Wie das Wall Street Journal berichtet, plant der Fahrdienstvermittler Uber eine neue Finanzierungsrunde. Sie soll dem Unternehmen 1,5 bis 2 Milliarden Dollar einbringen. Laut den nicht näher genannten Quellen der Zeitung ergibt sich daraus ein Firmenwert von 50 Milliarden Dollar oder mehr. Bloomberg und die New York Times wollen Ähnliches inzwischen auch von ihren Informanten erfahren haben.
Damit wäre Uber laut WSJ das wertvollste, durch Beteiligungsgesellschaften gestützte Start-up der Geschichte. Lediglich Facebook sei 2011 vor seinem Börsengang von der Investmentbank Goldman Sachs ebenfalls mit 50 Milliarden Dollar bewertet worden.
Im Dezember 2014 hatte Uber von Investoren 1,2 Milliarden Dollar Risikokapital erhalten, was einer Bewertung von 40 Milliarden Dollar entsprach. Doch damit ist Uber nicht das wertvollste Start-Up. Kurz darauf sammelte der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi 1,1 Milliarden Dollar ein, wodurch sein Wert auf 45 Milliarden Dollar stieg.
Uber vermittelt über seine Mobile App Limousinen mit professionellen Chauffeuren (UberBlack) als auch PKWs von privaten Fahrern (UberPop). Allerdings liegt der Fahrdienstvermittler in vielen Ländern im Streit mit Behörden, beispielsweise in Frankreich, Großbritannien, den Niederladen, Spanien und auch Deutschland. Hierzulande beugte er sich zuletzt dem Druck und passte seinen Service an behördliche Vorgaben an. Durch einen Preis von maximal 35 Cent pro Kilometer gilt Uber nun als Mitfahrservice und nicht als Taxidienst.
Das neue Kapital will das Unternehmen laut New York Times zufolge für „strategische“ Zwecke einsetzen. Dazu zählen auch Partnerschaften mit anderen Unternehmen. Schon im Februar hatte Uber eine Zusammenarbeit mit der Carnegie Mellon University angekündigt, um Techniken für selbstfahrende Autos weiterzuentwickeln. Das Geld könnte aber auch in Akquisitionen fließen. Uber soll bis zu 3 Milliarden Dollar für Nokias Kartendienst Here geboten haben.
Laut Zahlen von CB Insights werden inzwischen mehr als 50 durch Risikokapital finanzierte US-Start-ups mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet. Diese große Zahl an im Silicon Valley als Einhörner bezeichnete Firmen deutet laut Risikoanleger Todd Dagres auf eine Technik-Blase wie in der Dotcom-Ära Ende der Neunziger Jahre hin. „Wenn man in einem Raum voller Einhörner aufwacht, dann träumt man und kann nicht erwarten, dass der Traum weitergeht“, sagte Dagres im März im Gespräch mit Bloomberg.
[mit Material von Edward Moyer, News.com]
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