Firefox für iOS fast fertig

Mozilla bereitet bereits einen Beta-Test für ausgewählte Nutzer vor. Der auf Github verfügbare Quellcode ist den Entwicklern zufolge aber nur für "mutige Tester" geeignet. Einen öffentlichen Betatest wird es aufgrund der Vorgaben für iOS jedoch nicht geben.

Mozilla hat eine erste Beta-Version von Firefox für iOS angekündigt. Sie soll in Kürze erscheinen, aber nur einer begrenzten Zahl von Nutzern zur Verfügung stehen. Den bisher verfügbaren Quellcode für die iOS-Version des Browsers hat Mozilla zudem für „mutige Tester“ auf Github veröffentlicht.

Firefox-Logo 2015 (Bild: Mozilla)Einen breiteren Betatest, wie ihn Mozilla für die Desktop-Version seines Browsers anbietet, wird es für iPhones und iPads jedoch nicht geben. Als Grund dafür nennt Mozilla Apples Vorgaben für die Entwicklung und Veröffentlichung von iOS-Anwendungen.

Das Firefox-Team arbeite schon seit einigen Monaten an der Entwicklung des neuen Browsers, so Mozilla weiter. Durch die Einschränkungen von iOS werde er aber nicht das vollständige Firefox-Erlebnis und die eigene Rendering-Engine bieten. „Mit den jüngsten Verbesserungen und Tools in iOS 8 sahen wir eine Möglichkeit, die Entwicklung eines Firefox-Erlebnisses für iOS zu beginnen“, schreibt Mozilla in seinem Blog.

Ursprünglich hatte sich Mozilla gegen eine iOS-Version von Firefox ausgesprochen. Grund dafür waren die Auflagen, die Apple für Browser unter iOS erlassen hat. Sie dürfen keine eigene Rendering-Engine mitbringen und sind damit praktisch auf die von Apple bereitgestellte Browsertechnik beschränkt.

Im Dezember 2014 nahm Mozilla diese Entscheidung jedoch zurück und kündigte eine Version seines Browsers für Apples Mobilbetriebssystem an. „Wir müssen da sein, wo unsere Nutzer sind“, begründete Lukas Blakk, Firefox Release Manager bei Mozilla, diesen Schritt. „Also werden wir Firefox auf iOS bringen.“

Zu dem Zeitpunkt stand die Entwicklung der iOS-Version allerdings noch am Anfang. „Wir sind in einer frühen Experimentierphase mit etwas, das es iOS-Nutzern erlaubt, sich für ein Firefox artiges Nutzererlebnis zu entscheiden“, schrieb Mozilla Anfang Dezember 2014 in einem Blogeintrag. Einen Zeitplan für die Veröffentlichung des Browsers nannte es auch jetzt nicht.

Ein Grund für den Meinungsumschwung könnte auch die Möglichkeit zur Nutzung der in iOS 8 integrierten JavaScript-Engine Nitro sein. Browser von Drittherstellern sollten dadurch in der Praxis nicht länger einen Leistungsnachteil bei der Ausführung von JavaScript-Code gegenüber Safari haben. Allerdings verwendet nicht jeder iOS-Browser automatisch die Apple-Technik. Ob Firefox sie nutzt, ist derzeit noch ungewiss.

Schon Ende April hatte Computerworld eine Stellenanzeige gefunden, mit der Mozilla einen Mitarbeiter für das Marketing einer „Firefox-Anwendung für iOS, die schon bald eintreffen wird“, sucht. Für die neue Browserversion benötigte Mozilla zu dem Zeitpunkt auch einen „Senior Product Manager“ und einen „Software Engineer“. Computerworld wertete die Ausschreibungen als Indiz dafür, dass Mozilla schon bald eine Version seines Browsers für Apples Mobilbetriebssystem anbieten wird.

Die iOS-Version könnte Mozilla helfen, die Marktanteile auszugleichen, die es seit Monaten im Desktopbereich verliert. Laut Net Applications sank der Anteil von Firefox zwischen Mai 2014 und April 2015 um fast fünf Punkte auf 11,70 Prozent. Im Mobilbereich gibt es jedoch noch Wachstumspotenzial für Mozilla, da Firefox dort bisher nur auf Android vertreten ist. Über alle Mobilplattformen hinweg erreichte Firefox im April lediglich einen Anteil von 0,58 Prozent.

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