Uber und Baidu bieten angeblich gemeinsam für Nokia Here

Quellen von Bloomberg nennen noch zwei Bietergruppen. Eine umfasst die chinesische Tencent Holdings, NavInfo und den schwedischen Buyout-Spezialisten EQT Partners AB. Die andere soll Microsoft zusammen mit drei US-Investoren enthalten. Ein Preis von bis zu 4 Milliarden Dollar wird erwartet.

Uber hat einem Bericht von Bloomberg zufolge mit Baidu einen neuen Partner im Bieterwettstreit um Nokias Kartensparte Here gefunden. Ihnen stehe außerdem die Investmentfirma Apax Partners beiseite, heißt es. Baidu hatte im vergangenen Jahr eine Minderheitsbeteiligung an Uber erworben.

Uber-Logo (Bild: Uber)Parallel war Uber auch schon als Partner der deutschen Autohersteller Audi, BMW und Mercedes genannt worden. Sie sehen einen Kartendienst angeblich als strategisch bedeutendes Element an, um das Eindringen von IT-Firmen wie Apple und Google in ihre Branche abzuwehren. Here verfügt laut Bloomberg über rund 200 Aufzeichnungsfahrzeuge, deren Daten für autonomes Fahren genutzt werden könnten – einen Bereich, an dem auch Uber interessiert ist.

Die Informanten von Bloomberg führen statt den Autobauern aber zwei weitere Bietergruppen an. Eine umfasst die chinesische Tencent Holdings, NavInfo und den schwedischen Buyout-Spezialisten EQT Partners AB. Die andere soll Microsoft enthalten, das an einer Minderheitsbeteiligung interessiert ist und sich daher mit den Investoren Hellman & Friedman, Silver Lake Management und Thoma Bravo zusammengetan hat.

Laut Bloomberg sind bis zu 4 Milliarden Dollar zu erwarten. Ubers bisheriges Gebot soll sich auf 3 Milliarden Dollar belaufen. Eine neue Bieterrunde steht demnach in zwei Wochen an.

Here Maps war nach dem Verkauf von Nokias Hardwaregeschäft an Microsoft eine von drei verbleibenden Geschäftseinheiten. Da Nokia sich mit einer angestrebten Übernahme von Alcatel-Lucent aber nun verstärkt als weltweit agierender Lösungsanbieter für Telekommunikationsfirmen positioniert, erwägt es für die Kartensparte „strategische Optionen“. Es setzte zunächst einen Wert von 2 Milliarden Euro an, obwohl es selbst 2008 noch 8,1 Milliarden Dollar für den US-Kartenanbieter Navteq zahlte, aus dem Here hervorgegangen ist.

Logo Nokia Here (Bild: Nokia)Nokia zufolge wurden im vergangenen Jahr 13 Millionen Autos mit vorinstalliertem Kartenmaterial von Here ausgeliefert. Sein Marktanteil beläuft sich damit auf geschätzte 80 Prozent. Zu seinen Kunden zählen BMW, Daimler, Ford, Honda, Mazda und Toyota – aber auch die IT-Firmen Amazon, Microsoft, Yahoo und neuerdings Facebook.

Apple hat seine Kartensparte gerade durch eine Übernahme von Coherent Navigation ausgebaut. Das 2008 gegründete Start-up arbeitete an einem hochpräzisen Navigationsdienst auf Basis von Satellitentechnik. Es ist der jüngste in einer Reihe von Zukäufen, die die zum Start extrem fehlerhafte Kartenanwendung verbessern helfen sollten.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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