wird. Im September letzten Jahres berief Präsident Barack Obama die hochrangige Google-Managerin Megan Smith zum Chief Technology Officer der USA. Als ihr Stellvertreter trat Twitters früherer Chefanwalt Alexander Macgillivray in die Dienste des Weißen Hauses.

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