Microsoft hat auf seiner an IT-Profis gerichteten Konferenz Ignite in Chicago einen Ausblick auf die kommende Version von SQL Server gegeben. Eine erste öffentliche Preview von SQL Server 2016 will der Konzern „im Sommer“ verfügbar machen.
Der Nachfolger von SQL Server 2014 wird einige Neuerungen und Verbesserungen mitbringen. Dazu zählen erweiterte In-Memory-Techniken, operative Echtzeitanalyse, neue Sicherheits- und Verschlüsselungstechniken, fortschrittliche Analyse auf Basis der im April von Revolution Anlytics übernommenen Programmiersprache R sowie Mobile Business Intelligence für On-Premise-Daten.
SQL Server 2016 enthält auch eine neue Stretch-Database-Funktion, die Zugriff auf historische Daten erlaubt, indem sie warme und kalte Transaktionsdaten – also relativ häufig und selten genutzte Daten – auf Microsoft Azure „dynamisch ausdehnt“. Auf diese Weise sollen Anwender schneller an die gewünschten Daten kommen.
Von SQL Server 2014 übernimmt der Nachfolger auch die Technologie für die In-Memory-Verarbeitung von Online-Transaktionsprozessen (OLTP) mit dem Codenamen Hekaton. Dazu führt Microsoft in einem Blogbeitrag aus: „In-Memory OLTP, das Kunden heute für bis zu 30-mal schnellere Transaktionen gegenüber einem Disk-basierten System verwenden, wird sich nun für eine deutlich größere Zahl Anwendungen einsetzen lassen sowie von gesteigerter Nebenläufigkeit profitieren. Mit diesen Verbesserungen führen wir auch die einmalige Fähigkeit ein, unsere spaltenorientierte In-Memory-Datenbank für bis zu hundertmal schnellere Anfragen zu nutzen mit In-Memory OLTP für In-Memory-Performance und operationale Echtzeitanalyse.“
Ein weiterer Bestandteil von SQL Server 2016 wird die Datenverarbeitungs-Engine Polybase sein, die bisher in SQL Server Parallel Data Warehouse Appliance zum Einsatz kam. Eine wichtige Neuerung ist auch die Sicherheitstechnik Always Encrypted, die laut Microsoft „Daten im Ruhezustand und in Bewegung schützt“. Mit Always Encrypted kann SQL Server Berechnungen mit verschlüsselten Daten durchführen, wobei der Schlüssel zusammen mit der Anwendung in der Kundenumgebung verbleibt. Ver- und Entschlüsselung erfolgen dabei direkt innerhalb der Anwendung.
Verbesserungen bei AlwaysOn sollen zudem für bessere Verfügbarkeit und Disaster Recovery mit mehreren synchronen Kopien und Secondary Load Balancing sorgen. Nativer JSON-Support verbessert die Leistung und erlaubt den Einsatz vieler verschiedener Dateitypen. Die in SQL Server Enterprise Information Manager (EIM) enthaltenen Werkzeuge und Analysedienste wurden ebenfalls hinsichtlich Leistung, Nutzbarkeit und Skalierbarkeit optimiert.
Noch in diesem Jahr soll ebenfalls eine Preview von SharePoint Server 2016 erscheinen, während dessen Veröffentlichungstermin auf 2016 verschoben wurde. Für kommendes Jahr hat Microsoft auch Windows Server 2016 und System Center 2016 angekündigt. Eine zweite Vorschauversion von Windows Server 2016 steht seit wenigen Tagen zur Verfügung. Ab der kommenden Woche soll zudem eine zweite Technical Preview von System Center 2016 erhältlich sein.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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