HP treibt seine im Oktober letzten Jahres angekündigte Aufspaltung in Hewlett-Packard Enterprise und HP Inc voran. Auch in Deutschland wird es zwei separate Unternehmen geben. Hierzulande soll der Trennungsprozess am 1. August starten und zum 1. November abgeschlossen sein. An der Zuständigkeit des HP-Vertriebs wird sich bis zum Ende des Geschäftsjahres nichts ändern.
„Es werden zwei sehr finanzstarke Firmen entstehen“, sagte Jochen Erlach, Geschäftsführer der Hewlett-Packard GmbH sowie General Manager und Vice President der Printing and Personal Systems Group Germany. Er wird künftig die Leitung von HP Inc Deutschland übernehmen. Zwar seien beide Unternehmen etwa gleich stark bei Umsatz und Profit, HP Enterprise beschäftige aber rund 80 Prozent des Personals. Die bestehenden Partner- und Kundenbeziehungen sollen möglichst unverändert bleiben. In Bereichen, in denen routinemäßig Anpassungen erfolgen, würde dies vor dem 1. November geschehen.
„Wir sind bei der Separation sehr gut unterwegs. Etwa ein Prozent der Mannschaft arbeitet Vollzeit an diesem Prozess. Das Geschäft wird nicht nach unten gehen, wir starten weiter durch“, betont Erlach. Kritisch seien nur Projekte, die beide Produktbereiche betreffen, aber dies sei nur ein niedriger zweistelliger Prozentsatz. Beide Unternehmen sollen weiter eng kooperieren.
In den vergangenen Monaten verzeichnete HP einige positive Entwicklungen. Der Marktanteil des kommerziellen PC-Geschäfts in Deutschland ist laut IDC auf 22,5 Prozent gestiegen, das sind 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil im Desktop-Bereich wuchs im Jahresvergleich von 18,3 auf 21,3 Prozent. Bei Notebooks hält HP nun 24 Prozent (Vorjahr 22,5 Prozent) und hat damit Lenovo überholt. „Unser Design muss sich nicht hinter Consumer-Produkten verstecken“, so Erlach. „Wir bieten Innovationen bei Sicherheit (Verschlüsselung, Safe Start) und haben auf der Wettbewerbsseite riesige Fortschritte gemacht“.
Bei den Druckern hat sich die Lasertechnologie auf einen Marktanteil von 22 Prozent stabilisiert (Vorjahr 22,3 Prozent). Im Bereich Tintendruck konnte HP seine Führungsposition mit einem Anstieg von 46,3 auf 47,7 Prozent Marktanteil ausbauen.
Außerdem will HP künftig verstärkt Innovationen vorantreiben und zwar in drei Stufen. Die erste betrifft unter anderem PC und Druck sowie Betriebssysteme und Architekturen. Die zweite umfasst 3D-Druck, Internet der Dinge, Digitales Verpacken, Services, neue Ökosysteme und IT als Anwendung. Zur dritten Stufe zählen neue Anwendungsarten für Technologien.
Mit der 3D-Drucktechnik Multi Jet Fusion hatte HP schon Ende Oktober 2014 eine Innovation im Druckerbereich angekündigt. Sie soll zehnmal höhere Geschwindigkeiten als aktuelle Systeme erlauben und damit auch für niedrigere Druckkosten sorgen. Zudem soll ein neues Druckverfahren durch die Kombination mehrerer flüssiger Materialien die Genauigkeit und auch die Qualität der gedruckten Gegenstände verbessern. Erste 3D-Drucker mit der neuen Technik kommen aber erst 2016 in den Handel.
[mit Material von Jakob Jung, ChannelBiz.de]
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