Zahlreiche Hersteller stellten rund um die CeBIT ihre neuen Innovationen fürs das moderne Zuhause vor, die das Leben für seine Nutzer bequemer und auch sicherer machen sollen. Dazu gehört unter anderem ein von Z-Wave Europe und Western Digital vorgestellter USB-Stick, der die NAS-Systeme „WD My Cloud“ und „My Cloud Mirror“ mit dem Z-Wave-Funksystem nachrüstet. So soll der Netzwerkspeicher zur Smart-Home-Zentrale werden. In Kombination mit dem Plug-in „Smart Home UI“ soll sich das Smart Home so über den PC, das Smartphone oder den Tablet einrichten lassen.
Auch bei der ULE Alliance und ihren Mitgliedern tut sich einiges, seitdem die Organisation Anfang des Jahres ihr Zertifizierungsprogramm für Produkte gestartet hat, die auf dem sicheren Funkstandard ULE (Ultra Low Energy) basieren. „Die drahtlose ULE-Technologie ermöglicht es Endanwendern, die verschiedensten Produkte unabhängig vom Hersteller miteinander zu kombinieren und zu einem Netzwerk zu verschmelzen“, sagt René Kohlmann, Vorsitzender der ULE Alliance. „Mit zertifizierten ULE-Produkten können sich Endkunden, Händler und Betreiber sicher sein, dass die gekennzeichneten Produkte wie Rauchmelder, Heizthermostate, Security-Kameras und andere ULE-Produkte schnell und einfach miteinander kombiniert werden können“, so Kohlmann. Viele Produkte seien bereits auf dem Markt, andere würden im Anschluss an die Cebit folgen.
Die Faktoren Energieverbrauch und Sicherheit sind laut Günther Ohland, Vorsitzender des Vereins Smart Home Initiative Deutschland, mindestens ebenso wichtig wie der Komfort, den Smart Homes versprechen. „Die Energiepreise werden immer weiter steigen, die Nebenkosten auch“, so Ohland. „Mit einer intelligenten Steuerung von Heizung und Elektrogeräten lässt sich der Verbrauch jedoch um bis zu 30 Prozent drücken“.
Smarter Weinkühlschrank und multifunktionale Türsprechstelle fürs Telefon
Auch extravagante Lösungen, die eher kleine Zielgruppen ansprechen dürften, wurden auf der Cebit vorgestellt, wie beispielsweise ein Weinkühlschrank von der Firma Haier, der sich über eine App überwachen lässt. Wesentlich alltagstauglicher und somit massenmarkttauglich dürfte die neue Türsprechanlage DoorLine Pro exclusive Color von Telegärtner Elektronik sein. Klingelt es an der Haustür, klingelt gleichzeitig das Haustelefon. Das wetter- und kratzfeste Outdoor-Touch-Display aus Glas kann individuell gestaltet werden und ist laut Andreas Hopf, Betriebsleiter bei Telegärtner Elektronik, auch nachts oder bei Sonneneinstrahlung leicht zu lesen und bedienen.
Zu den Funktionen und Features der neuen DoorLine gehören unter anderem ein Bewegungsmelder, eine Echtzeituhr für zeitabhängige Funktionen, eine Türöffner-Funktion und eine Zugangskontrolle. Ist die Tür ins Schloss gefallen, lässt sich diese per Code ohne Schlüssel öffnen. Die Verbindung erfolgt über die analoge Schnittstelle der Telefonanlage, die in vielen Haushalten bereits vorhanden ist. Dadurch entfallen zusätzliche Anschaffungs- und Montagekosten. Rufweiterleitungen u.a. aufs Handy sind ebenfalls möglich. So kann man von jedem Ort auf die Türklingel reagieren und ist jederzeit informiert, wer vor der Tür steht – selbst im Urlaub oder Büro.
Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom schreckt ein Drittel der Befragten vor allem vor den hohen Kosten und den Aufwand bei der Einrichtung von vernetzter Haustechnologie zurück. Nicht zuletzt deshalb nutzen derzeit erst 14 Prozent der Befragten vernetzte Geräte in ihrem Haus. Mit den neuen Lösungen, die auf den Ultra Low Energy Standard setzen oder die bereits vorhandene Telefonanlage einbeziehen, dürfte dieser Anteil allerdings bald steigen.
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2 Kommentare zu Smart Home: Kompatibilität und Energieverbrauch stehen im Vordergrund
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@Hans: Natürlich kann ich den Heizregler selbst betätigen. Nur bin ich mittlerweile so dekadent, dass ich das ungern eine Stunde vor dem Aufstehen mache. Und ich mag auch nicht den Batteriezustand aller Heizkörperventile und aller Rauchmelder laufend überwachen, wenn die sich auch selbst frühzeitig per Funk (und nicht erst per Alarmton) melden können. Auch die Temperaturprofile für die einzelnen Wochentage und alle Räume tippe ich lieber an einer richtigen Tastatur ein. Die Umstellung zwischen Winter- und Sommerzeit (z.B. Heizkörperventile) finde ich auch nicht so interessant, dass ich mich darum selbst kümmern möchte.
Kurzum: Es gibt viele nette Gründe, sich um Hausautomatisierung zu kümmern, aber die Erde wird sich auch ohne sie weiter drehen.
PS Als mir ein Ex-Kollege vor ein paar Jahren sagte, dass er jetzt Hausautomatisierung entwickeln würde, fragte ich ihn, wer den Sch… denn kaufen würde. Damal war er ratlos. Aber was kümmert mich heute mein Geschwätz von gestern.
Ja Energieverbrauch …
Und wann kommt ein Supergescheiter und bringt mal die immer mehr Energie verbratenden PCs aufgrund überaufgeblähter OSe zur Sprache zu bringen?
Das will ja keiner vor Augen haben. Bunt und Rund muss ja sein. Man darf ja dem „Fortschritt“ nicht im Wege stehen,
Lasst uns sparen; koste es, was es wolle.
Für was benötigt man diese Hausautomation um Energie zu sparen?
Haben wir verlernt einen Heizregler selbst zu betätigen?
Selbst das Licht auszuschalten?
Oder muss die Kaffeemaschine schon eine Stunde vor der Heimkehr das Wasser heiß halten?