Google nimmt erneut Änderungen an seinem Such-Algorithmus vor und will ab morgigen Dienstag Websites bevorzugt in seinen Ergebnissen darstellen, die auch für Mobilgeräte optimiert sind. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sites, die sich auf Smartphone oder Tablet weniger gut nutzen lassen, abgewertet werden.
Letztlich geht es Google nach eigenen Angaben darum, seinen Nutzern das Auffinden von relevanten, qualitativen Ergebnissen zu erleichtern, die für ihre Mobilgeräte optimiert wurden. Dazu berücksichtigt es bespielsweise die Schriftgrößen, die zur Betrachtung auf Smartphone oder Tablet nicht zu klein ausfallen dürfen, oder Navigationselemente, die möglichst für die Touchbedienung optimiert sind. Negativ auf das Ranking in der Google-Suche wirken sich Inhalte aus, die auf Mobilgeräten normalerweise nicht darstellbar sind, darunter etwa Adobe Flash.
Website-Entwicklern stellt Google einen Leitfaden für das Erstellen mobilfreundlicher Sites zur Verfügung. Webmaster haben zudem Zugriff auf mehrere Tools und Tests, mit deren Hilfe sie überprüfen können, ob ihre Seiten ausreichend für Mobilgeräte optimiert sind.
Ob die Algorithmus-Änderungen nur die mobile oder auch die Desktop-Suche betreffen, geht aus dem Blogeintrag nicht explizit hervor. Gary Illyes, Webmaster Trends Analyst bei Google Schweiz, sagte auf dem IT-Event SMX West, dass die Mobil-Prüfung seines Wissens keine Auswirkungen auf die Desktop-Suche haben wird. Allerdings könnte die allgemein bessere Nutzererfahrung bei einer für mobile Endgeräte optimierten Website indirekt zu einem besseren Ranking führen.
Um durch die geänderten Such-Algorithmen keinen Nachteil zu haben, sollten Unternehmen entweder eine separate Mobilseite oder eine Website mit Responsive Design betreiben. In letzterem Fall passt sie sich automatisch an das jeweilige Endgerät an – wie es seit kurzem auch bei ZDNet.de ist.
Der neue Google-Algorithmus berücksichtigt zudem auch verstärkt Inhalte innerhalb von Android-Apps. Mobilanwendungen mit einem eigenen Index können in den Web-Suchergebnissen erscheinen, wenn der Nutzer bei Google angemeldet ist und die entsprechende App installiert hat. Wie Programmierer ihre Programme für „App Indexing“ – so Googles Fachbegriff – freischalten können, erläutert ein Blogbeitrag.
Google ist zu einem der einflussreichsten Unternehmen weltweit aufgestiegen, indem es die beliebteste Websuche für Desktops schuf. Auf Smartphones und Tablets ist es aber nicht gleichermaßen dominant, da dort viele Anwender Apps nutzen, um Suchvorgänge durchzuführen, also direkt bei Amazon oder Wikipedia suchen. Im Jahr 2014 ist Googles Anteil am Umsatz mit Mobilsuche auf 64 Prozent zurückgegangen. Zwei Jahre zuvor waren es noch mehr als 82 Prozent, wie eMarketer meldet.
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