Das Zerlegen des Apple Macbook mit 12-Zoll-Retina-Display hat die Spezialisten von iFixit vor Herausforderungen gestellt. In der Konsequenz vergaben sie die niedrigstmögliche Note – einen von zehn Punkten – für die Reparierbarkeit des Produkts. Von einer Selbsthilfe im Fall einer defekten Festplatte oder einem Akkuwechsel ist somit den meisten Anwendern abzuraten.
Die ersten Schwierigkeiten beim Zerlegen waren typisch für Apple-Produkte: Das Unternehmen setzt weiter proprietäre fünflappige Schrauben (Pentaloben) ein, um schon dadurch Heimwerker abzuschrecken. Auch erschwert die interne Kabelführung ein Öffnen des Gehäuses, ohne etwas zu beschädigen.
Prozessor, Hauptspeicher und Flash-Storage sind sämtlich fest mit dem Mainboard verlötet. Zudem wurde die komplette Akku-Einheit mit der unteren Gehäusehälfte verklebt, und es fiel iFixit schwer, einen Hebelpunkt zu finden, um sie zu lösen.
Die im iFixit-Testgerät verbauten 8 GByte LPDDR3-RAM stammten von Elpida/Micron, insgesamt 256 GByte Flash-Storage von Toshiba. Auf dem Board fanden sich zudem ein Mikrocontroller NXP 11U37 mit 128 KByte Flash und 10 KByte SRAM sowie ein Temperatursensor SMSC 1704-2. Ein weiterer Halbleiter mit der Bezeichnung Texas Instrument SN6508 ist vermutlich ein Stromkonverter. Auf der anderen Mainboardseite ist die CPU verlötet, ein Intel SR23G Core M-5Y31 (Dual-Core, 1,1 GHz, mit Turbo Boost bis zu 2,4 GHz) einschließlich Intel HD Graphics 5300. Das Bauteil Broadcom BCM15700A2 dürfte ein Funkchip sein, das Murata 339S0250 offenbar eine Variante des schon im iPad Air 2 verbauten Wi-Fi-Moduls.
Für Peripheriegeräte bringt das neue Macbook einen einzelnen USB-Port des neuen Typs C mit. iFixit beschwert sich, dass er mit Tri-Wing-Schrauben befestigt ist, also wieder einen anderen Spezial-Schraubendreher erfordert. Zudem wird er von den Halteklammern fürs Display verdeckt und ist schwer zu erreichen. „Als einziger Port wird er mehr genutzt werden als ein typischer Port mit nur einer Funktion“, schreibt iFixit. „Wir wundern uns darüber sehr. Möchte man sein Macbook laden und zugleich ein Peripheriegerät nutzen, braucht man einen Adapter für 79 Dollar.“
Das Retina-Display erwies sich fast schon erwartungsgemäß als Einheit mit der Glasabdeckung; ein gebrochenes Displayglas würde teuer, da das gesamte Display getauscht werden müsste.
2012 hatte schon das Macbook Pro das Minimum von einem aus zehn Punkten für Reparierbarkeit erhalten. Gleiches galt im Jahr darauf für neue Macbook-Pro-Modelle mit 13 und 15 Zoll. Als Hoffnungsschimmer erwies sich ausgerechnet das hochintegrierte Macbook Air, das 2013 und erneut 2015 zumindest vier Punkte von iFixit erhielt.
Das neue Macbook ist das erste lüfterlose Notebook von Apple. Es verfügt über ein 12 Zoll großes 16:10-Display mit einer Auflösung von 2304 mal 1440 Bildpunkte. Seine Preise beginnen bei 1449 Euro. Die besser ausgestattete Variante kostet 1799 Euro. Das Gehäuse ist in drei Aluminium-Oberflächen erhältlich – Gold, Silber und Spacegrau.
Das neue Macbook hat in ersten Testberichten vor allem für sein Design gute Noten erhalten. Kritisiert wird hingegen die Akkulaufzeit, die laut CNET USA zwar länger ausfällt als bei Windows-Notebooks mit Intels neuem Core-M-Prozessor, aber nicht an die Laufzeit von Macbook Pro oder Macbook Air herankommt. Nur bei moderater Nutzung überstehe es einen ganzen Arbeitstag ohne Laden, hieß es. Lob gab es für das Design des nur 13,1 Millimeter dicken und 907 Gramm leichten Apple-Notebooks.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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1 Kommentar zu iFixit gibt 12-Zoll-Retina-Macbook schlechteste Note für Reparierbarkeit
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Na und, was soll’s. Es gibt genug brägenklöterige Hipster, die das Ding auch kaufen würden, wenn es voller Stroh wäre.