Der frühere Retail-Chef von Apple, Ron Johnson, hat eine Shopping-Site für Elektronikprodukte namens Enjoy vorgestellt (PDF). Ihr Ziel ist unbescheiden, „die Art neu zu erfinden, wie Menschen Technologieprodukte kaufen“.
Für den Einkauf gibt es die Website goenjoy.com. Die Besonderheit ist, dass die Produkte von einem Experten zu einem Wunschzeitpunkt geliefert werden, der gleich bei der Inbetriebnahme hilft und die Funktionen erklärt – ohne Aufpreis. Wer einen Experten für ein früher gekauftes Produkt wünscht, zahlt dagegen 99 Dollar für eine Stunde Hilfe.
Das Angebot ist zum Start in der San Francisco Bay Area und in New York verfügbar. Zu weiteren Expansionsplänen will das Unternehmen noch nichts sagen.
Statt einem Massenangebot hält Enjoy eine handverlesene Anzahl an Produkten bereit, darunter Microsofts Tablet Surface Pro 3 und Spielkonsole Xbox One, die Drohne DJI Phantom 3 und die Kamera GoPro Hero 4. Apple-Produkte finden sich keine.
Im Fall der GoPro-Kamera bekäme der Kunde beispielsweise vom Experten erläutert, wie er Videos erstellt, bearbeitet und in Sozialen Netzen postet. Die Experten sind keine lose Gruppe von Freiberuflern, wie etwa Uber-Fahrer, sondern fest angestellte Mitarbeiter. Der Kunde kann zwischen einer Zustellung samt Unterweisung am Morgen, Mittag oder Abend wählen.
Ron Johnson 2009 (Bild: News.com)Johnson war ab dem Jahr 2000 für Apple tätig gewesen. Als Senior Vice President für den Handel sorgte er dafür, dass Apples Ladengeschäfte Schwung aufnahmen und sich zu einer bedeutenden Umsatzquelle entwickelten. Der heute noch anzutreffende Aufbau der Geschäfte gilt als seine Erfindung.
2011 wechselte Johnson als CEO zur texanischen Kaufhauskette J.C. Penney. Auch dort gestaltete er die Läden um, um Kunden ein Erlebnis präsentieren zu können. Das Konzept konnte sich aber nicht durchsetzen, der Umsatz brach ein und die Aktionäre sorgten dafür, dass Johnson 2013 gefeuert und durch seinen Vorgänger Mike Ullman ersetzt wurde.
Als CEO von Enjoy kehrt Johnson jetzt zurück. Das Projekt hatte er im November 2014 angekündigt. Damals konnte er bereits 30 Millionen Dollar Fördermittel vorweisen, etwa von Kleiner Perkins Caufield & Byers, Andreessen Horowitz sowie Oak Investment Partners. Johnson steckte auch eigenes Kapital in Enjoy.
Zusätzlich hat Enjoy eine Partnerschaft mit dem US-Netzbetreiber AT&T geschlossen. In ihrem Rahmen steht die Expertenhilfe ab 19. Mai auch Kunden zur Verfügung, die bei AT&T online Produkte kaufen, wenn sie in der Bay Area oder New York wohnen.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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1 Kommentar zu Apples früherer Retail-Chef stellt E-Commerce-Angebot Enjoy vor
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Hieß as Konzept nicht mal Elektrofachbetrieb? Aber gabs vielleicht in Dollarland nicht, deshalb muss man “die Art neu zu erfinden, wie Menschen Technologieprodukte kaufen” ..