Google wird eine Milliarde Dollar in einen Ausbau seines Rechenzentrums in Iowa investieren. Das berichtet die Lokalzeitung Des Moines Register. Die Anlage in der Stadt Council Bluffs hatte es ab 2007 für zunächst 1,5 Milliarden Dollar bauen lassen.
Als Anreiz für die neuerliche Investition hat die Stadt fast 20 Millionen Dollar an Steuererleichterungen zugesichert, die Google nun abruft. Das Unternehmen baut dort auf seinem über 400 Hektar großen Gelände ein weiteres vierstöckiges Gebäude. Es erwartet, dass dadurch vor Ort etwa 70 neue Jobs entstehen. Die Belegschaft würde sich somit mehr als verdoppeln.
Bisher belaufen sich Googles Steuereinsparungen am Standort Council Bluffs auf rund 38 Millionen Dollar. Vielleicht aus ähnlichen Gründen haben auch Facebook und Microsoft große Rechenzentren in Iowa errichtet.
Im Gegenzug berichtet Google, 800.000 Dollar an gemeinnützige Einrichtungen und Schulen gespendet zu haben. Es unterhält außerdem ein Gratis-WLAN-Netz in der Stadt. Das Des Moines Register weist darauf hin, dass parallel zu Google drei weitere Firmen Steuererleichterungen für Bauprojekte in der Region beantragt haben – wenn auch in geringerer Höhe.
Zur Versorgung der Anlage hatte Google im November 2012 rund 75 Millionen Dollar in einen Windpark in Green County im US-Bundesstaat Iowa investiert. Die von RPM Access geplante Anlage soll rund 50 Megawatt Strom produzieren, was ausreicht, um mehr als 15.000 Haushalte zu versorgen.
Für Microsoft ist Iowa einer von zwei Standorten, von denen aus es seine GovCloud für US-Regierungsbehörden betreibt. Es hat hier zwei Anlagen im Bau, die zusammen etwa 2 Milliarden Dollar kosten werden und nur etwa zehn Kilometer voneinander entfernt liegen – im Südwesten der Bundeshauptstadt Des Moines. Am entgegengesetzten Stadtrand, in Altoona, baut Facebook.
[mit Material von David Chenicoff, ZDNet.com]
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2 Kommentare zu Google steckt eine weitere Milliarde Dollar in Rechenzentrum in Iowa
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Na, das ist doch mal ein wohltätiger Konzern: 20.000.000 Dollar Steuerersparnis einsacken und 800.000 Dollar gemeinnützig Spenden – ein 25stel der Ersparnis – das nenne ich ein Super Geschäft. Da haben die Vertreter von Des Moines aber sehr gut verhandelt. ;-)
Und das Gratis WLAN Netz, nun ja: damit kann Google die lokalen Telekommunikationsanbieter unter Druck setzen UND hat einen exklusiven Zugriff auf den Datenverkehr – schädlich für das eigene Geschäft ist das sicher nicht.
Interessante Art von „Altruismus“ … Google’scher Altruismus. ;-)
20.000.000$ Steuererspanis für eine Investition von 2.500.000.000$ + 75.000.000$ für die Windanlage… Jetzt kannst du ja mal vorrechnen wer wie gut verhandelt hat.