Ebay testet Prime-artiges Treueprogramm Ebay+ in Deutschland

Käufer erhalten gegen eine Jahresgebühr Gratis-Expressversand und -Rücksendungen bei teilnehmenden Verkäufern. Ebay trägt einen Teil der Kosten. Das Pilotprojekt soll in der zweiten Jahreshälfte 2015 starten.

Ebay wird in Deutschland ein Kundenbindungsprogramm im Stil von Amazon Prime testen, das es Ebay+ nennt. Gegen eine Pauschalgebühr erhalten Kunden schnelle, kostenlose Lieferungen und Rücksendungen. Einer Unternehmensseite zufolge soll es zunächst mit „ausgewählten Verkäufern“ getestet werden.

Ebay Logo (Bild: Ebay)Der Start des Pilotprojekts erfolgt demnach im zweiten Halbjahr 2015. Ebay verspricht Verkäufern, dass „Ihr exzellenter Service hervorgehoben und zusätzlich vermarktet“ wird. Dies sei ein Anreiz für alte und neue Kunden, teilnehmende Verkäufer gegenüber anderen vorzuziehen. Außerdem gewährt Ebay „zusätzliche Rabatten auf die Verkaufsprovision und wird einen Teil der Kosten für Rücknahmen tragen.“

Ebay hat keine Pläne bekannt gegeben, das Programm über Deutschland hinaus einzuführen. Es handle sich um einen „lokalen Piloten“, erklärte ein Sprecher auf Nachfrage gegenüber News.com.

Amazons Kundenbindungsprogramm Prime kostet derzeit in Deutschland 49 Euro – gegenüber 99 Dollar in den USA. Es umfasst Gratislieferungen am nächsten Tag, ein E-Book pro Monat zur kostenlosen Ausleihe und Zugriff auf eine Video-Streaming-Bibliothek.

Der in Deutschland im Vergleich zu den USA vergleichsweise niedrige Preis lässt vermuten, dass die Akzeptanz hierzulande noch nicht Amazons Hoffnungen entspricht. Zahlen weist das Unternehmen nur sporadisch aus – und dann auf weltweiter Basis. Anfang 2014 hatte es 20 Millionen, Anfang 2015 geschätzte 40 Millionen Prime-Abonnenten weltweit.

In den USA hat Walmart gerade eine Mitgliedschaft für kostenlose Lieferungen gestartet. Die Teilnahme kostet 50 Dollar im Jahr. Anders als Amazon und Walmart verfügt Ebay allerdings nicht über eigene Lager und versendet keine Produkte selbst.

Ebays Verkaufsplattform kämpft im Vorfeld der Ausgliederung von Paypal darum, ihr Profil zu schärfen und zur früheren Popularität zurückzufinden. Zuletzt hat sie aber auch die Verkaufsgebühren für Privatverkäufer erhöht. Seit 6. Mai werden die Kosten für Verpackung und Versand auf die zehnprozentige Verkaufsprovision angerechnet. Diese fällt aber weiterhin nur an, wenn sich der eingestellte Artikel auch tatsächlich verkauft. Außerdem stiegen die Kosten für die Zusatzoptionen Startzeitplanung und Angebote mit nicht öffentlicher Bieter- oder Käuferliste.

[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]

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Themenseiten: Amazon, E-Commerce, Ebay

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2 Kommentare zu Ebay testet Prime-artiges Treueprogramm Ebay+ in Deutschland

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  • Am 22. Mai 2015 um 20:57 von Thomas

    Amazon Prime ist für die Kunden, die nur einen schnellen Versand wollen mit fast 50 Euro im Jahr nicht mehr interessant. Habe es daher abgemeldet.
    Ebay belegt die privaten Verkäufer mit hohen Verkaufs-Provisionen (mit Paypal ca. 13%), neuerdings sogar auf die Versandkosten !!! Da bleibt viel einfach im Keller stehen oder landet in der Mülltonne. So macht Ebay keinen Spass mehr.

  • Am 22. Mai 2015 um 12:21 von Jo Nass

    Dann wollen wir mal hoffen, dass diese Idee diesmal besser bei den Mitgliedern ankommt. Vom Ansatz her ist es definitiv ein interessantes Projekt. Die letzten Bemühungen gingen jedoch leider in die falsche Richtung. Damals war Ebay eine wirklich spannende Auktionsplattform, für Käufer und Verkäufer. Die Änderungen, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden, sind für meinen Geschmack – zumindest als privater Verkäufer – nicht mehr tragbar. Das „einseitige“ Bewertungssystem, die PayPal-Pflicht, Berechnung der Verkaufsprovision auf den „Gesamtpreis“ und jetzt noch die Abschaffung des Bewertungssystems zeigen eigentlich, dass vom ursprünglichen Konzept nicht viel übrig bleiben wird. In diesem Fall wäre spandooly.de irgendwann sicherlich eine gute Alternative. Mich würde es freuen.

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