20 Prozent der Amerikaner suchen mit Bing

Das berichtet zumindest ComScore für die Desktop-Suche. StatCounter sieht im gleichen Markt nur einen Anteil von 11,8 Prozent für Bing. Microsoft wirbt in den USA aggressiv mit Prämien und neuen Features um Nutzer für seine Suche.

Bing hat nach neuen Zahlen von ComScore in den USA einen Anteil von 20,1 Prozent am Suchmarkt erzielt. Diesen Wert erreichte es im März, nach 19,8 Prozent im Februar. Google belegte in beiden Monaten mit jeweils 64,4 Prozent Anteil den ersten Platz.

Bing-Logo (Bild: Microsoft)Auf dem dritten Rang findet sich jeweils Yahoo, dessen 12,8 Prozent vom Februar auf 12,7 Prozent im März zurückgingen. Damit zeichnet sich ab, dass Yahoo keinen weiteren Aufschwung durch die Suchpartnerschaft mit Mozillas Firefox mehr zu erwarten hat.

In absoluten Zahlen betrug Googles Anteil im letzten Monat 11 Milliarden Suchvorgänge. Microsofts Suchmaschine wurde für 3,4 Milliarden Abfragen genutzt, Yahoo für 2,2 Milliarden Suchvorgänge.

Als Grund für Bings Zugewinne dürften konstante Funktionserweiterungen zu sehen sein. Erst letzte Woche hat Microsoft die Bing-Bildersuche um Kontextinformationen erweitert. Im Dezember hatte es Bing in Office Online integriert, sodass eine Suche möglich ist, ohne das jeweilige Programm zu verlassen. Außerdem wirbt Microsoft mit einem Belohnungsprogramm um Bing-Nutzer.

ComScores Zahlen beziehen sich nur auf die US-Desktop-Suche. Mobilgeräte bleiben außen vor. In dieser Wertung hat Bing im Dezember 2011 erstmals Yahoo überholt und liegt seither an zweiter Stelle – mit konstant steigender Tendenz.

StatCounter Desktop-Suche global (Grafik: StatCounter)

Neben ComScore weist auch StatCounter Zahlen für den US-Suchmarkt sowie den weltweiten Suchmarkt aus. Diesem Unternehmen zufolge lag Google im März in den USA bei 75,9 Prozent (nur Desktops). Bing war mit 11,8 Prozent nur wenig erfolgreicher als Yahoo mit 9,9 Prozent. Bings Aufschwung könnte also etwas weniger beeindruckend sein, als die ComScore-Zahlen glauben machen. Zudem sieht StatCounter für Bing einen Rückgang gegenüber März 2014, als es noch 12,4 Prozent hielt.

Weltweit beträgt Googles Anteil bei der Desktop-Suche laut StatCounter 88,3 Prozent. Bing hält 4,2 Prozent, Yahoo 3,8 Prozent des globalen Markts.

Auch Suchanfragen bei Yahoo wurden seit Februar 2010 von Microsofts Bing-Suchmaschine beantwortet. Mit der jüngsten Modifikation ihres damaligen Suchabkommens wird sich dies aber ändern: Yahoo muss künftig nur noch „eine Mehrzahl“ von Suchanfragen mit Bing-Ergebnissen und Bing-Anzeigen beantworten. Dadurch erhält es Freiraum, verstärkt eigene Suchtechnik zu testen.

Von Interesse sind in diesem Kontext auch Zahlen zum globalen Suchwerbemarkt, die eMarketer vor drei Wochen vorgelegt hat: Google hält Baidu demnach auf Distanz. Sein Anteil nahe 55 Prozent ist nur geringfügig rückläufig. Baidu legt einen Prozentpunkt zu, kommt aber erst auf 8,8 Prozent. Es folgen Microsoft mit 4,2 Prozent und Yahoo mit 2,6 Prozent. eMarketer kommentierte: „Baidu profitiert von Googles Sperre in China – und einer stark wachsenden Internetbevölkerung.“

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Themenseiten: Google, Microsoft, Statcounter, Suchmaschine, Yahoo, comscore

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4 Kommentare zu 20 Prozent der Amerikaner suchen mit Bing

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  • Am 18. April 2015 um 8:26 von PeerH

    Na ja: die sehr großen Unterschiede von ComScore und StatCounter (Bing: 20% vs. 10%) könnten aber auch darauf zurückgeführt werden, welche Interessen jeweils der Auftraggeber hat.

    Der Marktanteil von nur ‚64%‘ dürfte Google angesichts der laufenden Ermittlungen der EU Kommission wegen potentiell wettbewerbswidrigen Verhaltens sehr gut gefallen. Und Microsoft dürfte sich über einen Marktanteil von 20% als Werbung freuen, weil sie dann doch ‚endlich‘ Erfolg haben, und mit dieser Zahl werben können.

    Interessant ist, dass Google selber vor einigen Monaten in den USA von einem Marktanteil von >85% ausging, obwohl ‚unabhängige‘ Studien von 60% schrieben. Das dürfte enorm geholfen haben sich vor den damaligen Untersuchungen des Monopolmissbrauchs reinzuwaschen, der damals von den US Behörden durchgeführt wurde. Mit vom Ausgang her fragwürdigem Ergebnis.

    In der EU wird das schwieriger: hier zweifelt niemand ernsthaft den >90% Marktanteil von Google an. Aber wer weiß: vielleicht sind die ‚64,4%‘ ein erster Google’scher Versuch sich klein zu rechnen. Wissen wird man das spätestens dann, wenn Google seinen Marktanteil deutlich niedriger ansetzt. ;-)

    • Am 18. April 2015 um 16:01 von Judas Ischias

      Gratulation, da hast Du noch ganz geschickt deine ganze Abneigung gegen Google untergebracht. ;)

  • Am 17. April 2015 um 21:46 von kch78

    Ich muss sagen, dass sich Bing ganz schön verbessert hat. Im Vergleich zu Google zeigt es auch weniger werbefinanzierte Treffer und mehr wirklich relevante Ergebnisse. Das kommt davon, wenn der Monopolist den Hals nicht voll genug bekommt.

    • Am 18. April 2015 um 5:51 von Judas Ischias

      Das kann ich so bestätigen.
      Bei Google hab ich seit längerer Zeit den Eindruck, dass ich Ergebnisse angezeigt bekomme, wo Google meint dass das so in Ordnung ist.
      Wogegen ich der Meinung bin, dass ich nach der Art, wie ich suche, ganz andere Ergebnisse zu sehen bekommen müsste.
      Nervt immer mehr.
      Deswegen bin ich froh, dass es auch Bing gibt, da verplempert man nicht seine Zeit für unnütze Suche.

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